DAX aktuell im freien Fall: Börse am Montag mächtig unter Druck
Die Kursverluste an der deutschen Börse, ausgelöst durch aggressive US-Zölle, haben sich am Montag massiv verschärft. Der DAX-Kurs rutschte zu Beginn des Handelstages um 10 Prozent ab. Sein Tief im frühen Montagshandel lag bei 18.489,91 Punkten – zugleich das DAX-Jahrestief. „Die Nerven liegen aktuell blank“, sagte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Die jüngsten Entwicklungen im Handelskonflikt der USA sorgten für starke Rezessionsängste und belasteten die Börse aktuell weltweit.
Kurzzeitig keimte Hoffnung auf, als der DAX am Nachmittag fast 20.800 Punkte erreichte. Ein Medienbericht über eine mögliche 90-tägige Zollpause sorgte für Auftrieb. Doch diese Hoffnung währte nur kurz: Das Weiße Haus wies die Meldung umgehend als Falschinformation zurück. Am Ende des Montagshandels standen letztlich große Verluste: Der DAX schloss mit einem Minus von 4,13 Prozent bei 19.789,62 Punkten. Es war bereits der dritte Tag mit deutlichen Verlusten – der Anstieg von fast 18 Prozent seit Jahresbeginn ist damit vollständig aufgezehrt.
Besonders alarmierend: Der deutsche Leitindex fiel unter seine 200-Tage-Linie – ein Warnsignal im DAX-Chart für langfristige Anleger. Die Kursgewinne seit Jahresbeginn sind damit komplett verloren.
USA beharren auf Zollpolitik – EU zeigt Verhandlungsbereitschaft
Die US-Regierung verfolgt ihren konfrontativen Kurs unbeirrt weiter. Präsident Donald Trump signalisiert zwar Gesprächsbereitschaft, konkrete Entspannung ist jedoch nicht in Sicht. Die EU hat ihrerseits Verhandlungswillen bekundet. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Brüssel: „Trotz der Zölle sei die EU bereit zu verhandeln.“ Zugleich betonte sie, dass man sich auch auf Gegenmaßnahmen vorbereite, falls Gespräche scheiterten.
Analyst Mohit Kumar von Jefferies sieht mögliche Bewegung im Streit. Er glaubt, Trump könnte eine Kehrtwende einleiten, sofern er sie als politischen Erfolg darstellen kann. In den USA besäßen viele Bürger und Politiker Aktien, was den Druck auf den Präsidenten erhöhe, die Märkte zu beruhigen. Auch andere Indizes gaben stark nach. Der MDAX fiel um 3,02 Prozent auf 24.640,54 Punkte. Der EuroStoxx 50 verlor 4,6 Prozent. In New York stand der Dow Jones zum europäischen Börsenschluss 2,8 Prozent im Minus, der Nasdaq 100 verlor 1,7 Prozent.
US-Zölle belasten Märkte massiv - das sagen die Marktbeobachter zum DAX-Crash
Börsenexperten sind besorgt über die Auswirkungen der US-Zollpolitik. „Der Verkaufsdruck hat zum Wochenstart noch einmal massiv zugenommen. Die Nerven liegen blank“, sagte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Er betonte, dass die konjunkturellen Spätfolgen der neuen US-Strafzollpolitik derzeit kaum abzuschätzen seien und dass die Notenbanken aufgrund möglicher Inflationserscheinungen nur begrenzte Handlungsspielräume hätten.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, erklärte: „Der DAX verliert innerhalb weniger Tage seinen gesamten Jahresgewinn von rund 18 Prozent und rutscht heute Morgen unter die wichtige 200-Tage-Linie. Die Stimmung an der Börse ist so negativ wie lange nicht.“ Auch er zeigte sich besorgt über die potenziellen Auswirkungen einer weltweiten Rezession, wenn es keine Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen den großen Volkswirtschaften gibt. „Die Unternehmen werden ihre Gewinnerwartungen herunterschrauben müssen, nach immer höherem Wachstum drohen nun einige Quartale mit mageren Zahlen“, so Molnar.
Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro, verwies ebenfalls auf die wachsenden Rezessionssorgen und das weiterhin schlechte Anlegerklima. „Die neuen Zölle von Donald Trump überschatten derzeit alles andere an den Märkten. Dennoch stehen neue Impulsgeber bevor, etwa die US-Inflationsdaten und der Start der US-Berichtssaison“, sagte er. Auch Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba betonten, dass weltweit die Aktienmärkte im Korrekturmodus sind, nachdem die US-Zölle und die Vergeltungsmaßnahmen aus China zu einem massiven Ausverkauf führten. „Die Korrektur bereits abzuschreiben, wäre jedoch verfrüht“, so die Einschätzung der beiden Ökonomen.
Trotz der anhaltenden Unsicherheit sehen einige Marktanalysten auch Chancen. Andreas Büchler und Franz-Georg Wenner vom Börsen-Dienst Index Radar zeigten sich vorsichtig optimistisch: „Unsere Analysen zeigen: Inmitten technischer Schwäche und politischer Unruhe formiert sich leise eine überverkaufte Lage – mit Chancen, die im Rückspiegel oft klarer erscheinen als im Moment selbst.“
Christoph Geyer, technischer Marktanalyst, merkte an, dass auch nach einem weiteren Abstieg des Marktes eine Gegenbewegung auf die jüngsten Kursverluste wahrscheinlich sei. „Wichtig wäre, dass eine mögliche Erholung von hohen Umsätzen begleitet wird, um nicht nur ein Strohfeuer, sondern eine nachhaltige Wendung der Abwärtsbewegung zu bestätigen“, erklärte Geyer. Insgesamt bleibt die Lage angespannt, und die nächsten Tage dürften entscheidend für die weitere Entwicklung der Börsenkurse sein.
