Wirtschaft

Milliardär Bill Ackman kritisiert Trumps Handelspolitik: „Das ist nicht das, wofür wir gestimmt haben“

Der bekannte Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman, der in der Vergangenheit Donald Trump unterstützte, wendet sich nun scharf gegen die geplanten Zölle der US-Regierung. In einem öffentlichen Statement auf der Plattform X fordert Ackman eine sofortige Überarbeitung der Handelspolitik und eine Verschiebung der Zollerhöhungen um 90 Tage, um faire Handelsabkommen auszuhandeln.
08.04.2025 10:55
Lesezeit: 2 min
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Milliardär Bill Ackman kritisiert Trumps Handelspolitik: „Das ist nicht das, wofür wir gestimmt haben“
Der Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman hat sein Vertrauen in die US-Präsident Donald Trump verloren. (Foto: dpa) Foto: Andrew Gombert

Vertrauensverlust in die Wirtschaftspolitik

„Wir stehen am Rande eines wirtschaftlichen nuklearen Winters, den wir uns selbst verschulden“, warnt der Der bekannte Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman. Ackman, der mit seinem Hedgefonds Pershing Square für spektakuläre Investmentgeschäfte bekannt ist, ist der Ansicht, dass die Einführung der Zölle – die am 9. April in Kraft treten sollen – katastrophale Folgen für die US-Wirtschaft haben könnte.

„Ich habe großen Respekt vor unserem Präsidenten und seinem bisherigen Erfolg, aber ich glaube nicht, dass er unfehlbar ist“, betont Ackman in einem leidenschaftlichen Appell an den Präsidenten. „Die Einführung von Zöllen gegen die ganze Welt ist ein Fehler, der nicht nur die globalen Handelsbeziehungen, sondern auch das Vertrauen der Wirtschaftführer weltweit untergräbt“, so Ackman weiter. Besonders problematisch sieht der Milliardär die Auswirkungen auf die Verbraucher in den USA, vor allem auf diejenigen mit niedrigem Einkommen, die bereits jetzt unter massivem wirtschaftlichen Druck leiden.

Ackman: „Die Konsequenzen für unser Land werden weitreichend sein“

Ackman unterstreicht in seiner Botschaft, dass Unternehmertum vor allem auf Vertrauen basiere. Doch genau dieses Vertrauen werde derzeit durch Trumps aggressive Handelspolitik gefährdet. „Die Konsequenzen für unser Land werden weitreichend sein, und vor allem für die Millionen von Bürgern, die den Präsidenten unterstützt haben. Wir sind nicht für diese Politik gestimmt“, erklärt der Milliardär.

Ackman, der Trump in der Vergangenheit unterstützte, begründet seine Unterstützung im Wahlkampf 2020 mit der Hoffnung, dass der Präsident die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten beenden würde. „Trump hätte eine Möglichkeit gehabt, die USA als stärkere Macht zu positionieren und eine Lösung für die Probleme mit Putin zu finden. Das hätte die Wirtschaft nachhaltig stabilisieren und die Unsicherheit im internationalen Umfeld beseitigen können“, so Ackman.

Zölle als wirtschaftliche Bedrohung

Die Kritik Ackmans an den Zöllen wird in einem größeren Kontext der wirtschaftlichen Unsicherheit und der Auswirkungen auf den internationalen Handel gestellt. Die Zölle, die Trump als Maßnahme zur Förderung der US-Wirtschaft eingeführt hat, könnten insbesondere Unternehmen und Verbraucher in den USA belasten. Durch die Verteuerung von Importwaren könnte es zu einer deutlichen Erhöhung der Lebenshaltungskosten kommen, was die ohnehin schon belasteten Haushalte der unteren Einkommensschichten weiter treffen würde.

Ackman warnt, dass eine solche Entwicklung nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristige Schäden für die US-Wirtschaft und das Vertrauen in den Markt nach sich ziehen könnte. „Die Zölle sind eine tickende Zeitbombe. Wenn wir nicht handeln, wird der wirtschaftliche Schaden unvermeidlich“, so Ackman.

In seiner Forderung nach einer 90-tägigen Verzögerung der Zollerhöhungen sieht der Milliardär die Chance, einen wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern und möglicherweise neue, faire Handelsabkommen zu schmieden. Ob Trump auf die Kritik hören wird, bleibt jedoch abzuwarten. Ein weiterer Konflikt zwischen den wirtschaftlichen Interessen und der politischen Agenda des Präsidenten scheint vorprogrammiert.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Ackmans Warnungen Gehör finden und wie sich die Handelspolitik unter der Trump-Administration weiterentwickeln wird.

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