In der Reisezeit wird die öffentliche Ladeinfrastruktur entlang der europäischen Hauptverkehrsadern stark beansprucht. Für Elektroautofahrer ist die Routenplanung deshalb besonders wichtig. Eine aktuelle Analyse der slowenischen Plattform Switcher.ie liefert nun einen europaweiten Überblick über die Ladepreise 2025 – mit zum Teil erheblichen Unterschieden: Der Preisunterschied zwischen dem günstigsten und dem teuersten Land beträgt mehr als das Sechsfache.
Deutschland ist Spitzenreiter bei den Kosten
Am teuersten ist das Laden derzeit in Deutschland: Mit 0,39 Euro pro Kilowattstunde müssen Fahrer dort für 100 Kilometer rund 7,06 Euro einplanen – auf Basis eines Verbrauchs von 18,1 kWh. Zum Vergleich: In der Türkei kostet derselbe Ladevorgang lediglich rund 1,11 Euro. Der hohe Preis in Deutschland führt dazu, dass das Aufladen eines Elektroautos mit 66-kWh-Akku rund 25 Euro teurer ist als im günstigsten Land.
Auch Dänemark liegt mit 0,38 Euro/kWh an der Spitze. Der hohe Preis ist umso bemerkenswerter, da Dänemark mit einem E-Auto-Marktanteil von 66 Prozent EU-weit führend ist – allerdings werden die staatlichen Kaufanreize bereits abgebaut.
Der Mittelweg: Wo sich Slowenien einreiht
Slowenien rangiert im Mittelfeld – Platz 22 von 38 Ländern. Mit 0,20 Euro pro Kilowattstunde zahlen E-Auto-Fahrer dort rund 13 Euro für eine Komplettladung und 3,59 Euro pro 100 Kilometer. Das ist günstiger als in Österreich (0,24 €/kWh) oder Italien (0,31 €/kWh), aber teurer als in Kroatien oder Ungarn (jeweils 0,15 €/kWh).
Auch Länder wie Georgien, der Kosovo, Bosnien und Montenegro liegen im Niedrigpreissegment unter 10 Cent pro Kilowattstunde – vor allem wegen niedriger Energiepreise und weniger ausgebauter Ladeinfrastruktur.
Marktmechanik: Warum der Preis schwankt
Seit dem massiven Anstieg im Jahr 2022 auf 0,22 Euro/kWh hat sich der europäische Durchschnittspreis weitgehend stabilisiert. Zu den entscheidenden Einflussfaktoren gehören der Anteil erneuerbarer Energien, Steuerpolitik, Wartungskosten für das Stromnetz sowie geopolitische Risiken. Die Preise variieren aber auch stark zwischen langsamen und schnellen Ladestationen – insbesondere bei Anbietern wie Ionity (0,69 €/kWh ohne Abo) oder Tesla (0,50 €/kWh in Slowenien).
Tools für E-Mobilisten: Welche Apps helfen bei der Planung?
Für Fahrer, die europaweit unterwegs sind, empfiehlt sich der Einsatz von Preisvergleichs-Apps, wie beispielsweise E-Charge vom ADAC oder der Ladefuchs.