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Value-Investing vs. Growth-Investing: Welche Anlagestrategie bringt die bessere Rendite?

Value-Investing und Growth-Investing sind zwei zentrale Anlagestrategien mit unterschiedlichen Ansätzen: Value-Investoren setzen auf unterbewertete Unternehmen mit stabilen Fundamentaldaten, während Growth-Investoren auf das schnelle Wachstum junger, dynamischer Unternehmen spekulieren. Doch welche Strategie bietet langfristig die bessere Rendite?
01.01.2025 13:02
Aktualisiert: 01.01.2030 11:12
Lesezeit: 9 min
Value-Investing vs. Growth-Investing: Welche Anlagestrategie bringt die bessere Rendite?
Value-Investing und Growth-Investing beruhen auf unterschiedlichen Prämissen und methodischen Strategien, um stabile und risikoadjustierte Renditen zu erzielen. (Foto: iStock.com, peterschreiber.media) Foto: peterschreiber.media

Investitionen an den Kapitalmärkten – oder vereinfacht gesprochen der Kauf von Aktien an der Börse – folgen einer Vielzahl von Ansätzen und Strategien, die alle auf die Optimierung des langfristigen Erfolgs abzielen. Zwei von ihnen sind das Value-Investing und Growth-Investing. Beide Ansätze basieren auf unterschiedlichen Grundannahmen und methodischen Ansätzen, um solide risikoadjustierte Renditen zu erzielen. Das oberste Ziel ist jedoch dasselbe: den Gesamtmarkt zu schlagen. Eine zentrale Frage, die sich sowohl Einsteiger als auch erfahrene Anleger immer wieder stellen, ist die nach der besseren Rendite. Um sie zu beantworten, muss man nicht nur die Grundprinzipien beider Ansätze verstehen, sondern auch ihre historische Performance sowie die jeweiligen Chancen und Risiken in verschiedenen Marktsituationen abwägen.

Grundprinzipien des Value- und Growth-Investing

Value-Investing, auch wertorientiertes Investieren genannt, basiert auf der Prämisse, dass es am Markt unterbewertete Unternehmen gibt, deren tatsächlicher Wert (der sogenannte innere oder intrinsische Wert) höher ist als der aktuelle Marktpreis an der Börse. Die Differenz zwischen Marktpreis und innerem Wert wird dabei auch als Sicherheitsmarge oder Margin of Safety bezeichnet und ist der zentrale Hebel des Value-Investors. Je höher er ausfällt, desto größer fällt die erwartete Rendite aus, desto attraktiver die Aktie.

Starinvestor Warren Buffett schwört auf das Value-Investing. Seine Renditen der letzten Jahrzehnte sind beeindruckend: Seit 1964 erzielte er mit seiner Investmentholding Berkshire Hathaway jährlich fast 20 Prozent Wertzuwachs. Davon kann sich so manch ein deutscher Hidden Champion noch eine Scheibe abschneiden. Doch wie ist das möglich in einem scheinbar transparenten und effizienten Markt, in dem alle Marktteilnehmer stets über die gleichen Informationen verfügen? Die Antwort liegt vielleicht in der Idealvorstellung vom Markt selbst verborgen. Märkte sind eben nicht so perfekt, wie es in der Theorie gerne behauptet wird. Vor allem die Börsenpsychologie oder Behavioral Finance liefert wichtige Erklärungen dafür, warum einzelne Aktien an der Börse oft weit entfernt von ihrem rationalen fairen Wert gehandelt werden.

Value-Investoren versuchen, diese Schwächen effizienter Märkte auszunutzen und Aktien von Unternehmen zu kaufen, die im Verhältnis zu ihren Fundamentaldaten wie Umsatz, Gewinn oder Buchwert günstig bewertet sind. Sie analysieren Unternehmen häufig anhand klassischer Bewertungskennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) oder der Dividendenrendite. Ein niedriges KGV oder KBV kann dabei ein interessanter Hinweis darauf sein, dass ein Unternehmen günstig ist und vom Markt unterschätzt wird. Eine hohe Dividendenrendite hingegen steht für einen schnelleren Kapitalrückfluss und Risikoreduzierung. Sie kann sowohl Ausdruck hoher Dividendenzahlungen als auch einer günstigen Bewertung sein.

