Politik

EU-Milliarden für Digitalisierung: Diese Programme bringen Unternehmen nach vorn

Europa zahlt – und Unternehmen, die jetzt nicht zugreifen, verspielen ihre digitale Zukunft. Mit 1,3 Milliarden Euro will die EU ihre Wirtschaft fit machen für KI, Chips und Cybersicherheit.
24.05.2025 13:43
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Digitalisierung: Aufbruch mit Milliardenvolumen

Die Europäische Union investiert massiv in den technologischen Umbau: Allein im Zeitraum von 2025 bis 2027 stellt Brüssel 1,3 Milliarden Euro für das Förderprogramm „Digitales Europa“ bereit. Im Zentrum stehen strategisch relevante Technologien wie Künstliche Intelligenz, Hochleistungsrechnen, Halbleiter, Cybersicherheit und digitale Kompetenzen – mit klarem Fokus auf die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen.

„Digitales Europa“ richtet sich an Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Forschungseinrichtungen. Ziel ist es, digitale Technologien flächendeckend einzuführen, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die Förderprogramme greifen dabei gezielt in kritische Infrastruktur und Schlüsselbereiche ein.

Zentrale Technologiefelder sind:

  • Künstliche Intelligenz (einschließlich generativer KI)
  • Hochleistungsrechnen (HPC)
  • Cybersicherheit
  • Digitale Fähigkeiten
  • Interoperabilität digitaler Systeme
  • Halbleiter

Die Förderung erfolgt sowohl durch gezielte Projektmittel als auch durch den Aufbau europäischer Kompetenzzentren, Innovationsnetzwerke und Weiterbildungsakademien. Besonders unterstützt werden generative KI-Anwendungen, digitale Lösungen im Gesundheitswesen, Sicherheitsarchitekturen und Fachkräfteentwicklung.

Diese Maßnahmen sind für Unternehmen besonders relevant

Der Arbeitsplan für 2025–2027 sieht unter anderem folgende Förderbereiche vor:

  • Zentren für digitale Innovation (EDIH): Unterstützen KMU bei der Einführung von KI, Cybersicherheitslösungen und Hochleistungsrechnern. Angebot: Technologietests, Schulungen, Expertenberatung. Budget: 273 Mio. Euro
  • Apply AI Strategy: Förderung von generativer KI in Unternehmen und Behörden – inklusive Tests in realen Umgebungen. Budget: 104 Mio. Euro
  • Datenräume (Data Spaces): Zugang zu sicheren, interoperablen Daten für die Entwicklung personalisierter digitaler Dienste. Budget: 200,6 Mio. Euro
  • Digitale Identitäten: Aufbau vertrauenswürdiger digitaler Infrastrukturen (z. B. für E-Rechnungen, Unternehmensprozesse, Beschaffung). Budget: 147 Mio. Euro
  • Chip-Fonds: Finanzierung von Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung neuer Halbleitertechnologien. Budget: 61,7 Mio. Euro
  • Weiterbildungsprogramme: Gründung spezialisierter Akademien für KI, Quantencomputing, Virtual Reality und Halbleiterentwicklung. Budget: 125 Mio. Euro

Erste Ausschreibungen gestartet

Bereits im April hat die EU-Kommission die erste Ausschreibungsrunde im Rahmen des Programms gestartet – mit einem Volumen von 140 Millionen Euro. Die Einreichfrist läuft bis September.

Gefördert werden:

  • Einführung generativer KI in Behörden
  • Entwicklung digitaler Kompetenzen
  • Ausbau des EDIH-Netzwerks
  • sowie Maßnahmen gegen digitale Desinformation

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf KI-Pilotprojekten im öffentlichen Sektor. Diese sollen zeigen, wie europäische KI-Lösungen in Behörden konkret eingesetzt werden können. Gefordert sind nationale oder regionale Verwaltungseinheiten in länderübergreifenden Konsortien. Ergänzt werden können diese durch Universitäten, Forschungsinstitute oder zivilgesellschaftliche Organisationen.

Cybersicherheit im Fokus: Beispielprojekt CRACoWi

Ein Beispiel für ein bereits genehmigtes Großprojekt ist CRACoWi (Cyber Resilience Act – Compliance Wizard). Ziel ist die Entwicklung eines digitalen Assistenten zur Unterstützung bei der Einhaltung des EU-Cyberresilienzgesetzes (CRA).

Das Projektvolumen beträgt 8,4 Millionen Euro – davon 4,2 Millionen Euro EU-Kofinanzierung. Im Zentrum steht ein KI-gestütztes Werkzeug, das Unternehmen automatisiert bei der CRA-konformen Produktentwicklung und -zertifizierung begleitet – von der Planung bis zur Markteinführung.

Der Ansatz: Sicherheit by Design. Das Tool hilft Unternehmen dabei, Cybersicherheitsanforderungen systematisch umzusetzen – insbesondere KMU und Tech-Herstellern. Beteiligte Projektpartner kommen aus Deutschland, Griechenland, Zypern und weiteren EU-Ländern, darunter Regulierungsbehörden, Hersteller und Softwareentwickler.

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zollschock: Warum deutsche Autos bald in Europa teurer werden
23.08.2025

Donald Trump zwingt Europas Autobauer mit Strafzöllen von bis zu 27,5 Prozent in die Defensive. Während Hersteller ihre Gewinnprognosen...

DWN
Politik
Politik Stagnierendes Wirtschaftswachstum und gigantische Schulden: Wie realistisch ist die Finanzpolitik der Bundesregierung?
23.08.2025

Die Wirtschaft stagniert, der Arbeitsmarkt kollabiert. Doch die Bundesregierung gibt unermüdlich geliehenes Geld aus. Die...

DWN
Technologie
Technologie Milliardenwahn im Silicon Valley: Warum die Jagd nach Superintelligenz im Desaster enden wird
23.08.2025

Das Silicon Valley dreht durch: Für einzelne KI-Forscher werden Summen gezahlt, die selbst Sportstars sprachlos machen. Doch Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen Verdienen im Schlaf: Diese Dividenden-Aktien zahlen Ihnen Geld fürs Nichtstun
23.08.2025

Während andere schuften, kassieren clevere Anleger jeden Monat Geld – sogar im Schlaf. Drei Dividenden-Aktien machen Sie zum Profiteur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zahlungsmoral am Limit: 81 Prozent der Unternehmen von Zahlungsverzug bedroht
23.08.2025

Verspätete Zahlungen bedrohen die Existenz vieler Firmen. Im Schnitt bleiben Rechnungen fast 32 Tage offen – in Bau, Transport und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögensaufbau stagniert: Wie der Staat privates Vermögen verhindert
23.08.2025

Die Vorstellung vom reichen Deutschen entspricht immer weniger der Realität: Höhere Lebenshaltungskosten, höhere Sozialabgaben,...

DWN
Panorama
Panorama Verbraucherschützer warnen: Kritik an Parkplatzfirmen nimmt zu
23.08.2025

Beschwerden über Parkplatzfirmen nehmen rasant zu. Immer mehr Autofahrer stoßen auf intransparente Regeln und saftige Vertragsstrafen....

DWN
Politik
Politik Deutschland mit stärkster Armee Europas? Ohne Chinas Rohstoffe bleibt es ein Trugbild
23.08.2025

Deutschland rüstet auf wie nie zuvor – doch ausgerechnet Peking hält den Schlüssel zu den nötigen Rohstoffen in der Hand. Die...