Branchen zeigen unterschiedliche Tendenzen beim Stellenabbau
In Deutschland beabsichtigen laut einer aktuellen Ifo-Umfrage weniger Unternehmen, ihren Personalbestand zu reduzieren. Das vom Ifo-Institut veröffentlichte Beschäftigungsbarometer stieg im Mai auf 95,2 Punkte, nach 94 Punkten im April, wie das Forschungsinstitut am Montag in München erklärte. Damit hat der Indikator zum zweiten Mal in Folge zugelegt und verzeichnet den höchsten Wert seit Juli 2024. "Der Arbeitsmarkt beginnt sich allmählich zu stabilisieren", sagte Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe zur aktuellen Ifo-Umfrage unter deutschen Unternehmen. Der Aufwärtstrend beim Beschäftigungsbarometer deute jedoch noch nicht auf eine "nachhaltige Wende" hin, betonte er. Eine tatsächliche Entwicklung werde stark von der konjunkturellen Lage abhängen.
Innerhalb der deutschen Wirtschaft zeigen sich im Hinblick auf den Stellenabbau unterschiedliche Entwicklungen. In der Industrie verbesserte sich das Beschäftigungsbarometer zwar im Mai zum fünften Mal hintereinander. "Insgesamt dominiert bei den Betrieben aber weiterhin der Stellenabbau", heißt es weiter in der Mitteilung des Ifo-Instituts. Im Dienstleistungssektor sei die Zahl der Beschäftigten dagegen leicht gestiegen – insbesondere die Leiharbeitsbranche verzeichne laut Ifo-Experten "verhaltene Zuversicht". Im Handel sei dagegen weiter überwiegend Stellenabbau festzustellen. Auch das Baugewerbe rechne weiterhin mit weniger Beschäftigten, obwohl sich auch hier der Umfang des Stellenabbaus verringert habe.
Frühjahresbelebung wirkt leicht auf Arbeitsmarktzahlen
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im April durch eine saisonale Frühjahresbelebung um 36.000 auf 2,932 Millionen gesunken. Das sind jedoch 182.000 Personen mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem März um 0,1 Punkte auf nun 6,3 Prozent.