Man kann mit diesen attraktiven Kennzahlen aber auch völlig daneben liegen. An der Börse spricht man dann vom Value-Trap. Solche Aktien sind am Markt sehr günstig zu haben. Hohe Dividendenrenditen und meist deutlich einstellige erwartete KGVs zeichnen sie aus. Aber sie sind am Ende kein gutes Investment. Sinkende Umsätze, geringe Margen und operative Probleme machen sie zu einer sicheren Geldvernichtungsmaschine – eben eine Falle für Anleger.

Doch mit einem geschulten Auge kann jeder Anleger diese scheinbar verlockenden Investments umgehen. Echte Value-Aktien hingegen haben viel mehr zu bieten. Sie sind meist etabliert und in gesättigten Märkten tätig und verfügen über eine stattliche Gewinnhistorie. Attraktive Margen und moderates Wachstum zeichnen sie aus. Mit Weitblick und unternehmerischem Gespür lassen sie sich leicht identifizieren. Ein langer Zeithorizont ist dabei unerlässlich, denn niemand weiß genau, wann der Markt die Value-Aktie als unterbewertet erkennt und auf ihren fairen Wert steigen lässt. Eine lange Haltedauer erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert.

Beim Growth-Investing sieht es anders aus

Im Gegensatz dazu konzentriert sich das Growth-Investing – also das wachstumsorientierte Investieren – auf Unternehmen, die überdurchschnittliche Wachstumsraten bei Umsatz, Gewinn oder Marktanteil aufweisen. Das Wachstum kommt nicht von ungefähr. Innovative Produkte oder disruptive Geschäftsansätze ermöglichen schnelle Marktanteilsgewinne. Sie bedrohen mit ihrem frischen Ansatz und ihrem schnellen Aufstieg etablierte Anbieter.

Der Preis für das starke Wachstum ist allerdings hoch. Im Gegensatz zu Value-Unternehmen sind Growth-Unternehmen in der Regel defizitär, denn das Wachstum geht ins Geld. Nicht nur die Produktentwicklung, sondern vor allem der Aufbau von Unternehmensstrukturen und die Gewinnung neuer Kunden ist kostenintensiv. Der Kapitalbedarf ist daher bei vielen Wachstumswerten chronisch hoch. Verwässernde Kapitalerhöhungen sind keine Seltenheit, ebenso wie Misserfolge – vor allem in frühen Phasen.

Wachstumsinvestoren sind daher weniger an klassischen Bewertungskennzahlen interessiert. Ein KGV ist für ein Wachstumsunternehmen schlicht nicht aussagekräftig. Besser geeignet sind Umsatzmultiples. Aber auch diese können täuschen. Entscheidender sind daher die Einschätzung des Marktvolumens und die der realistischen Marktdurchdringung in zehn oder zwanzig Jahren. Dabei spielt die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells eine wichtige Rolle. Der Ausbau des eigenen Ökosystems sowie die kontinuierliche Erschließung neuer Märkte sind unerlässlich, um langfristig in immer neue Umsatz- und Gewinndimensionen zu wachsen.

Growth-Investoren setzen auf explosives Gewinnwachstum in der Zukunft. Darauf, dass die Gewinne der Zukunft den heutigen Preis rechtfertigen oder sogar weit übertreffen. Sie nehmen in Kauf, dass die Aktien, in die sie investieren, auf dem Papier hoch bewertet erscheinen. Aber: Wenn das zukünftige Wachstum diese Bewertung rechtfertigt, kann es sich immer noch um ein Schnäppchen handeln.

