Finanzen

Eutelsat-Aktie: Kurs fällt nach März-Rallye - sorgen EU-Aufträge für neuen Aufwind?

Die jüngsten Kurssprünge der Eutelsat-Aktie sind auf mögliche EU-Aufträge zurückzuführen. Bleiben diese aus, könnte es schnell wieder bergab gehen mit dem Aktienkurs des französische Sateliten-Betreibers. Derzeit sind die Anleger verhalten. Für Aufwind könnten dagegen mögliche Staatsaufträge aus Italien sorgen - wieder sieht sich der Konzern Musks SpaceX-Konzern gegenüber.
28.03.2025 13:48
Aktualisiert: 28.03.2025 13:48
Lesezeit: 2 min
Eutelsat-Aktie: Kurs fällt nach März-Rallye - sorgen EU-Aufträge für neuen Aufwind?
Satellit 172B des europäischen Betreibers Eutelsat. (Foto: dpa) Foto: ---

Eutelsat-Aktie: Wilde Achterbahnfahrt nach März-Kursrallye - Sollten Anleger jetzt einsteigen?

Der französische Sateliten-Betreiber Eutelsat profitiert von der derzeitigen geopolitischen Lage. Die Amerikaner haben ihre Unterstützung für die Ukraine stark begrenzt. Elon Musk beteuert zwar, sein Starlink-Satellitensystem der Ukraine auch weiterhin zur Verfügung zu stellen, doch die Europäische Union prüft nun den Einsatz ihrer eigener Infrastruktur.

Im Fokus steht daher das börsennotierte französische Unternehmen Eutelsat, der drittgrößte Satellitenbetreiber der Welt. Die Eutelsat-Aktie legte daraufhin Anfang März einen Kurs-Sprung von 1,20 Euro auf über 11 Euro hin. Nach einem Kurs-Absturz am Dienstag (25. März) notiert die Aktie Mitte der Woche wieder bei knapp 5 Euro. Am Freitag stürzt der Kurs auf zeitweise knapp über 4 Euro. Die jüngste Achterbahnfahrt der höchst volatilen Eutelsat-Aktie spricht für große Verunsicherung bei Anlegern, wie es mit Eutelsat weitergeht. Eine Erholung ist nur unter bestimmten Vorzeichen wahrscheinlich.

Eutelsat-Aktie mit schwacher Kennziffer: KGV im minus und Ärger mit französischer Medienaufsichtsbehörde

Die zurückliegende Kursexplosion ist einzig und allein auf die mögliche Auftragslage im Zuge des Ukraine-Krieges zurückzuführen. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Eutelsat-Aktie weist laut finanztrends.de ein negatives Vorzeichen von -2,00 auf und wird für 2025 mit -5,32 sogar noch schlechter erwartet. Die letzte Dividendenausschüttung erfolgte im Dezember 2022. Analysten sind hinsichtlich hoher Schulden und negativer Cashflows bis 2027 verhalten in ihrer Prognose zur Eutelsat-Aktie.

Hinzu kommt, dass das Unternehmen Ärger hat mit der französischen Medienaufsichtsbehörde ARCOM. Der Hintergrund: Über seine Satellitenflotte überträgt der Konzern mit seinen Sateliten nach wie vor auch russische TV-Programme.

Wettbewerb mit Starlink bleibt herausfordernd

Obendrauf befindet sich Eutelsat in einem hart umkämpften Marktumfeld. Der Wettbewerb mit Starlink bleibt für Eutelsat herausfordernd: Während ein Starlink-Terminal laut einstimmiger Medienberichte etwa 600 US-Dollar kostet, können die Kosten für ein Eutelsat-Terminal bis zu 10.000 US-Dollar betragen, wie das Branchenportal t3n - digital pioneers schreibt.

Die zukünftige Kursentwicklung der Eutelsat-Aktie wird absehbar zu einem großen Anteil von den Verhandlungen mit der EU und der Umsetzung geplanter Projekte abhängen. Ohne Aufträge aus der EU bleiben weitere Kurssprünge unwahrscheinlich.

Italien und Starlink mit Verhandlungsschwierigkeiten: Profitiert Eutelsat?

Die Gespräche zwischen Italien und dem SpaceX-Konzern von US-Milliardär Elon Musk über ein mögliches Milliardengeschäft zur Nutzung des Starlink-Satellitensystems liegen vorerst auf Eis, wie die Deutsche-Presse-Agentur (dpa) berichtet. Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto sagte der italienischen Zeitung La Repubblica: "Mir scheint, dass alles zum Stillstand gekommen ist."

Italien verhandelt mit mehreren Privatunternehmen über ein Geschäft im Zusammenhang mit dem Telekommunikationssicherheitssystem des Landes, darunter auch mit SpaceX. Nun sorgte ein Zitat der Eutelsat-Vorstandschefin Eva Berneke für Aufsehen. Wie Milano Finanza berichtet, soll Berneke sich während einer Anhörung vor dem Verteidigungsausschuss der französischen Nationalversammlung zu den möglichen Engagements des Satellitenbetreibers in Italien geäußert haben.

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