Wirtschaft

Wall-Street-Strategen setzen auf zwei KI-Aktien – trotz wachsender Weltwirtschaftsrisiken

Trotz wachsender globaler Risiken setzen Analysten auf die Zukunftstechnologie KI – mit Broadcom und ServiceNow an der Spitze.
06.05.2025 17:33
Lesezeit: 2 min

Während der Internationale Währungsfonds den globalen Wachstumsausblick drastisch nach unten korrigiert, sehen US-Analysten inmitten des wirtschaftlichen Abschwungs klare Gewinner: Unternehmen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Vor allem zwei Tech-Konzerne werden von der Wall Street derzeit als starke Pfeiler im KI-Boom gesehen – Broadcom und ServiceNow.

IWF-Prognose schürt Verunsicherung – Trump-Zölle drücken Welthandel

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern sich zusehends. Laut dem jüngsten IWF-Ausblick wird das globale Wachstum 2025 nur noch 2,8 Prozent betragen – ein Rückgang gegenüber den 3,3 Prozent aus der Januar-Prognose. Besonders hart trifft es den Euroraum, für den nur noch ein Anstieg von 0,8 Prozent erwartet wird.

Die Analysten des IWF machen deutlich: Die Handelspolitik der USA unter Präsident Donald Trump hat einen massiven Einfluss auf den globalen Warenfluss. Der sogenannte Unsicherheitsindex ist laut IWF heute siebenmal höher als im Oktober 2024 – und deutlich über dem Niveau während der Corona-Krise.

Trotz globaler Risiken: Broadcom überzeugt mit starker KI-Performance

Ein Unternehmen, das sich dem globalen Abwärtsdruck bislang entzieht, ist der US-Technologiekonzern Broadcom. Das Unternehmen, das Netzwerkchips und Dateninfrastruktur für Rechenzentren liefert, gilt als versteckter Profiteur des KI-Booms.

Der Aktienkurs stieg seit Jahresbeginn von 146 auf rund 200 Dollar. Analysten wie Jay Goldberg von Seaport Research raten weiterhin zum Einstieg – auch weil Broadcom zunehmend in direkte Konkurrenz zu Nvidia tritt. Vor allem im Segment der Hochleistungs-Chips für KI-Anwendungen legt Broadcom deutlich zu: Der KI-bezogene Umsatz stieg zuletzt um 77 Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar, ein neuer Rekord. Für das zweite Quartal wird ein weiterer Anstieg auf 4,4 Milliarden erwartet.

Nvidia: Hoch bewertet, aber weiter mit robustem Gewinnwachstum

Neben Broadcom bleibt auch Nvidia ein Favorit der Wall Street. Trotz hoher Bewertung – das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt beim 30-Fachen der diesjährigen Prognose – sehen Analysten hier weiteres Potenzial. Der Gewinn soll jährlich um 35 Prozent steigen. Auch wenn das Bewertungsniveau mit Vorsicht zu genießen ist, bleibt die Nachfrage nach Nvidia-Chips für KI-Rechenzentren ungebrochen hoch.

ServiceNow: Software-Anbieter für Workflow-Automatisierung im Aufwind

Ein zweiter KI-Gewinner ist ServiceNow, ein Cloud-basiertes Softwareunternehmen, das insbesondere mit seiner Plattform zur Automatisierung von Geschäftsprozessen punktet. Die Wall Street sieht hier erhebliches Kurspotenzial: Die Bank of America hat ein Kursziel von 1.085 US-Dollar ausgegeben – bei einem aktuellen Unternehmenswert von rund 202 Milliarden US-Dollar.

Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal um 19 Prozent, und das Management erwartet weiteres Wachstum, insbesondere im US-Regierungssektor. Analyst Brad Sills betont, dass gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit die Nachfrage nach Effizienzlösungen wie denen von ServiceNow steige. Zwar liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei hohen 59, doch im historischen Vergleich erscheint die Bewertung moderat.

Analysten bleiben optimistisch – trotz struktureller Risiken

Trotz der schwächeren Weltkonjunktur und geopolitischer Verwerfungen glauben viele Analysten, dass ausgewählte KI-Aktien dem wirtschaftlichen Gegenwind trotzen könnten. Die Erwartungen sind jedoch hoch – und damit auch das Risiko von Rücksetzern, sollte es zu Kürzungen bei Unternehmensausgaben kommen.

Doch der Trend zur Automatisierung und intelligenten Datenverarbeitung gilt als strukturell – und dürfte nicht nur kurzfristig für Wachstumsfantasien sorgen.

Fazit: KI-Aktien trotzen globaler Unsicherheit – vorerst

Während die Weltwirtschaft in eine Phase erhöhter Volatilität eintritt, sehen US-Investoren in Broadcom und ServiceNow die Technologietreiber der kommenden Jahre. Doch wie lange sich diese Entwicklung gegen die Realität einer schwächelnden Konjunktur behaupten kann, bleibt abzuwarten.

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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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