Unternehmen, die im Fokus von Growth-Investoren stehen, findet man häufig in dynamischen Sektoren wie Technologie, Gesundheit oder erneuerbare Energien. Aber auch andere gesättigte Märkte kommen in Frage. Wichtiger sind das Geschäftskonzept und die Unternehmenskultur. So zum Beispiel Flixmobility (Heute Flix SE), die 2012 mit Flixbus im liberalisierten Fernbusmarkt in Deutschland antraten, um in einem Massenmarkt Mobilitätsdienstleistungen zu erbringen. Trotz eines recht langweiligen Marktes, der in großen Teilen der Welt gesättigt erschien, gelang dem Start-up der große Coup. Zahlreiche Übernahmen, eine geografische Expansion und die Erschließung neuer Märkte (FlixTrain) sorgten am Ende für ein regelmäßig starkes Wachstum. Gegenüber der Konkurrenz hatten die Münchner jedoch von Anfang an entscheidende Vorteile: Eine Plattform, ein Asset-Light-Geschäftsmodell, eine Start-up-Mentalität und den Zugang zu institutionellem Kapital.

Beispiele für bekannte Wachstumsunternehmen sind natürlich Alphabet, Tesla, Netflix oder Amazon. Sie gehören heute mit Abstand zu den größten börsennotierten Unternehmen und zeichnen sich durch disruptive Geschäftsmodelle und eine hohe Innovationskraft aus, was ihnen großes zukünftiges Wachstumspotenzial verleiht. Amazon gilt beispielsweise als führend bei den F&E-Ausgaben, also den Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2023 wurden mehr als 85 Milliarden US-Dollar allein für die Entwicklung neuer Technologien oder Infrastrukturen ausgegeben. Auch im Verhältnis zum Umsatz ist das eine stattliche Summe – rund 15 Prozent. Dividenden werden bei solchen Unternehmen bewusst niedrig gehalten oder erst gar nicht gezahlt. Die Ziele sind klar: die unangefochtene Marktführerschaft und die Schaffung eines tiefen Burggrabens.

Growth-Investoren suchen genau diese Marktführer von morgen und sind dementsprechend bereit, einen hohen Preis für zukünftiges Wachstum zu zahlen, in der Hoffnung, dass diese Unternehmen weiter wachsen und ihren Marktwert vervielfachen. Wer nur auf ein faires oder günstiges KGV achtet, wird selten eine Amazon, Tesla, Alphabet oder Netflix in jungen Jahren als Kaufkandidaten finden. Ihr Wachstum und auch die nachhaltige Steigerung der Marktkapitalisierung ist historisch betrachtet von keiner Value-Aktie in so kurzer Zeit erreicht worden.

Historische Performance: Wer gewinnt?

Betrachtet man nun die historische Performance der beiden Strategien, so zeigt sich, dass es keine einfache Antwort auf die Frage gibt, welche Strategie besser ist. Die Vergangenheit zeigt deutlich, dass es Phasen gibt, in denen Value-Investing besonders erfolgreich war. Zum Beispiel nach dem Börsencrash von 1929 und in den 1930er Jahren oder nach der Ölkrise in den 1970er Jahren. Aber auch in den 90er Jahren und nach dem Dotcom-Crash konnte man mit Value-Strategien gutes Geld verdienen, genauso wie in der Finanzkrise 2008/09 und danach. Dies zeigt, dass Krisen eine gute Voraussetzung sind, um bessere Renditen mit dem Value-Ansatz zu erzielen als mit dem Growth-Investing. Eine Erklärung dafür ist, dass die Value-Strategie oft mit einem antizyklischen Investmentansatz einhergeht. Aber auch das meist geringere Risikoprofil der Value-Aktien sorgt in Krisen für Renditevorteile im Vergleich zur Growth-Strategie.

Es gab jedoch auch viele Phasen, in denen Growth-Investing die Nase vorn hatte. Besonders erfolgreich war die Anlagestrategie beispielsweise in den 1990er Jahren während des Technologiebooms und des Aufstiegs des Internets, als Unternehmen wie Microsoft und Cisco Systems den Markt eroberten. Mit dem Dotcom-Crash gingen jedoch viele der Wachstumsstars unter. Erst nach der Finanzkrise im Jahr 2008/2009 erlebten sie eine Renaissance, insbesondere im Technologie- und Internetsektor, angeführt von Unternehmen wie Amazon und Facebook, heute als Meta Platforms firmierend. Auch in den letzten Jahren, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, erzielten Wachstumsinvestoren deutlich höhere Renditen mit Growth-Aktien, da digitale Geschäftsmodelle und Technologieunternehmen stark an Bedeutung gewannen.

