Hamburg: Messerangriff auf vollem Bahnsteig
Nach dem Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof geht die Polizei derzeit nicht von einer politischen Motivation aus. Dafür gebe es bislang keine Hinweise, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. Er sagte weiter: "Vielmehr haben wir Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte." Die Frau habe sich widerstandslos festnehmen lassen. Es handle sich um eine 39-jährige Frau.
Nach früheren Angaben der Polizei hatte eine Person auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 wahllos um sich gestochen. Der Bahnsteig für Fernzüge war zum Tatzeitpunkt voller Menschen. Nach dem Angriff waren Polizei und Rettungskräfte mit einem Großaufgebot im Einsatz. Zum Ablauf der Tat sagte Abbenseth, es seien mehrere Notrufe eingegangen. Die sogenannte Quattrostreife - vier Beamte von Bundes- und Landespolizei sowie Mitarbeiter von DB-Sicherheit und Hochbahnwache - sei schnell vor Ort gewesen.
Zahl der Verletzten nach Messerangriff noch unklar
Die genaue Zahl der Verletzten war am Abend noch unklar. "Wir haben hier mehrere verletzte Personen zu beklagen, eine valide Zahl habe ich noch nicht, zwischendurch kursierte die Zahl 17. Klar ist, dass sich unter diesen Personen mehrere befinden sollen, die lebensgefährliche Verletzungen aufweisen sollen", erklärte der Sprecher.
Zur Frage der psychischen Betreuung der Frau sagte Abbenseth, die 39-Jähriger mit deutscher Staatsangehörigkeit befinde sich aktuell in Polizeigewahrsam.
Hamburger Hauptbahnhof: Stark besuchter Verkehrsknotenpunkt
Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten.
Die Deutsche Bahn äußerte ihre "tiefe Bestürzung" über den Messerangriff. "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten", heißt es in einer Mitteilung.
Eine Reihe von Messerangriffen
Es ist die vorerst schwerste Tat einer Reihe von Messerangriffen in den vergangenen Wochen. Jüngste Taten fanden in Berlin, Halle und Bielefeld statt. Erst vor wenigen Tagen wurde in Berlin ein elfjähriger Junge in einer Grundschule mit dem Messer so schwer verletzt, dass er notoperiert werden musste. Bedenkt man wie vorsichtig die Polizei über bestimmte Straftaten berichtet, kann von lebensgefährlichen Verletzungen ausgegangen werden. Das berichtete Bild.