So sollten Anleger jetzt auf den Börsen-Crash reagieren
Die umfassenden Zollerhebungen von US-Präsident Donald Trump haben die Märkte stark verunsichert. Für Investoren stellt sich nun die Frage, wie man inmitten des DAX-Crashs strategisch klug handelt. Trotz des Rückgangs des DAX-Kurses ist es ratsam, einen kühlen Kopf zu bewahren. Gerade ETF-Anleger sind weniger stark betroffen als Besitzer einzelner Aktien.
DAX-ETFs langfristig halten – Sparrate eventuell anpassen
Wer regelmäßig in DAX-ETFs investiert, kann in der aktuellen Lage den Sparplan fortführen – vorausgesetzt, der Anlagehorizont beträgt mindestens zehn Jahre. Dann könnten Anleger beim derzeitigen DAX-Kurs sogar überlegen, die Sparrate leicht zu erhöhen, wenn das finanziell möglich ist. Günstigere Kaufkurse bedeuten langfristig mehr Anteile im Portfolio. Erholt sich der DAX-Kurs später wieder, könnte dies zu höheren Renditen führen.
Handelt es sich beim Kursrückgang jedoch nur um eine kurzfristige Reaktion, sollte man an der bestehenden Sparrate nichts ändern. Wichtig ist, die Entwicklung an den Börsen regelmäßig zu beobachten, ohne in hektischen Aktionismus zu verfallen – insbesondere beim Blick auf den DAX-Chart.
Vorsicht bei Einzelaktien in Zeiten des DAX-Crashs
Wer in Einzelwerte investiert ist, sollte seine Positionen genau analysieren. Die Frage ist: Profitieren diese Unternehmen vom Export – oder werden sie durch die neuen US-Zölle stark belastet? Auch im Zuge des möglichen Börsencrashs 2025 gilt: Risiken und Chancen einzelner Unternehmen müssen neu bewertet werden.
Ein Beispiel: Die Autoindustrie, vor allem Konzerne wie Volkswagen oder Mercedes-Benz, wird durch die Strafzölle deutlich stärker belastet. Auch Technologieunternehmen, deren Produktion auf globalen Lieferketten basiert, könnten durch steigende Kosten in Schwierigkeiten geraten. Im Gegensatz dazu erscheinen defensive Branchen wie Gesundheit und Energieversorgung im DAX-Kurs stabiler.
Wichtige Kennzahlen können helfen, ein Investment objektiv zu bewerten. Dazu gehört das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das zeigt, wie viele Jahre ein Unternehmen den aktuellen Gewinn erwirtschaften müsste, um seinen Kurs zu rechtfertigen. Ein geringes KGV kann ein Zeichen für Unterbewertung sein, während ein hohes KGV auf starke Erwartungen oder Überbewertung hinweisen kann – je nach Vergleich innerhalb der Branche.
Weitere bedeutende Indikatoren sind das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), die Dividendenrendite und die Eigenkapitalquote. Ein KBV unter 1 kann ein Signal für eine mögliche Unterbewertung sein. Die Dividendenrendite zeigt den passiven Ertrag, während die Eigenkapitalquote Aussagen über die finanzielle Stabilität des Unternehmens erlaubt. Solche Zahlen sind auch im Kontext eines DAX-Absturzes unverzichtbare Analysehilfen.
Portfolios in der Krise richtig strukturieren
Ein gut diversifiziertes Portfolio kann Schwankungen besser abfedern. Anleger sollten ihr Kapital auf unterschiedliche Regionen und Branchen verteilen. Märkte, die weniger unter den neuen Handelshemmnissen leiden, könnten Alternativen bieten. Auch innerhalb des DAX-Kurses sind Verschiebungen in defensive Branchen wie Konsum, Gesundheit oder Energie sinnvoll.
Gold gilt in Krisenzeiten traditionell als sicherer Hafen. Der Preis des Edelmetalls hat kürzlich ein Allzeithoch erreicht – ein deutliches Signal für eine gesteigerte Nachfrage. Zwar sind heftige Marktschwankungen kurzfristig kaum vermeidbar, doch langfristige Anleger sollten ihrer Strategie treu bleiben. Schon frühere Handelskonflikte wurden überstanden, was Rückschlüsse auf den aktuellen Börsencrash 2025 erlaubt.
ETF-Anleger mit langem Atem sollten daher keine Panikreaktionen zeigen. Wichtig ist jedoch eine Liquiditätsreserve, um auf Kursrückgänge reagieren zu können. Bei einem erneuten DAX-Crash könnten sich Nachkäufe lohnen – allerdings nur, wenn klar ist, dass der Boden erreicht ist. Der richtige Einstiegszeitpunkt bleibt schwer einzuschätzen – dennoch sollte man bei fallendem DAX-Kurs Vorsicht walten lassen.
Nicht zuletzt lohnt es sich, bei Unsicherheit professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen der DAX-Kurs hohe Volatilität aufweist, kann die individuelle Abstimmung einer Anlagestrategie entscheidend sein. Expertenhilfe sorgt dafür, dass Fehlentscheidungen im Stress vermieden werden – besonders wenn der DAX-Chart unruhig bleibt.