Das makroökonomische Umfeld spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle, welche Strategie Aufwind erfährt. Hohe Zinsen und eine ebenso hohe Inflation lassen nur eine geringe Risikobereitschaft der Investoren zu. Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und Pricing-Power werden in einer solchen Phase gern bevorzugt. Reifere Unternehmen, die über eine starke Kapitalbasis verfügen, waren damit im Vorteil.

Im Big Picture hat Growth-Investing vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten einen starken Aufschwung erlebt, der durch den technologischen Fortschritt und die Digitalisierung vorangetrieben wurde. Aber auch die seit den 1980er-Jahren mehr oder weniger kontinuierlich sinkenden Zinsen erleichterten wachstumsstarken Unternehmen den Zugang zu günstigem Risikokapital, insbesondere in der Quasi-Nullzinsphase nach der Finanzkrise. Dieses Umfeld begünstigte nicht nur die Expansion von Start-ups, sondern vor allem auch die VC-Branche, die sie finanzierte. Technologieunternehmen wie Apple, Facebook oder Netflix wuchsen in dieser Zeit rasant. Tech-Start-ups schossen wie Pilze aus dem Boden und bescherten ihren Aktionären beeindruckende Renditen. Gerade die letzten zehn Jahre, die von der Dominanz der Tech-Giganten geprägt waren, haben zu einer Neubewertung der Growth-Investing-Strategie geführt – ein Trugschluss?

Chancen und Risiken von Value- und Growth-Investments

Eine der größten Stärken des Value-Investing ist die vergleichsweise geringere Volatilität. Da es sich bei Value-Aktien häufig um etablierte Unternehmen mit stabilen Cashflows und Dividenden handelt, fallen sie in Baissemärkten (fallende Märkte) tendenziell weniger stark als Wachstumsaktien. Darüber hinaus bieten sie eine zusätzliche Renditequelle in Form von Dividenden. Sie machen langfristig etwa die Hälfte der Gesamtrendite aus und bieten Anlegern Sicherheit. Mit den Dividenden kann man viele Krisen gut aussitzen. Zudem gehen Value-Investoren beim Kauf von Unternehmen mit einer langen Gewinnhistorie tendenziell ein geringeres Risiko ein als bei jungen, unprofitablen Wachstumsunternehmen, bei denen vor allem die ungewisse Zukunft gehandelt wird. Wachstumsschwache Value-Unternehmen werden an der Börse oft deutlich niedriger bewertet als Wachstumsaktien, ihre Gewinnrenditen als reziproker Wert des KGV fallen entsprechend höher aus.

Das Value-Investing birgt aber auch Risiken. So kann es sein, dass eine Aktie auf den ersten Blick unterbewertet erscheint, aber nur aufgrund struktureller Probleme günstig bewertet ist. Unternehmen, die ihren Höhepunkt erreicht haben oder deren Geschäftsmodell durch neue Technologien oder Konkurrenten bedroht ist, können sich – wie eingangs erwähnt – als Anlegerfalle erweisen. Dabei geht es um Aktien, die billig erscheinen, aber kaum Renditepotenzial besitzen. Warren Buffett hat sie einmal mit dem Konsum von Zigarettenstummeln verglichen, die man am Straßenrand findet. Man raucht sie ein paar Züge bis zum Ende. Sie kosten nichts, schmecken aber furchtbar. Ein weiteres Risiko der Value-Strategie besteht darin, dass der Markt die vermeintliche Value-Aktie lange für unterbewertet hält, eine erhoffte Kurskorrektur aber ausbleibt. Auch Adam Smith, der Begründer der Nationalökonomie, sprach davon, dass es in der Natur der Märkte liegt, langfristig ins Gleichgewicht zu finden. John Maynard Keynes kritisierte später, dass langfristig alle Menschen tot sind. Gut möglich, dass ein Investor die Erreichung des Fair Value nie erlebt.

