Trump: Iran-Schlag „perfekt“ – Geheimdienste zweifeln
Der US-Geheimdienst des Pentagons glaubt nicht, dass die iranischen Atomanlagen beim US-Luftschlag zerstört wurden, berichten US-Medien. Der US-Gesandte Steve Witkoff tobt über das „verräterische“ Leck und fordert, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Zugleich versucht er, die Berichte als falsch darzustellen.
US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach den Angriffen am Wochenende erklärt, die Anlagen in Fordo, Natanz und Isfahan seien „vollständig ausgelöscht“ worden. Doch weder Irans Vorräte an angereichertem Uran noch die für die Anreicherung eingesetzten Zentrifugen wurden laut CNN am Dienstag zerstört, unter Berufung auf Insider einer geheimen Erstbewertung des Pentagon-Geheimdienstes DIA. Die Eingänge zweier Anlagen seien zerstört worden, doch die unterirdischen Gebäude selbst seien nicht eingestürzt, meldet die New York Times unter Berufung auf eine Quelle.
Pentagon-Bericht widerspricht Trumps Darstellung
Ein Informant berichtet, die erste Bewertung komme zu dem Schluss, der Angriff auf die drei Anlagen habe Irans Atomprogramm nur um wenige Monate zurückgeworfen. „Alle drei dieser Anlagen haben die meisten, wenn nicht alle, Zentrifugen beschädigt oder zerstört bekommen – auf eine Weise, die es nahezu unmöglich macht, das Programm wiederzubeleben. Meiner Einschätzung nach, und der vieler anderer Experten, die die Rohdaten gesehen haben, wird das Jahre dauern“, so Witkoff gegenüber Fox News. Dabei scheint er gleichzeitig zu bestätigen, dass die DIA genau jene Einschätzung getroffen hat, die er öffentlich anzweifelt.
Washington tobt über Geheimnisverrat
„Es muss kaum betont werden, aber solche Informationen weiterzugeben (...) ist skandalös. Es ist Verrat“, sagt er bei Fox News. „Das gehört untersucht, die Verantwortlichen müssen bestraft werden. Solche Leaks gefährden Leben. Es ist inakzeptabel“, ergänzt Witkoff. Auch Präsident Trump wettert gegen die Berichte. „Die Atomanlagen im Iran sind komplett zerstört“, schreibt Trump in Großbuchstaben in der Nacht zu Mittwoch – und wirft CNN sowie der New York Times vor, „eine der erfolgreichsten Militäroperationen der Geschichte zu diffamieren“.