Der Chemiekonzern BASF kommt mit seinem Umbau voran. Wie das Dax-Unternehmen mitteilte, übernimmt der US-Farben- und Beschichtungskonzern Sherwin-Williams das brasilianische Geschäft mit Anstrichen für Gebäude von BASF für 1,15 Milliarden US-Dollar (1,1 Mrd. Euro).
Das Geschäft mit Bautenanstrichmitteln, das 2024 einen Umsatz von rund 525 Millionen Dollar erzielt, sei das einzige nennenswerte Endverbrauchergeschäft der BASF, hieß es. Der Verkauf dieses Bereichs ist nur ein Schritt im Konzernumbau. "Im zweiten Quartal 2025 beabsichtigt BASF, an den Markt zu gehen, um weitere strategische Optionen für ihre verbleibenden Coatings-Aktivitäten zu prüfen", teilte das Unternehmen mit. Diese umfassen Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke sowie Oberflächenbehandlungen.
BASF setzt auf tiefgreifende Umstrukturierung
BASF-Chef Markus Kamieth hatte im September einen umfassenden Umbau angekündigt, um den weltgrößten Chemiekonzern aus der Krise zu führen. Geschäftsbereiche sollen teilweise verkauft und das Agrargeschäft an die Börse gebracht werden. Zudem wird die Dividende für Aktionäre erstmals seit 2010 gekürzt, und es drohen weitere Schließungen von Chemieanlagen im Stammwerk Ludwigshafen. Dort steht mit dem jüngsten Milliarden-Sparprogramm ein weiterer, noch nicht bezifferter Stellenabbau bevor.
Gespräche über Beschäftigungssicherung
Derzeit verhandelt der Konzern mit dem Betriebsrat über einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sowie eine Modernisierung des Standorts Ludwigshafen. Die Gespräche über eine neue Standortvereinbarung seien aufgenommen worden, sagte eine BASF-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Noch bis Jahresende gilt bei BASF eine Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen in Ludwigshafen ausschließt.