Immobilien

Makler sehen mehr Nachfrage: Wettbewerb um Handelsflächen in Bestlagen nimmt zu

Die Mieten für Ladengeschäfte in Deutschlands Innenstädten bleiben stabil. Der Einzelhandel trotz dort den Onlineanbietern. Die Stadtplaner versuchen, die Innenstädte attraktiver zu gestalten – und das wirkt.
14.12.2024 15:05
Lesezeit: 1 min

In den Top-Lagen der wichtigsten deutschen Einkaufsstädte nimmt der Wettbewerb um Handelsflächen zu. Nach Zahlen des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) sank im zweiten Halbjahr der Anteil verfügbarer Ladenflächen und Geschäfte in den 1a-Lagen der neun größten Einkaufsstädte auf je gut 15 Prozent, etwas weniger als ein Jahr zuvor.

Das belege die Widerstandskraft des stationären Handels auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, sagte Anika Korsos, Expertin für Einzelhandelsimmobilien bei JLL. „Zugleich sind die aktuellen Werte aber noch weit von denen vor der Pandemie entfernt, als 11,5 Prozent der Ladenlokale und 7,5 Prozent der Ladenflächen in den Toplagen verfügbar waren.“

Die Entwicklung in den Top-Lagen von Metropolen steht im Gegensatz zur Situation des Handels in vielen Städten, die von Schließungen und Leerstand geprägt sind. So erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE), dass dieses Jahr rund 5.000 Geschäfte dichtmachen.

Modehandel mietet große Flächen

Die Quote bei JLL umfasst Leerstand, aber auch Flächen, bei denen der Mietvertrag binnen 18 Monate ausläuft, die im Umbau sind oder für die ein Nachmieter gesucht wird. Betrachtet wurden in der Analyse Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart, Leipzig und Hannover.

Ein Grund für den Aufwärtstrend in den Metropolen seien große, oft internationale Modehändler, die verstärkt Flächen mit mehr als 1.000 Quadratmetern mieteten, erklärte JLL. Diese seien aber in Top-Lagen Mangelware. Zugleich wurden in manchen Städten Handelsflächen wie frühere Kaufhäuser umgewandelt, sodass das Angebot an Fläche sinke.

Spitzenmieten bleiben hoch - besonders in München

Trotz aller Widrigkeiten für den Handel bleiben die Spitzenmieten hoch, erklärte JLL weiter. München mit der Kaufingerstraße sei am teuersten mit 340 Euro pro Quadratmeter und Monat vor Berlin mit der Tauentzienstraße (290 Euro) und der Frankfurter Zeil (270 Euro). Damit liegen die Städte weit hinter den europäischen Spitzenreitern: Auf den Champs-Elysées in Paris lag die Spitzenmiete demnach bei 1.708 Euro je Quadratmeter, rund fünfmal so viel wie in München. Es folgten Zürich mit 905 Euro, Genf (618 Euro) und London (586 Euro).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Kontostand-Steuer gegen Konsumtief? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaftskrise: Trumpf-Unternehmenschefin für Streichung eines Feiertages
03.12.2025

Weniger Feiertage = mehr Wirtschaftsleistung? Die Debatte reißt nicht ab. Eine Konzernchefin aus Schwaben macht einen konkreten Vorschlag...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutschland nicht wettbewerbsfähig: Coca-Cola beklagt Standortbedingungen
03.12.2025

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Noch steht er zum Standort...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik Sicherheitspolitik: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung gespalten
03.12.2025

Russland als Bedrohung, Zweifel an den USA, Europa mittendrin: Eine Umfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, wie...

DWN
Politik
Politik Gewerkschaften: Koalition plant Steuerprivileg für Gewerkschaftsbeitrag
03.12.2025

Die schwarz-rote Koalition will den Gewerkschaften den Rücken stärken. Geplant ist eine Steuerersparnis, die die Mitgliedschaft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hochleistungsteams: Wie Führungskräfte ihre größten Talente verlieren – oder halten
03.12.2025

Wer Spitzenleistungen will, braucht mehr als gute Mitarbeiter. Vertrauen, Offenheit und Konfliktfähigkeit entscheiden darüber, ob Teams...

DWN
Politik
Politik Trumps Verteidigungsminister im Sturm: Angeklagt des möglichen Kriegsverbrechens
03.12.2025

Ein mutmaßlicher US-Verteidigungsskandal erschüttert Washington. Neue Enthüllungen legen nahe, dass Verteidigungsminister Pete Hegseth...