Geht Russlands Taktik nach hinten los?
Laut dem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) setzt Russland darauf, dass sich der militärische und wirtschaftliche Druck auf die Ukraine mit der Zeit verstärkt. Gleichzeitig verschafft die Verzögerung Moskau die Möglichkeit, seine Truppen weiter zu verstärken und strategische Positionen auszubauen.
Allerdings könnte diese Taktik nach hinten losgehen. Die Verzögerung könnte der Ukraine Zeit verschaffen, um neue westliche Waffenlieferungen zu erhalten, ihre Verteidigung zu stärken und die eigenen Streitkräfte besser auf eine Gegenoffensive vorzubereiten.
ISW-Studie: Russland plant Großoffensive
Laut dem Institute for the Study of War (ISW) bereitet Russland eine massive Offensive vor. Die Organisation warnt, dass die russischen Streitkräfte aktuell eine zehnfache Überlegenheit gegenüber der Ukraine in bestimmten Frontabschnitten erreicht haben könnten. Gleichzeitig berichten sowohl Russland als auch die Ukraine über Schäden an Energieinfrastrukturen, was darauf hindeutet, dass der Krieg weiterhin auch die zivile Versorgung beider Länder trifft.
Während die Kämpfe weitergehen, nehmen auch die politischen Spannungen zu. Ein parteiübergreifender Gesetzentwurf im US-Senat sieht neue harte Sanktionen gegen Russland vor. Diese sollen Moskaus Einnahmequellen weiter einschränken und insbesondere den russischen Energiesektor ins Visier nehmen.
Diplomatische Bewegung – aber keine schnellen Lösungen
Währenddessen wird ein hochrangiger russischer Unterhändler in dieser Woche die USA besuchen, um Gespräche mit amerikanischen Diplomaten zu führen. Auch US-Außenminister Marco Rubio ist auf dem Weg nach Europa, um mit Verbündeten über das weitere Vorgehen im Ukraine-Krieg zu beraten.
Ob diese diplomatischen Bemühungen bald zu konkreten Ergebnissen führen, bleibt unklar. Die Verzögerung der Verhandlungen bleibt ein zweischneidiges Schwert – für beide Seiten.