Politik

USA und China: Handelsgespräche stehen still – Trump setzt weiter auf Eskalation

Washington und Peking liefern sich einen erbitterten Handelskrieg – von Verhandlungen fehlt jede Spur. Trumps Strategie setzt weiter auf maximale Konfrontation.
24.04.2025 10:15
Aktualisiert: 24.04.2025 10:15
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Während die Weltmärkte auf ein Ende der wirtschaftlichen Eiszeit zwischen den Vereinigten Staaten und China hoffen, kommt aus Washington eine deutliche Absage an vorschnelle Erwartungen: US-Finanzminister Scott Bessent stellte klar, dass bislang keinerlei Handelsgespräche mit Peking stattgefunden haben.

„Ich denke, beide Seiten warten darauf, miteinander zu sprechen“, erklärte Bessent am Rande eines Wirtschaftsforums in Washington. Dies widerspricht jüngsten Aussagen des Weißen Hauses, wonach Fortschritte in den Beziehungen zu China erzielt würden.

Präsident Donald Trump habe laut Bessent keinen einseitigen Vorschlag zur Senkung der Strafzölle unterbreitet. Eine Deeskalation könne nur auf Gegenseitigkeit basieren. Doch von einer solchen Dynamik ist bislang nichts zu erkennen.

Die Zölle zwischen beiden Volkswirtschaften liegen auf einem historisch hohen Niveau: Bis zu 145 Prozent verlangt Washington auf chinesische Waren, Peking kontert mit bis zu 125 Prozent auf US-Produkte. Der Handelskrieg ist damit längst zu einem geopolitischen Stellvertreterkrieg geworden, dessen Kosten die Weltwirtschaft trägt.

„Das kommt einem Embargo gleich“, warnte Bessent. Ein Handelsstopp zwischen den beiden größten Volkswirtschaften sei in niemandes Interesse. Dennoch sei eine Deeskalation theoretisch möglich – praktische Anzeichen dafür bleiben jedoch aus.

Hinzu kommt: Bessent kritisierte offen Chinas exportgetriebenes Wirtschaftsmodell. Dieses schade nicht nur dem eigenen Land, sondern destabilisiere auch das globale Gleichgewicht.

Fazit: Der Handelskrieg zwischen Washington und Peking ist nicht beendet – er wird lediglich vertagt. Und Donald Trump scheint entschlossen, die Eskalationsspirale weiter zu drehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Regierungsbeben in Frankreich: Politische Blockade, soziale Not und Druck aus Europa
09.09.2025

Frankreich steckt nach dem Sturz der Regierung in einer tiefen Krise. In der Nationalversammlung blockieren sich die politischen Lager...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zweitwichtigste Weltwährung: Euro-Kurs trotzt Trump-Chaos und Krypto-Risiken
09.09.2025

Der Euro behauptet seine Rolle als zweitwichtigste Weltwährung. Doch wachsende Risiken, Trumps Dollar-Chaos und die Konkurrenz durch...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagens Namenschaos – Rettung oder letzter Trick im Poker um Elektroautos?
09.09.2025

Volkswagen verabschiedet sich vom bisherigen Namensschema seiner Modellreihen. Künftig sollen neue Elektroautos klassische...

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung von Premier François Bayrou scheitert bei Vertrauensfrage
08.09.2025

Frankreichs Regierung unter Premier François Bayrou ist an der Vertrauensfrage gescheitert. Ein krachendes Votum zwingt Präsident...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
08.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Politik
Politik Government Pension Fund Global: Norwegens Ölfonds trotzt den USA
08.09.2025

Der Government Pension Fund Global (GPFG) sorgt für Streit: Nach dem Ausschluss von Caterpillar und israelischen Firmen drohen die USA mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autozulieferer unter Druck: Stellenabbau bei Bosch, Conti, ZF – Autobranche kämpft ums Überleben
08.09.2025

Die deutsche Autobranche steckt in einer existenziellen Krise. Auftragseinbrüche, Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und massiver...

DWN
Finanzen
Finanzen Wölfe der Wall Street: US-Börsen zwischen Rekorden und Unsicherheiten – steigt der Goldpreis auf 5.000 Dollar?
08.09.2025

Die US-Börsen schwanken zwischen Euphorie und Risiko: Rekorde bei S&P 500 und Nasdaq treffen auf Sorgen um Fed-Unabhängigkeit und...