Finanzen

DAX aktuell: Kräftige Verluste zum Start in den Mittwochshandel - Trumps Zollpaket belastet

Der DAX ist am Mittwoch mit kräftigen Verlusten in den Börsenhandel gestartet. Trumps zweites Zollpaket ist in Kraft getreten und erhöht die Verunsicherung der Anleger. Die Sorge vor einer globalen Wirtschaftskrise wächst, der DAX aktuell mit hohen Verlusten.
09.04.2025 12:37
Lesezeit: 2 min
DAX aktuell: Kräftige Verluste zum Start in den Mittwochshandel - Trumps Zollpaket belastet
Der Bärenmarkt dominiert, die Aktienkurse fallen: DAX aktuell mit hohen Verlusten (Foto: dpa). Foto: Arne Dedert

DAX aktuell deutlich schwächer

Drei Handelstage in Folge hat der DAX kräftige Verluste eingefahren, bevor er am Dienstag wieder in die Gewinnzone drehen konnte. Doch die Kurserholung am sprichwörtlichen Turnaround Tuesday war nicht nachhaltig: Im frühen Mittwochshandel zeigt sich der DAX aktuell erneut deutlich schwächer. Nach dem schwachen Start gelang es dem DAX kurz seine Verluste etwas einzudämmen, gegen 12:35 Uhr tendiert der DAX Realtime aber wieder tief in der Verlustzone bei 19.630 Punkten - ein Minus von 3,2 Prozent.

Der DAX war bei rund 19.830 Punkten in den Mittwochshandel gestartet und in den ersten Minuten noch tiefer ins Minus gerutscht bis auf unter 19.730 Punkte - gegenüber dem Vortag ein hoher Verlust von mehr als 3 Prozent. Inzwischen ist der DAX seinem 52-Wochen-Tief (17.024,82 Punkte) näher als seinem Allzeithoch, das er erst Mitte März bei 23.476,01 Punkten aufgestellt hatte. Die Sorge vor einer globalen Krise wächst, Trumps zweites Zollpaket ließ die Börsen weltweit einbrechen. Die aggressive Handelspolitik der US-Regierung sorgt weiterhin für erhebliche Verunsicherung bei den Investoren.

"Im DAX ist nach wie vor weder eine Bodenbildung zu erkennen noch ein sauberer Ansatz dazu", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Er sieht die Gefahr, dass der Index in den kommenden Tagen neue Tiefs unterhalb von 18.800 Punkten markieren könnte. "Eine zentrale Unterstützung bleibt die 19.300er Marke. Sollte sie brechen, droht dem DAX ein Absturz bis auf 17.550 Zähler", warnte der Experte. Erst dort liege "die nächste nennenswerte Auffangzone im Markt".

Auch für den Index der mittelgroßen Werte MDAX ging es im frühen Börsenhandel am Mittwoch um 2,5 nach unten Prozent auf annähernd 24.900 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zeitweise 2,8 Prozent. Auch in Asien dominierten zuletzt Kursverluste, und in New York zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab.

Sorgen vor einer globalen Wirtschaftskrise

Es wird befürchtet, dass ein eskalierender Handelskonflikt die globale Wirtschaft in eine tiefe Krise stürzt. Auch in den USA wächst die Sorge vor einer Rezession. Selbst unter Trumps politischen Verbündeten regt sich Kritik. So entlud sich eine öffentlich ausgetragene Fehde zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro - offenbar ausgelöst durch Differenzen über die neue Zollstrategie. Navarro hatte angedeutet, Musk sei unzufrieden mit den Importzöllen, da das Geschäftsmodell seiner Firma Tesla auf günstige Bauteile aus dem Ausland angewiesen sei. Musk bezeichnete Navarro daraufhin als "Idiot", der dümmer sei "als ein Sack Ziegel".

Die Umsetzung von Trumps zweitem Zollpaket ist der bislang aggressivste Eingriff der US-Regierung in die globale Handelspolitik. Trump zeigt sich dennoch überzeugt: Nun werde das "goldene Zeitalter" der USA beginnen.

Aktienmärkte weltweit unter Druck

Der US-Präsident will mit seiner Zollpolitik die heimische Produktion stärken und zugleich ausländische Handelspartner zu Zugeständnissen bewegen. Die erwarteten Zusatzeinnahmen sollen auch dabei helfen, im Wahlkampf versprochene Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren.

An den Finanzmärkten nahm die Unruhe derweil wieder spürbar zu. An den Aktienbörsen in Asien überwogen am Mittwoch die Verluste - und hierzulande starte der deutsche Leitindex DAX aktuell mit deutlichen Verlusten. Zudem sackten im frühen Mittwochshandel die Ölpreise wegen der Furcht vor einer globalen Wirtschaftskrise ab. Der US-Dollar schwächelte ebenfalls weiter und der Kurs des Euro stieg im Gegenzug wieder über die Marke von 1,10 Dollar.

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Markus Gentner

Zum Autor:

Markus Gentner ist seit 1. Januar 2024 Chefredakteur bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Zuvor war er zwölf Jahre lang für Deutschlands größtes Börsenportal finanzen.net tätig, unter anderem als Redaktionsleiter des Ratgeber-Bereichs sowie als Online-Redakteur in der News-Redaktion. Er arbeitete außerdem für das Deutsche Anlegerfernsehen (DAF), für die Tageszeitung Rheinpfalz und für die Burda-Tochter Stegenwaller, bei der er auch volontierte. Markus Gentner ist studierter Journalist und besitzt einen Master-Abschluss in Germanistik.

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