Politik

Russlands Verzögerung der Verhandlungen könnte auch der Ukraine nützen

Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über eine mögliche Waffenruhe oder Friedenslösung ziehen sich weiter hin. Während viele Experten diese Verzögerung als Strategie Moskaus werten, könnte sie laut einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) auch der Ukraine Vorteile bringen.
03.04.2025 12:21
Aktualisiert: 03.04.2025 12:21
Lesezeit: 1 min
Russlands Verzögerung der Verhandlungen könnte auch der Ukraine nützen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky will den Krieg beenden, ohne vor Russland zu kapitulieren. (Foto: dpa) Foto: Andreas Arnold

Geht Russlands Taktik nach hinten los?

Laut dem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) setzt Russland darauf, dass sich der militärische und wirtschaftliche Druck auf die Ukraine mit der Zeit verstärkt. Gleichzeitig verschafft die Verzögerung Moskau die Möglichkeit, seine Truppen weiter zu verstärken und strategische Positionen auszubauen.

Allerdings könnte diese Taktik nach hinten losgehen. Die Verzögerung könnte der Ukraine Zeit verschaffen, um neue westliche Waffenlieferungen zu erhalten, ihre Verteidigung zu stärken und die eigenen Streitkräfte besser auf eine Gegenoffensive vorzubereiten.

ISW-Studie: Russland plant Großoffensive

Laut dem Institute for the Study of War (ISW) bereitet Russland eine massive Offensive vor. Die Organisation warnt, dass die russischen Streitkräfte aktuell eine zehnfache Überlegenheit gegenüber der Ukraine in bestimmten Frontabschnitten erreicht haben könnten. Gleichzeitig berichten sowohl Russland als auch die Ukraine über Schäden an Energieinfrastrukturen, was darauf hindeutet, dass der Krieg weiterhin auch die zivile Versorgung beider Länder trifft.

Während die Kämpfe weitergehen, nehmen auch die politischen Spannungen zu. Ein parteiübergreifender Gesetzentwurf im US-Senat sieht neue harte Sanktionen gegen Russland vor. Diese sollen Moskaus Einnahmequellen weiter einschränken und insbesondere den russischen Energiesektor ins Visier nehmen.

Diplomatische Bewegung – aber keine schnellen Lösungen

Währenddessen wird ein hochrangiger russischer Unterhändler in dieser Woche die USA besuchen, um Gespräche mit amerikanischen Diplomaten zu führen. Auch US-Außenminister Marco Rubio ist auf dem Weg nach Europa, um mit Verbündeten über das weitere Vorgehen im Ukraine-Krieg zu beraten.

Ob diese diplomatischen Bemühungen bald zu konkreten Ergebnissen führen, bleibt unklar. Die Verzögerung der Verhandlungen bleibt ein zweischneidiges Schwert – für beide Seiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putin und Trump spielen im selben Team gegen Europa
11.12.2025

Putin und Trump sprechen plötzlich dieselbe Sprache. Europas Zukunft steht auf dem Spiel, während Washington und Moskau ein gemeinsames...

DWN
Technologie
Technologie Halbleiter-Förderung: Dresden und Erfurt erhalten grünes Licht
11.12.2025

Europa hängt bei Chips weiter an Asien – nun greift die EU zu einem Milliardenhebel. Deutschland darf zwei neue Werke in Dresden und...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB erhöht Druck: Vereinfachte Regeln für Europas Banken
11.12.2025

Die EZB drängt auf einfachere EU-Bankenvorschriften und will kleinere Institute entlasten. Doch wie weit darf eine Reform gehen, ohne...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Institut korrigiert Wirtschaftsprognose: Deutschlands Aufschwung bleibt schwach
11.12.2025

Die neue Wirtschaftsprognose des Ifo-Instituts dämpft Hoffnungen auf einen kräftigen Aufschwung. Trotz Milliardeninvestitionen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klimarisiken: Unternehmen gefährden ihre Umsätze durch schwaches Risikomanagement
11.12.2025

Unternehmen geraten weltweit unter Druck, ihre Klimarisiken präziser zu bewerten und belastbare Strategien für den Übergang in eine...

DWN
Politik
Politik Trump warnt die Ukraine und verspottet Europa. „Am Ende gewinnt der Stärkere“
11.12.2025

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die Ukraine und attackiert gleichzeitig europäische Staatschefs. Seine Aussagen im...