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Goldpreis aktuell: Kräftiger Kursanstieg und Allzeithoch über 2.900 US-Dollar - so geht's weiter!

Der Goldpreis hat ein neues Rekordhoch über 2.900 US-Dollar je Feinunze erreicht. Innerhalb eines Jahres verzeichnete das Edelmetall damit eine Wertsteigerung von über 40 Prozent und gilt weiterhin als sicherer Hafen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Wo liegen die Gründe und was bedeutet das für Goldanleger?
11.02.2025 20:35
Aktualisiert: 11.02.2025 20:35
Lesezeit: 3 min
Goldpreis aktuell: Kräftiger Kursanstieg und Allzeithoch über 2.900 US-Dollar - so geht's weiter!
Goldbarren bei einem Goldhändler: Das gelbe Edelmetall bleibt trotz des neuen Allzeithochs eine attraktive Anlage (Foto: dpa). Foto: Mark Baker

Goldpreis aktuell über 2.900 US-Dollar je Feinunze

Die Nachfrage nach Gold bleibt hoch, getrieben von geopolitischen Spannungen, volatilen Aktienmärkten und der anhaltenden Abwertung westlicher Währungen. Zum Wochenstart tendiert der Goldpreis aktuell um die Marke von 2.900 US-Dollar, im Verlauf des Montagshandels markierte Gold ein neues Allzeithoch bei 2.911,18 US-Dollar - und am Dienstag (11.02.2025) legte der Goldkurs gleich nach auf 2.941,53 US-Dollar. Alleine zum Wochenstart kletterte das gelbe Edelmetall zeitweise über 1,5 Prozent nach oben. Experten sehen bereits die Marke von 3.000 US-Dollar als nächstes realistisches Kursziel.

Hauptgründe für den Anstieg des Goldpreises

Ein wesentlicher Treiber der aktuellen Goldpreis-Entwicklung ist die drohende Einführung von Handelszöllen durch US-Präsident Donald Trump. Die Ankundigungen neuer Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte haben die Märkte verunsichert und die Nachfrage nach Gold als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten weiter angeheizt. Bereits im Dezember 2024 kam es zu einer ersten Verunsicherung der Edelmetallmärkte, als die Möglichkeit von Importzöllen in Höhe von 10 Prozent diskutiert wurde. In der Folge begannen Spekulanten und Banken, große Mengen Gold nach New York zu verschieben, um potenzielle Kostensteigerungen zu umgehen.

Ein Nebeneffekt dieser Arbitrage-Bewegungen war eine zunehmende Verknappung des Angebots in London, dem zentralen Handels- und Lagerzentrum für Gold. Die Berichte über eine "Knappheit" in London trieben den Goldpreis zusätzlich in die Höhe. Dennoch handelt es sich dabei primär um logistische Engpässe, wie Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, betont: „Ja, es gibt eine Knappheit auf dem Londoner Goldmarkt, aber es ist ein Mangel an Arbeitskräften und Lastwagen. In New York dagegen gibt es jetzt eine Goldschwemme“

Zusätzlich zu den wirtschaftspolitischen Unsicherheiten sorgen geopolitische Konflikte für anhaltenden Druck auf die Finanzmärkte. In unsicheren Zeiten setzen Investoren traditionell auf Gold als krisensichere Anlage. Die Notenbanken weltweit stocken weiterhin ihre Goldreserven auf, institutionelle und private Anleger folgen diesem Trend. Der Goldwert profitiert somit nachhaltig von den weltweiten Krisen und wirtschaftlichen Turbulenzen.

Goldpreis-Rekord: Ist die 3.000-Dollar-Marke bald erreicht?

Nachdem der Goldkurs kürzlich nachhaltig über die Marke von 2.800 US-Dollar gestiegen war, folgt nun ein Rekordhoch nach dem anderen. Mit dem aktuellen Preisniveau von 2.900 US-Dollar rückt das nächste psychologisch wichtige Ziel von 3.000 US-Dollar in greifbare Nähe. Noch vor einem Jahr hätte kaum jemand eine derart rasche Preisentwicklung für möglich gehalten - lesen Sie dazu auch den Ratgeber-Artikel Goldpreis-Prognose 2025 mit einem konkreten Ausblick auf die mögliche Goldkurs-Entwicklung.

Sollte sich der Handelskonflikt zwischen den USA und anderen Wirtschaftsmächten weiter zuspitzen, könnte der Gold-Preis bereits in den kommenden Wochen die 3.000-Dollar-Schwelle überschreiten. Auch unabhängig von akuten Krisen bleibt Gold eine gefragte Anlageklasse. Neben der beeindruckenden Performance der vergangenen Monate gibt es derzeit wenige Faktoren, die gegen eine Fortsetzung des Aufwärtstrends sprechen.

Goldpreis aktuell: Wie sollten Anleger jetzt reagieren?

Angesichts der aktuellen Goldpreis-Entwicklung stehen viele Investoren vor der Frage, ob jetzt ein guter Zeitpunkt für den Einstieg ist oder ob sie auf eine Korrektur warten sollten. Historisch gesehen neigt Gold zu zyklischen Bewegungen, doch der langfristige Trend zeigt eine stetige Wertsteigerung. Eine kurzfristige Korrektur ist zwar möglich, allerdings spricht die aktuelle Marktlage dafür, dass Gold auch weiterhin eine gefragte Anlage bleibt.

Für langfristig orientierte Anleger kann es sinnvoll sein, schrittweise in den Goldmarkt einzusteigen, um das Risiko kurzfristiger Schwankungen zu minimieren. Eine Diversifikation innerhalb des Edelmetallsektors, beispielsweise durch eine Kombination aus physischem Gold, Gold-ETFs oder Minenaktien, kann ebenfalls zur Risikostreuung beitragen.

Spekulative Investoren könnten kurzfristige Preisspitzen nutzen, um Gewinne mitzunehmen. Gleichzeitig sollten sie jedoch bedenken, dass eine mögliche Eskalation des Handelskonflikts oder weitere geopolitische Unsicherheiten den Goldwert weiter steigen lassen könnten.

Gold bleibt eine attraktive Anlageklasse

Die aktuelle Entwicklung des Goldpreises zeigt, dass das Edelmetall weiterhin als sicherer Hafen fungiert. Getrieben durch wirtschaftspolitische Unsicherheiten, geopolitische Konflikte und eine hohe Nachfrage bleibt der Gold-Kurs auf einem stabilen Wachstumspfad. Kurzfristige Schwankungen sind möglich, doch langfristig deutet vieles darauf hin, dass Gold als Anlageform weiterhin gefragt bleibt. Anleger sollten die Situation genau beobachten und ihre Strategie entsprechend anpassen, um von der anhaltenden Goldpreis-Entwicklung optimal zu profitieren.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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Markus Gentner

Zum Autor:

Markus Gentner ist seit 1. Januar 2024 Chefredakteur bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Zuvor war er zwölf Jahre lang für Deutschlands größtes Börsenportal finanzen.net tätig, unter anderem als Redaktionsleiter des Ratgeber-Bereichs sowie als Online-Redakteur in der News-Redaktion. Er arbeitete außerdem für das Deutsche Anlegerfernsehen (DAF), für die Tageszeitung Rheinpfalz und für die Burda-Tochter Stegenwaller, bei der er auch volontierte. Markus Gentner ist studierter Journalist und besitzt einen Master-Abschluss in Germanistik.

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