Finanzen

Fuchs-Aktie unter Druck: Wachstum trotz starker Zahlen zu wenig für Anleger

Die Fuchs-Aktie ist am Freitagvormittag unter Druck geraten, obwohl der Schmierstoffhersteller Fuchs SE mit starken Zahlen und einer erneuten Dividendenerhöhung aufwartet. Analysten zeigen sich jedoch skeptisch hinsichtlich des erwarteten Wachstums für 2025. Wie geht es weiter mit der Fuchs-Aktie und was bedeutet das für Anleger?
21.03.2025 13:23
Aktualisiert: 21.03.2025 13:23
Lesezeit: 3 min
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Fuchs-Aktie fällt deutlich: Solide Zahlen reichen dem Markt nicht

Der im MDAX notierte Schmierstoffhersteller Fuchs SE hat im Geschäftsjahr 2024 seinen Umsatz stabil bei 3,525 Milliarden Euro gehalten. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um fünf Prozent auf 434 Millionen Euro. Alle Regionen trugen zur positiven Entwicklung bei. Trotz dieser soliden Zahlen gab die Fuchs-Aktie im frühen Börsenhandel am Freitag zeitweise um mehr als 8 Prozent nach auf weniger als 34,45 Euro.

Analysten hatten mit einer stärkeren Steigerung gerechnet. Für das Jahr 2025 plant Fuchs einen Umsatzanstieg auf 3,7 Milliarden Euro sowie eine EBIT-Steigerung auf rund 460 Millionen Euro, was einer Zunahme von knapp sechs Prozent entspricht. Diese Prognose blieb hinter den Erwartungen zurück, was den Druck auf den Aktienkurs der Fuchs SE erhöhte. Dennoch bleibt die Jahresbilanz der Fuchs-Aktie bislang positiv: Seit Jahresbeginn hat das Papier immer noch um rund elf Prozent zugelegt.

Regionale Entwicklung: Gemischtes Bild

Die Geschäftsentwicklung in den verschiedenen Regionen verlief 2024 unterschiedlich. Besonders in Asien-Pazifik konnte Fuchs SE mit einem Umsatzanstieg von einem Prozent auf 986 Millionen Euro punkten. Wachstumstreiber waren vor allem China, Australien und Indien. In Nord- und Südamerika sank der Umsatz aufgrund von Währungseffekten um ein Prozent auf 678 Millionen Euro. Dennoch konnte das EBIT hier um 15 Prozent auf 91 Millionen Euro gesteigert werden – ein positives Signal für das Unternehmen.

In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) ging der Umsatz leicht um ein Prozent auf 2,029 Milliarden Euro zurück. Dank erfolgreicher Übernahmen, unter anderem von Lubcon und Strub AG, konnte das EBIT jedoch um sieben Prozent auf 227 Millionen Euro wachsen.

Fuchs-Aktie: Wachstumspotenzial durch strategische Ausrichtung?

Die Fuchs SE verfolgt mit der Strategie "Fuchs2025" ambitionierte Ziele und setzt auf nachhaltiges Wachstum. Neben organischem Wachstum bleibt die Beteiligung an der Konsolidierung der Schmierstoffbranche ein wichtiger Bestandteil. Zu den jüngsten Akquisitionen gehörten der Spezialschmierstoff-Hersteller Boss aus Albstadt sowie Lubcon und Strub AG. Die Integration dieser Unternehmen soll langfristig Synergien schaffen und das Portfolio weiter stärken.

Der nächste Strategiezyklus "Fuchs100" ist bereits in Planung und soll das Unternehmen bis zum 100-jährigen Jubiläum 2031 transformieren. Der Fokus liegt hierbei auf Digitalisierung, nachhaltigen Innovationen und der Stärkung der Marktposition in Zukunftsindustrien.

Fuchs-Dividende steigt: Wie sollten Anleger mit der Fuchs-Aktie umgehen?

Ein Lichtblick für Anleger: Die Fuchs SE bleibt ihrer langjährigen Dividendenpolitik treu. Die Dividende wird um 5 Prozent erhöht, sodass Vorzugsaktionäre 1,17 Euro je Aktie und Stammaktionäre 1,16 Euro je Aktie erhalten. Dies zeigt die finanzielle Stabilität des Unternehmens und die Bereitschaft, Aktionäre am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen. Trotz der kurzfristigen Enttäuschung über die Wachstumsprognose bleibt die Fuchs SE ein solides Unternehmen mit einer starken Marktposition.

  • Langfristig orientierte Anleger könnten die aktuelle Kursschwäche als Kaufgelegenheit nutzen. Die solide Bilanz, die nachhaltige Wachstumsstrategie und die kontinuierlich steigende Dividende sprechen für das Unternehmen.

  • Kurzfristige Investoren sollten die weitere Kursentwicklung genau beobachten. Sollte sich die wirtschaftliche Lage stabilisieren und die Umsatzziele erreicht werden, könnte sich die Fuchs-Aktie erholen.

Die Fuchs SE-Aktie bleibt eine interessante Wahl, insbesondere für langfristige Investoren, die Wert auf Dividendenwachstum und nachhaltige Geschäftsstrategien legen. Die aktuelle Schwäche der Fuchs-Aktie bietet möglicherweise Chancen für langfristige Investoren. Zwar gibt es kurzfristige Unsicherheiten, doch die solide Geschäftsentwicklung, die anhaltende Dividendenkontinuität und die klaren Zukunftspläne des Unternehmens sprechen für ein langfristiges Investment.

Die Bewertung der Aktie erscheint nach dem jüngsten Rückgang wieder attraktiver. Wer an die langfristigen Wachstumsperspektiven des Schmierstoffherstellers glaubt, könnte die Schwächephase zum Nachkauf nutzen. Kurzfristig orientierte Anleger sollten jedoch die Marktentwicklung genau beobachten, da geopolitische Risiken und mögliche konjunkturelle Eintrübungen weiterhin für Volatilität sorgen könnten.

Strategie "Fuchs2025" und der Blick nach vorn

Fuchs SE befindet sich mit der Strategie "Fuchs2025" auf der Zielgeraden. Das Unternehmen setzt weiterhin auf nachhaltiges Wachstum und investiert verstärkt in Zukunftsbranchen sowie in die Digitalisierung. Ein neuer Strategiezyklus, "Fuchs100", ist bereits in Vorbereitung und soll das Unternehmen bis zu seinem 100-jährigen Bestehen im Jahr 2031 weiter transformieren. Ziel ist es, sich noch stärker als Innovationsführer im Bereich Schmierstoffe zu positionieren.

Die Fuchs SE-Aktie zeigt sich trotz eines soliden Geschäftsverlaufs derzeit schwankungsanfällig. Während die strategische Ausrichtung und die nachhaltige Dividendenpolitik positiv zu bewerten sind, sorgen geopolitische Unsicherheiten und verfehlte Analystenerwartungen für Druck auf den Aktienkurs. Langfristige Anleger könnten in der aktuellen Schwächephase eine attraktive Einstiegsgelegenheit sehen, während kurzfristige Investoren vorsichtig bleiben sollten.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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