Peking stellt neue Anforderungen für eine Wiederaufnahme der Gespräche mit Washington – im Zentrum stehen Taiwan, Sanktionen und diplomatischer Respekt
Wie das litauische Portal Verslo Žinios unter Berufung auf Bloomberg berichtet, erwartet China von der Regierung des US-Präsidenten Donald Trump, dass diese ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Handelsgesprächen signalisiert. Peking nennt als eine der Bedingungen für Verhandlungen größeren Respekt seitens der Trump-Regierung. Darüber hinaus stellt Peking Forderungen hinsichtlich der amerikanischen Taiwanpolitik.
Wie eine mit den Überlegungen der chinesischen Führung vertraute Quelle gegenüber Bloomberg erklärte, sei für Peking vor allem entscheidend, dass mögliche Verhandlungen „respektvoll geführt werden“. Der Ton aus Washington, insbesondere aus Teilen der US-Regierung, sei zuletzt zunehmend konfrontativ geworden. Peking kritisierte zuletzt sogar öffentlich Aussagen von US-Vizepräsident JD Vance, der chinesische Bauern in abfälliger Weise erwähnt hatte – eine seltene, direkte Zurechtweisung auf hoher diplomatischer Ebene.
Taiwan und Sanktionen als zentrale Streitpunkte
Neben dem Wunsch nach diplomatischem Respekt stellt China weitere Bedingungen. Dazu zählt unter anderem eine stärkere Berücksichtigung chinesischer Bedenken hinsichtlich der Taiwanpolitik der USA sowie der von Washington verhängten Sanktionen. In chinesischen Regierungskreisen wird zudem gefordert, dass die USA einen Sonderbeauftragten ernennen, der mit umfassender Unterstützung durch Präsident Trump direkt in die Verhandlungen mit China eingebunden ist.
Ziel sei es, eine belastbare Grundlage für ein mögliches Abkommen zu schaffen, das letztlich auf höchster Ebene – zwischen Trump und Chinas Präsident Xi Jinping – unterzeichnet werden könnte.
Handelskrieg als Risiko für globale Märkte
Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt bleiben ein zentrales Risiko für die globale Wirtschaft. Seit dem Amtsantritt Trumps hat die US-Regierung Zölle auf chinesische Waren in Höhe von bis zu 145 Prozent verhängt. Peking reagierte mit einer Erhöhung der Importzölle auf US-Produkte auf 125 Prozent.
Ein Durchbruch in den Verhandlungen würde nicht nur zu einer Stabilisierung der bilateralen Beziehungen führen, sondern auch die Finanzmärkte entlasten, die unter der Unsicherheit des Handelskonflikts leiden.
Doppelte Rhetorik aus Washington irritiert Peking
Wie Bloomberg berichtet, sorgt die Kommunikationsstrategie der US-Regierung für Irritation in Peking. Zwar sei die Tonlage von Präsident Trump selbst zuletzt gemäßigter gewesen, doch Äußerungen aus seinem Kabinett und von ranghohen Beamten zeichneten ein anderes Bild. Aus Sicht chinesischer Diplomaten sei davon auszugehen, dass Trump die harte Haltung seiner Regierungsmitglieder zumindest duldet, wenn nicht sogar unterstützt – andernfalls würde er sich öffentlich davon distanzieren.
Diese Einschätzung zeigt, wie genau Peking die internen Machtverhältnisse in Washington analysiert. Entscheidend für eine Wiederaufnahme der Gespräche sei laut informierten Kreisen, dass China davon überzeugt ist, mit einem verlässlichen und respektvollen Verhandlungspartner zu sprechen.