Politik

Hoffnung auf neue Gespräche: Putin bietet Verhandlungen mit Ukraine an

Wladimir Putin schlägt überraschend neue Verhandlungen mit der Ukraine vor – doch Kiew und der Westen setzen ihn mit einem Ultimatum unter Druck. Kommt jetzt der Waffenstillstand? Und welche Rolle spielt Deutschland in diesem geopolitischen Ringen? Lesen Sie, warum die kommenden Tage entscheidend sein könnten.
12.05.2025 08:40
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Hoffnung auf neue Gespräche: Putin bietet Verhandlungen mit Ukraine an
Der Vorschlag Putins, neue Verhandlungen mit der Ukraine in Istanbul zu starten, kommt überraschend. (Foto: dpa) Foto: Pavel Bednyakov

Verhandlungen mit der Ukraine durch Präsident Erdogan

Putin sagte, Russland sei zu „ernsthaften Gesprächen“ bereit, die auf eine Beseitigung der „Ursachen des Konflikts“ abzielen sollen. Diese Ursachen beschreibt Moskau seit Beginn der Invasion 2022 als geopolitische Verschiebung Kiews in Richtung Westen, eine angebliche Diskriminierung russischsprachiger Bürger in der Ukraine sowie den Widerstand gegen eine NATO-Osterweiterung. Die Betonung dieser sogenannten „Schlüsselursachen“ unterstreicht, dass Moskau nach wie vor grundlegende politische Konzessionen von Kiew erwartet.

„Wir schlagen vor, sofort am Donnerstag, dem 15. Mai, in Istanbul, zu beginnen“, sagte Putin und fügte hinzu, dass er bald mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sprechen und ihn um Hilfe bitten werde, um die Bedingungen für Verhandlungen zu schaffe, berichtet das Portal Verslo Zinios.

Westen droht Moskau – Selenskyj setzt auf 30-tägige Feuerpause

Gleichzeitig fordern Kiew und westliche Hauptstädte einen bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand, der bereits ab dem 12. Mai in Kraft treten soll. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte die Hoffnung, dass Moskau dem Vorschlag zustimmt. „Es hat keinen Sinn, das Massaker auch nur einen Tag fortzusetzen“, erklärte Selenskyj in sozialen Netzwerken.

Unterstützt wird die Forderung durch eine gemeinsame Initiative der Führer Frankreichs, Polens, des Vereinigten Königreichs und Deutschlands. In einer am Samstag veröffentlichten Erklärung drohten die westlichen Staats- und Regierungschefs Russland mit weiteren Sanktionen, sollte es sich den Verhandlungen verweigern. Zugleich wurde der Ukraine militärische Unterstützung zugesagt, falls Moskau den Forderungen nicht nachkomme.

Deutschland im Spannungsfeld zwischen Diplomatie und militärischer Hilfe

Für Deutschland bedeutet die Entwicklung eine erneute Gratwanderung zwischen diplomatischem Druck auf Moskau und der Fortsetzung der militärischen Unterstützung für Kiew. Der Vorschlag Putins zu neuen Gesprächen kommt für Berlin zu einem kritischen Zeitpunkt, an dem der gesellschaftliche Druck in der Bundesrepublik wächst, eine Deeskalation herbeizuführen. Die Bundesregierung steht nun vor der Herausforderung, konstruktive Gesprächsangebote zu fördern, ohne als nachgiebig gegenüber Moskau zu erscheinen.

Fazit: Diplomatische Öffnung oder taktisches Manöver?

Die jüngsten Entwicklungen zeigen Bewegung im festgefahrenen Ukraine-Konflikt. Während Kiew und der Westen auf eine Feuerpause drängen, stellt Putin neue Gespräche in Aussicht – allerdings zu seinen Bedingungen. Ob es sich hierbei um ein ernsthaftes diplomatisches Signal oder ein taktisches Manöver handelt, bleibt offen. Fest steht: Der nächste Schritt liegt nun bei Moskau – und die internationale Gemeinschaft, einschließlich Deutschland, wird genau beobachten, ob dem Vorschlag Worte oder Taten folgen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Strompaket im Kabinett - Spüren Verbraucher bald Entlastungen?
03.09.2025

Das Bundeskabinett will wichtige Vorhaben in der Energiepolitik beschließen. Eine Senkung der Stromsteuer für alle soll es aber vorerst...

DWN
Politik
Politik AfD-Todesfälle vor der NRW-Wahl: Polizei schließt Straftaten aus
03.09.2025

Mittlerweile sechs AfD-Kandidaten sterben kurz vor der NRW-Wahl am 14. September. Die Polizei hat die Fälle untersucht – und schließt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in der Eurozone steigt im August auf 2,1 Prozent
03.09.2025

Die Inflation in der Eurozone steigt im August auf 2,1 Prozent. Für Deutschland könnte das höhere Zinsen bedeuten – mit Folgen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dynamische Preise: Kommt der stündlich wechselnde Steakpreis im Supermarkt?
03.09.2025

Dynamische Preise erobern den Einzelhandel. Digitale Preisschilder könnten Einkäufe im Supermarkt so unberechenbar machen wie Flugtickets...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Merz will zehn Prozent der Ausgaben reduzieren
02.09.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz fordert Einsparungen beim Bürgergeld – konkret zehn Prozent. Diese Milliardenkürzung sorgt für heftige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tupperware-Neustart in fünf europäischen Märkten
02.09.2025

Tupperware-Neustart mit dem französischen Investor Cédric Meston: Der Frischhaltedosenspezialist wagt den mutigen Schritt, das Geschäft...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis erklimmt neues Rekordhoch: Anleger setzen auf Zinssenkungen – was kommt jetzt?
02.09.2025

Der Goldpreis hat ein neues Rekordhoch erreicht und dabei erstmals die Marke von 3.500 Dollar überschritten. Anleger hoffen auf...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen im Abwärtsstrudel: Nasdaq 100 und Anleihemärkte belasten Stimmung
02.09.2025

Die US-Börsen geraten ins Wanken: Steigende Anleiherenditen, schwächelnde Tech-Riesen und politische Unsicherheiten setzen Anleger unter...