Growth-Investing hingegen kann in Zeiten starken Wirtschaftswachstums und niedriger Zinsen sehr lukrativ sein. Investiert ein Anleger in ein Unternehmen, das sein Umsatz- und Gewinnwachstum über Jahre hinweg exponentiell steigern kann, ist das Potenzial für überdurchschnittliche Renditen enorm. Beispiele von Unternehmen wie Amazon, Microsoft oder Nvidia zeigen, dass frühe Investitionen in genau solche wachstumsstarken Unternehmen zu unschlagbaren Wertsteigerungen führen können. Growth-Investing ist jedoch auch mit hohen Risiken verbunden – möglicherweise sogar mit höheren Risiken als beim Value-Investing. Wachstumsunternehmen, vor allem in der Frühphase, weisen oft hohe Bewertungsniveaus auf, die durch zukünftiges Wachstum gerechtfertigt sein müssen. Bleibt das erwartete Wachstum aus oder verzögert es sich, können diese Aktien dramatisch an Wert verlieren. Nicht zu vergessen ist das operative Risiko der meist defizitären Wachstumsunternehmen. Hinzu kommt, dass Wachstumsaktien aufgrund ihrer hohen Bewertung, ihrer Sensitivität gegenüber konjunkturellen Schwankungen und der häufig fehlenden Dividendenzahlungen sichtbar volatiler und anfälliger für Marktkorrekturen sind. Dies zeigte sich eindrucksvoll während der Internetblase Anfang der 2000er Jahre, als eine Reihe hoch bewerteter Technologieunternehmen nach dem Platzen der Blase einbrachten. Aber auch ein abrupter Zinsanstieg – etwa durch eine plötzlich hohe Inflation – kann Gift für die Bewertung von Wachstumsaktien sein. Dabei müssen sich das Wachstum der Unternehmen oder die Geschäftsaussichten nicht einmal eingetrübt haben.

Marktpsychologie und Anlegertyp

Die Marktpsychologie und der Anlegertyp spielen eine am Ende eine ebenso wichtige Rolle bei der Frage, welche Strategie besser ist. Value-Investing erfordert beispielsweise viel Geduld, da der Markt manchmal Jahre braucht, um den inneren Wert eines Unternehmens zu erkennen. Schnelle Kurssteigerungen sind hier eher selten. Anders beim Growth-Investing: Hier sind schnelle Kursvervielfachungen möglich – leider aber auch 90 Prozent Verlust oder mehr in kürzester Zeit. Im Vordergrund steht jedoch die Begeisterung für neue Technologien, Visionen und Trends. Diese Euphorie kann aber auch zu übertriebenen Bewertungen und Spekulationsblasen führen, die das Risiko für schlecht informierte oder unerfahrene Anleger erhöhen.

Welche Anlagestrategie ist die Richtige für mich?

Auf die Frage, welche Anlagestrategie langfristig die bessere Rendite erzielt, gibt es keine einfache Antwort, da dies stark vom jeweiligen Marktumfeld und der Risikobereitschaft des Anlegers abhängt. Historisch betrachtet konnten beide Strategien in unterschiedlichen Phasen ihre Vorteile ausspielen. Während das Value-Investing in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder hoher Zinsen oft bessere Renditen einbrachte, bietet das Growth-Investing gerade in Boomphasen oder Phasen niedriger Zinsen ein höheres Potenzial für spektakuläre Gewinne.

Letztlich hängt die Wahl der richtigen Strategie aber von den persönlichen Präferenzen, der Anlagedauer und der Fähigkeit ab, mit Marktschwankungen umzugehen. Eine Möglichkeit für Anleger, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren, könnte daher der Aufbau eines diversifizierten Portfolios sein, das sowohl unterbewertete Value-Aktien als auch wachstumsstarke Unternehmen enthält. Die jeweilige Gewichtung könnte dem Alter und der Risikobereitschaft des Anlegers angepasst werden.

Der Schlüssel zum Börsenerfolg dürfte vor allem aber weniger in der Auswahl der richtigen Strategie liegen, als vielmehr in der Disziplin, langfristig investiert zu bleiben. Denn: Über sehr lange Zeiträume haben immer herausragende Einzeltitel mit einem genialen Geschäftsmodell – egal ob Value oder Growth – die besten Renditen erreicht.

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Frank Seehawer

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Frank Seehawer ist freier Journalist und schreibt vor allem über Geldanlage, Börse und Aktien.

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