Politische Unsicherheiten belasten die Märkte
Die türkische Kapitalmarktaufsicht verhängte ein Verbot von Leerverkäufen, um den jüngsten Kurssturz an der Börse abzufedern. Gleichzeitig wurden die Regeln für Aktienrückkäufe gelockert. Ziel ist es, die Stabilität an den Märkten nach den massiven Verlusten der vergangenen Woche wiederherzustellen.
Die Unruhen begannen, als die türkischen Behörden am vergangenen Mittwoch überraschend den Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu – den wichtigsten Oppositionspolitiker von Präsident Recep Tayyip Erdogan – festnahmen. Dies löste einen massiven Ausverkauf aus, insbesondere im Bankensektor. Ein Index für Bankaktien verzeichnete seinen stärksten wöchentlichen Rückgang seit mindestens 2001.
Neue Regelungen für den Handel
Das Leerverkaufsverbot betrifft sämtliche börsennotierten Unternehmen und soll verhindern, dass spekulative Investoren von weiter fallenden Kursen profitieren. Gleichzeitig wurden Aktienrückkäufe erleichtert: Unternehmen dürfen nun eigene Aktien zu einem höheren Preis als dem letzten Börsenschluss erwerben. Zudem wurde die Mindestanforderung für Sicherheitsleistungen im gehebelten Handel von 35 Prozent auf 20 Prozent gesenkt.
Mit diesen Maßnahmen soll das Vertrauen in den türkischen Finanzmarkt gestärkt und eine weitere Verschärfung der Krise verhindert werden.