Immobilien

Ertüchtigen und Geld sparen: Worauf es Eigenheimbesitzern beim Sanieren ankommt

Wer eine energetische Sanierung plant, greift oft tief in die Tasche. Drei Maßnahmen liegen fast gleichauf an der Spitze. Und wer saniert hat, ist sehr oft zufrieden.
23.10.2024 08:36
Lesezeit: 2 min
Ertüchtigen und Geld sparen: Worauf es Eigenheimbesitzern beim Sanieren ankommt
Sanieren, dämmen und dabei auch alte Baustoffe wieder neu entdecken: Jason Adkins, Helfer auf der Eigenheimbaustelle von Kristina Gummlich und Christian Bott in Bernau bei Berlin, streicht eine Lehmdecke glatt. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Die Bereitschaft, das selbst bewohnte eigene Haus energetisch zu sanieren, ist auf dem Rückzug. Darauf deutet eine Umfrage im Auftrag der Initiative klimaneutrales Deutschland unter Besitzern von Ein- und Zweifamilienhäusern hin, die sie selbst bewohnen. Sie zeigt auch, wie viel Geld in die Hand genommen wird und was Menschen von Sanierungen abhält oder zu ihnen antreibt.

Wie hoch ist die Sanierungsbereitschaft?

Knapp die Hälfte der Eigenheimbesitzer gibt an, aktuell Energiesparmaßnahmen umzusetzen oder das in den vergangenen fünf Jahren getan zu haben. Von denen, die dies nicht getan haben, wollen 11,8 Prozent in den kommenden zwölf Monaten zur Tat schreiten. Das ist allerdings ein deutlicher Rückgang. Vor zwei Jahren hatten bei einer entsprechenden Umfrage noch 17,9 Prozent derer, die noch nicht sanieren oder saniert haben, entsprechende Pläne.

Was ist geplant?

Ganz oben auf der Liste der von den Sanierenden geplanten Maßnahmen steht die Dachdämmung, die von knapp einem Drittel genannt wird. Nur minimal dahinter liegen neue Fenster mit besserer Verglasung und Solaranlagen. Der Einbau einer Wärmepumpe auf Rang vier fällt mit knapp einem Sechstel im Vergleich bereits deutlich zurück. Dahinter folgen Solarthermie mit gut einem Siebtel und Fassadendämmung mit einem Achtel. Eine ganze energetische Komplettsanierung plant knapp jeder 21. aus dieser Gruppe.

Wie viel Geld wollen die Menschen ausgeben?

Rund ein Fünftel der Befragten nannte ein Budget von über 40.000 Euro für ihre geplante oder bereits umgesetzten Maßnahmen. Bei rund einem Viertel waren es zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Zwischen einem Viertel und einem Fünftel der Befragten haben Budgets bis 10.000 Euro, ebenso viele liegen bei 10.000 bis 20.000 Euro. Ein knappes Zehntel machte keine Angaben.

Was hält Eigenheimbesitzer vom energetischen Sanieren ab?

Wer nicht saniert hat oder aktuell saniert, begründet dies in der Umfrage am häufigsten damit, dass sein Haus das nicht nötig habe. Knapp dahinter folgt, keinen Kredit dafür aufnehmen zu wollen. Auch die Sorge, sich die Investition nicht leisten zu können, Verunsicherung durch die politische Debatte, der Organisationsaufwand und die Sorge, in wenigen Jahren, nach neuen Standards erneut sanieren zu müssen, wurden häufig genannt.

Was könnte das ändern?

Fragt man diejenigen, die weder sanieren noch gerade saniert haben, was sie zu einem solchen Schritt motivieren könnte, wird am häufigsten eine leichte und unkomplizierte Umsetzung genannt, dicht gefolgt von der Möglichkeit, dass die Sanierung technisch notwendig sein könnte. Staatliche Förderung liegt knapp dahinter auf dem dritten Platz. Positive Aspekte für die Umwelt, Anpassungen an den Klimawandel oder niedrige Kreditzinken spielen dagegen kaum eine Rolle.

Und was trieb die an, die saniert haben?

Wer zuletzt saniert hat oder aktuell saniert, tut dies besonders oft, um den Wohnkomfort zu steigern. Gut 80 Prozent sagten, dies treffe voll und ganz oder eher zu. Dahinter folgen die Wertsteigerung der eigenen Immobilien und Angst vor steigenden Energiekosten. Positive Aspekte für die Umwelt liegen auf Rang vier, immerhin 73 Prozent stimmen hier aber noch voll und ganz oder zumindest eher zu.

Sind die Sanierenden zufrieden?

Nur bei einem winzigen Teil der Befragten haben sich die Erwartungen an die durchgeführten energetischen Sanierungen nicht erfüllt. 96,5 Prozent sagten, sie seien voll und ganz oder zumindest eher eingetreten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China im Handelskrieg: Regierung bereitet sich auf das Schlimmste vor
25.04.2025

Chinas Führung bereitet sich inmitten des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA auf mögliche Härtefälle vor. In einer Sitzung des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pharmazeutische Abwanderung: Wie Europa seine Innovationskraft verloren hat – und sie zurückgewinnen kann
25.04.2025

Europas einst führende Rolle in der Pharmaforschung schwindet – während andere Regionen aufholen, drohen Abhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik Trump deutet historischen Kompromiss an: Russland will Ukraine nicht vollständig besetzen
25.04.2025

Moskau signalisiert Rückzugsbereitschaft – wenn der Westen zentrale Forderungen erfüllt.

DWN
Finanzen
Finanzen Sozialleistungen belasten Haushalt: Staatsquote steigt erneut
25.04.2025

Höhere Ausgaben des Staates für Sozialleistungen wie Renten, Pflege- und Bürgergeld haben den Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hat Trump mit seiner Einschätzung des deutschen Überschusses recht?
25.04.2025

Trumps Zollpolitik trifft auf deutsche Überschüsse – doch die wahren Ursachen für das Handelsungleichgewicht liegen tiefer.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Crash-Gefahr an den US-Börsen: Fondsmanager warnt vor historischem Einbruch von bis zu 50 Prozent
25.04.2025

Die Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten nimmt spürbar zu. Ein renommierter Fondsmanager schlägt nun Alarm: Der US-Aktienmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lyft attackiert Uber: Neuer Mobilitäts-Gigant übernimmt FreeNow und greift Europa an
25.04.2025

Der Mobilitätskampf in Europa geht in eine neue Runde – und diesmal kommt die Herausforderung von der anderen Seite des Atlantiks: Lyft,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der offene Konflikt zwischen Big Tech und der EU eskaliert
24.04.2025

Meta hat den diplomatischen Kurs verlassen und mit scharfen Vorwürfen auf die jüngsten Strafen der EU-Kommission reagiert. Der...