Politik

Trump will "echtes Ende": Diplomatie oder einen Kriegseintritt der USA?

Trumps vorzeitiges Verlassen des G7 Gipfels in Kanada hat viele Fragen offen gelassen. Reporter die Trump auf seiner Rückreise begleitet haben, berichten nun von seinen Pläne, nicht etwa auf eine Waffenruhe oder Deeskalation der anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen hinzuarbeiten.
17.06.2025 18:00
Lesezeit: 2 min

In Trumps eigenen Worten heißt es, er wolle „ ein Ende, ein echtes Ende, nicht eine Waffenruhe, ein Ende.“

Am fünften Tag des Krieges bekämpften sich beide Seiten mit unverminderter Heftigkeit. In Israel starben bisher laut Regierung 24 Menschen, 600 wurden verletzt. Israels Angriffe auf den Iran töteten nach Regierungsangaben 220 Menschen, darunter 70 Frauen und Kinder. Israel hat erneut einen ranghohen iranischen Militär getötet - insgesamt sind es jetzt rund 20.

Die Luftangriffe haben die iranische Hauptstadt Teheran in vielen Bezirken in eine Geisterstadt verwandelt. Viele Bewohner der 15-Millionen-Metropole sind geflohen, Supermärkte - falls überhaupt noch offen - sind leergekauft. Das Internet ist stark eingeschränkt.

US Geheimdienst: Iran arbeitet an keiner Atomwaffe

Israel will nach eigener Darstellung mit den Angriffen verhindern, dass der Iran eine Atombombe bauen kann. Auch Trump schließt sich diesen Narratives an. Ob Iran überhaupt an einer Atomwaffe arbeitet ist dabei allerdings extrem umstritten. So hatte der amerikanische Geheimdienst höchstpersönlich gefunden, dass Iran derzeit keine Atombombe baue. Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard äußerte ebenfalls während des Geheimdienstausschuss des US-Senats Ende März, Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei habe dem seit 2003 ausgesetzten Programm bislang keine neue Genehmigung erteilt.

Auf Nachfrage einer Journalistin gegenüber Trump, äußerte dieser es sei ihm „egal, was sie gesagt hat“. Er selbst denke, der Iran sei "sehr nah dran" gewesen, eine Atombombe zu haben.

USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten

US-Medien bezeichnen die sich anbahnende Entscheidung des US-Präsidenten als eine der wichtigsten in der jüngeren Geschichte der US-Außenpolitik. Für den Fall einer Beteiligung der USA am Krieg zwischen Israel und dem Iran warnt die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas vor einer Ausweitung des Konflikts in der Region. „Wenn die Vereinigten Staaten involviert werden, wird dies die Region definitiv in einen größeren Konflikt hineinziehen, und das ist in niemandes Interesse“, sagte sie vor Journalisten in Brüssel.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge schickt das US-Militär einen zweiten Flugzeugträger in den Nahen Osten. Zudem sollen die USA am Wochenende Dutzende Tankflugzeuge nach Europa verlegt haben, um sie im Bedarfsfall schnell im Nahen Osten einsetzen zu können. Der Schutz der eigenen Truppen in der Region Nahost habe Vorrang, heißt es.

Weitere Angriffe auf Teheran

Israels Luftwaffe griff erneut den Norden Teherans an. Augenzeugen berichteten von einer schweren Explosion in einem dicht besiedelten und wohlhabenden Stadtteil mit bekannten Einkaufszentren.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz kündigte obendrein neue massive Angriffe an. Es würden noch „sehr bedeutsame Ziele“ attackiert. „Wir werden dem Iran weiter schwere Schläge versetzen“, kündigte er an. Katz sprach von „mehr als zehn nuklearen Zielen im Bereich von Teheran“.

Auf die Frage, ob er mit einem Einstieg der USA in den Krieg rechne, sagte Katz: „Der Staat Israel führt diesen Kampf mit eigenen Kräften.“ Gegenwärtig seien die USA nur an der Verteidigung Israels beteiligt. Man werde jede Entscheidung der USA respektieren und danke für jede Unterstützung.

Zahl der iranischen Raketen auf Israel nimmt ab

Iran hat laut israelischen Militärkreisen rund 400 ballistische Raketen und viele hundert Drohnen seit Freitag abgefeuert. Deren Zahl hat jedoch zuletzt abgenommen. Das israelische Militär kann nach eigenen Angaben viele Raketen zerstören, während sie noch am Boden zu ihren Stellungen transportiert werden. Die israelische Luftwaffe hat im iranischen Luftraum inzwischen eine große Operationsfreiheit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Finanzen
Finanzen Rentenplus 2026? Wann Ruheständler steuerpflichtig werden
19.11.2025

Rentner aufgepasst: Kommendes Jahr könnten die Renten in Deutschland erneut steigen. Was einerseits erfreulich ist, kann andererseits dazu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktienstrategie: Wie Profis erkennen, wann es Zeit zum Ausstieg ist
19.11.2025

Der perfekte Verkaufszeitpunkt an der Börse ist selten. Doch wer Gewinne nicht rechtzeitig realisiert, riskiert, sie wieder zu verlieren....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nach Exportbeschränkungen für Nexperia-Chips: Niederlande geben Kontrolle über Chip-Firma Nexperia ab
19.11.2025

Ende September hatte die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia übernommen. China reagierte kurz darauf mit einem...

DWN
Finanzen
Finanzen Droneshield-Aktien stürzen ab: Anleger stoßen die Rüstungsaktie massenhaft ab – die Hintergründe
19.11.2025

Die Droneshield-Aktien befinden sich am Mittwoch in einer drastischen Abwärtsbewegung, die Anleger fliehen. Doch was steckt wirklich...

DWN
Politik
Politik COP30 in Belém: Bill Gates sieht Klimawandel nicht mehr als das größte Problem
19.11.2025

Die COP30-Klimakonferenz in Brasilien versammelt Vertreter aus aller Welt, um über den Umgang mit Klimawandel, Emissionen und nachhaltiger...

DWN
Politik
Politik Drohnenbekämpfung: Was plant Innenminister Dobrindt für Deutschland?
19.11.2025

Die Bundesregierung geht davon aus, dass Drohnen von staatlichen Akteuren zu Spionage- und Sabotagezwecken eingesetzt werden – im Fokus...

DWN
Politik
Politik Trump bereitet Krieg auf dem eigenen Kontinent vor: Venezuela rückt ins Fadenkreuz
19.11.2025

Donald Trump lässt seine Administration offen über eine Militärintervention in Venezuela nachdenken. Während Präsident Nicolás Maduro...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmen in Deutschland: Stabilität und Wachstum in Krisenzeiten
19.11.2025

Deutschlands größte Familienunternehmen zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und Stabilität kein Widerspruch sind. Sie schaffen...