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VW-Kleinaktionäre drängen auf Rückzug von VW-Chef Blume bei Porsche

VW-Chef Blume steht zunehmend unter Druck: Kritik aus den eigenen Reihen bringt seine Doppelrolle ins Wanken. Wie lange kann er sich noch halten – oder kippt bald das Machtmodell?
16.05.2025 14:32
Lesezeit: 1 min
VW-Kleinaktionäre drängen auf Rückzug von VW-Chef Blume bei Porsche
Ein Hinweisschild für Fußgänger steht in Sichtweite vom Markenhochhaus im Volkswagen-Stammwerk (Foto: dpa). Foto: Julian Stratenschulte

VW-Aktionäre: Blume soll Porsche-Spitze räumen

VW-Kleinaktionäre fordern, dass VW-Chef Blume seine Führungsrolle bei Porsche abgibt. Angesichts der Krisen beider Unternehmen sei es unvertretbar, dass Blume beide DAX-Konzerne leite, sagte Ingo Speich von der Deka-Fondsgesellschaft auf der virtuellen Hauptversammlung. "Sie stehen im Kreuzfeuer der Interessen und auch Ihr Tag hat nur 24 Stunden."

Um bei Volkswagen eine Trendwende zu erreichen, müsse sich VW-Chef Blume auf eine Aufgabe konzentrieren, sagte Speich weiter. "Dafür müssen Sie beide Hände am Steuer haben, und das ist derzeit nicht der Fall." Auch andere Vertreter äußerten sich kritisch: Volkswagen habe mit Blume nur einen Teilzeit-Chef, "dem die Probleme über den Kopf wachsen", meinte Janne Werning von Union Investment. Die Doppelrolle müsse umgehend beendet werden, sagte Hendrik Schmidt vom Fondsanbieter DWS.

VW-Chef Blume verteidigt Führungs-Doppelfunktion

VW-Chef Blume wies die Forderungen zurück. "Die Doppelrolle ist ein Erfolgsrezept", erklärte er. "Gerade in aktuell herausfordernden Zeiten überwiegen die Vorteile bei Weitem." Zugleich betonte er: "Die Doppelrolle ist nicht auf die Ewigkeit angelegt." Die Entscheidung liege letztlich beim Aufsichtsrat.

Bezogen auf die Unternehmenslage sprach VW-Chef Blume von weiterhin schwierigen Bedingungen. "Aktuell erleben wir eine Welt in rasantem Wandel." Zusätzlich bringe die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump neue Unsicherheiten für das US-Geschäft mit sich.

VW-Chef Blume kündigt Nordamerika-Strategie an

Für die Region Nordamerika stellte VW-Chef Blume einen Maßnahmenplan in Aussicht, der derzeit ausgearbeitet werde. Ab diesem Jahr würden US-Tochtergesellschaften von den Diversitätszielen des Konzerns ausgenommen, erklärte Rechtsvorstand Manfred Döss. Präsident Trump fordert das Ende solcher Programme zur Förderung benachteiligter Gruppen.

Spekulationen über VW-Chef Blume und seine Doppelrolle hatten zuletzt wegen Veränderungen im Porsche-Vorstand zugenommen. Finanzchef Lutz Meschke, lange als möglicher Nachfolger in Stuttgart gehandelt, wurde ersetzt. Neuer Stellvertreter ist Entwicklungschef Michael Steiner, der dafür die Leitung der Konzernentwicklung in Wolfsburg aufgibt. Diese Entwicklungen nährten Gerüchte, VW-Chef Blume bereite in Stuttgart seine Nachfolge vor.

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