Wirtschaft

Trump-Zölle: Drohungen gegen die Brics-Staaten

Die Brics-Staaten, ein bedeutendes Gegengewicht zum Westen, arbeiten an einem unabhängigen Zahlungssystem als Alternative zum US-Dollar. Der zukünftige US-Präsident reagiert mit scharfen Ankündigungen.
01.12.2024 08:49
Lesezeit: 1 min
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Donald Trump, der designierte US-Präsident, hat den Brics-Ländern mit massiven Zöllen gedroht, sollten sie sich vom US-Dollar abwenden. "Wir verlangen von diesen Ländern die Zusicherung, dass sie weder eine Brics-Währung entwickeln noch eine alternative Währung unterstützen, die den starken US-Dollar ersetzen könnte", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Andernfalls drohte er, "Zölle von 100 Prozent" auf Waren aus diesen Ländern zu erheben.

Die Abkürzung Brics steht für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Anfang des Jahres traten Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate der Gruppe bei. Dieses Bündnis umfasst aufstrebende Wirtschaftsnationen. Weitere Länder streben ebenfalls eine Mitgliedschaft an. Trumps Amtseinführung für seine zweite Amtszeit erfolgt am 20. Januar.

Gipfel in Kasan: Fokus auf Zusammenarbeit

Ende Oktober trafen sich die Staats- und Regierungschefs der Brics-Staaten in Kasan, Russland. Präsident Wladimir Putin forderte dabei eine intensivere Zusammenarbeit, besonders im Finanzbereich.

Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, erklärte, Russland wolle mit Brics nicht direkt die Dominanz des US-Dollars angreifen. Dennoch hatte Putin wiederholt die Machtstellung der US-Währung kritisiert und Pläne zur Entwicklung eines Brics-Zahlungssystems angekündigt.

Trump-Zölle als Druckmittel: Russland sucht Lösungen

Die Bedeutung des US-Dollars im globalen Zahlungsverkehr ist weiterhin enorm. Durch eine alternative Brics-Währung hofft Russland, die Auswirkungen westlicher Sanktionen zu mildern, die im Zuge des Ukraine-Krieges verhängt wurden.

Nach Beginn des Konflikts haben westliche Länder umfassende Sanktionen erlassen, die insbesondere den russischen Finanzsektor betreffen. Russland wurde vom Swift-System ausgeschlossen, und der Zugang zu Dollar sowie Euro ist erheblich eingeschränkt. Putin betonte daher in Kasan erneut die Bedeutung bilateraler Handelsabrechnungen in nationalen Währungen und diskutierte dies mit Teilnehmern wie Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa.

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