Politik

Laut Studie des Instuts der Wirtschaft sind im Handwerk 113.000 Stellen derzeit unbesetzt

Das Handwerk stirbt aus. Laut einer neuen Studie bleiben derzeit tausende Stellen in deutschen Handwerksbetrieben unbesetzt – mit verheerenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.
20.09.2024 19:00
Aktualisiert: 21.09.2024 09:55
Lesezeit: 1 min
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Dem Handwerk fehlen nach einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bundesweit 113.000 Fachkräfte. Besonders würden Fachkräfte für Bauelektrik und Kfz-Technik gesucht, berichtete das IW. Zuletzt seien es rund 18.300 Stellen für Bauelektriker und 16.300 für Kfz-Techniker gewesen, für die es rechnerisch keinen passend qualifizierten Arbeitssuchenden gegeben habe. Die Fachkräftelücke im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik liege bei 12.200 Stellen.

IW-Expertin: „Lücke wird von Jahr zu Jahr größer“

Zwar steige die Zahl der neuen Ausbildungsverträge in diesen Berufen langsam an, doch der Bedarf der Unternehmen wachse schneller, so das IW. „Die Lücke wird deshalb von Jahr zu Jahr größer“, erklärte Studienautorin Lydia Malin.

„Jobs im Handwerk sind vielfältig, bieten die Möglichkeit, früh Verantwortung zu übernehmen, und somit gute Karriereperspektiven“, warb Malin. Die Berufe seien außerdem krisensicher und stets gefragt. Zudem seien Handwerker unerlässlich für eine erfolgreiche Klimatransformation.

Die IG Metall fordert bessere Ausbildungsbedingungen im Handwerk. Die Betriebe müssten mit mehr verbindlichen tariflichen Regelungen attraktiver für den Nachwuchs werden, erklärte IG Metall-Tarif- und Handwerksvorständin Nadine Boguslawski laut einer Mitteilung der Gewerkschaft zum Tag des Handwerks (21. September). „Mit Mobilitäts-, Energie- und Wärmewende ist das Handwerk eine entscheidende Basis einer besseren Zukunft“, so Boguslawski.

Auch wenn die Ausbildungszahlen bei Klimaberufen wie Elektrotechniker oder Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima leicht stiegen, werde der tatsächliche Nachwuchsbedarf bei weitem nicht gedeckt. Laut IG Metall profitieren rund 30 Prozent der Beschäftigten im Handwerk von Tarifverträgen. Rund 60 Prozent der jungen Fachkräfte wanderten nach ihrer Ausbildung in andere Branchen ab.

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