Unternehmen

Rüstungsindustrie-Verband meldet massiven Mitgliederzuwachs

Die deutsche Rüstungsindustrie erlebt einen beispiellosen Zulauf – insbesondere bei einem zentralen Verband. Doch hinter dem rasanten Wachstum verbergen sich Herausforderungen für neue Akteure.
07.07.2025 12:55
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Rüstungsindustrie-Verband meldet massiven Mitgliederzuwachs
Leopard 2 Panzer stehen auf einem Waffenplatz zum Abtransport bereit (Foto: dpa). Foto: Peter Klaunzer

Rüstungsindustrie-Verband meldet massiven Mitgliederzuwachs

Der anhaltende Aufschwung in der Rüstungsindustrie nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat beim Rüstungsindustrie-Verband für einen starken Anstieg der Mitgliedsunternehmen gesorgt. "Inzwischen sind 340 Unternehmen bei uns Mitglied und damit 100 mehr als Ende vergangenen Jahres", erklärte Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV). Als Atzpodien 2017 sein Amt antrat, zählte der Verband lediglich 70 Mitglieder.

Neue Unternehmen suchen Orientierung, wie sie in der Rüstungsindustrie aktiv werden und welche rechtlichen Anforderungen sie dabei beachten müssen. Gleichzeitig hoffen sie auf Kontakte zu potenziellen Auftraggebern aus der Branche.

Namen nannte Atzpodien nicht, aber viele neue Mitglieder stammten aus der Autobranche, wo sie bisher als Zulieferer oder Dienstleister tätig waren. Wegen der Krise in der deutschen Automobilindustrie setzen einige Firmen nun auf die Rüstungsindustrie, um Umsatzeinbußen auszugleichen. Als Beispiel führte Atzpodien Ingenieurbüros an, die im Automobilsektor weniger gefragt seien.

Neue Rahmenbedingungen für Lieferanten

Angesichts steigender Verteidigungsausgaben der NATO-Länder betonte der Vertreter des Rüstungsindustrie-Verbandes: "Jahrzehntelang musste sich die öffentliche Hand bei Rüstungsausgaben zurückhalten, das hat sich nun völlig gedreht: Es ist eine unfassbare Dynamik in der gesamten Wirtschaft zu spüren, auch wegen unserer Bedrohungslage."

Zulieferer würden dringend gebraucht, doch gelte es, branchenspezifische Vorschriften zu beachten – etwa die Geheimschutzermächtigung für bestimmte Mitarbeiter. Die Prüfung durch staatliche Stellen brauche Zeit.

Atzpodien rät: "Erweitert den Kreis eurer Mitarbeiter mit Geheimschutzermächtigung und qualifiziert Euch in den Einkaufsportalen Eurer möglichen Kunden."

Das führende deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall <DE0007030009>, dessen Vorstand Armin Papperger Präsident des Rüstungsindustrie-Verbandes ist, verzeichnet zunehmende Anfragen – häufig aus der Autobranche.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shell-Biokraftstoffprojekt in Rotterdam endgültig gestoppt
09.09.2025

Shell hat sein milliardenschweres Biokraftstoffprojekt in Rotterdam endgültig gestoppt. Der Rückzug zeigt, wie brüchig die Basis der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nebius-Aktie mit Kurssprung: Milliardendeal mit Microsoft treibt Nebius-Aktie in die Höhe
09.09.2025

Ein Milliardenauftrag von Microsoft katapultiert die Nebius-Aktie nach oben – doch hinter dem Kurssprung steckt mehr als ein einmaliges...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis klettert weiter: Spekulationen auf Fed-Zinssenkung treiben Kurs auf Höchststand
09.09.2025

Der Goldpreis setzt seinen Aufwärtstrend fort und erreicht am Dienstag den dritten Höchststand in Folge. Treibende Kraft sind Erwartungen...

DWN
Politik
Politik Enthüllt? Demokraten zeigen Trumps brisanten Brief an Epstein
09.09.2025

Mitten im politischen Wettkampf der USA sorgt ein altes Schreiben für Aufsehen: Die Demokraten veröffentlichten einen angeblichen...

DWN
Politik
Politik Regierungsbeben in Frankreich: Politische Blockade, soziale Not und Druck aus Europa
09.09.2025

Frankreich steckt nach dem Sturz der Regierung in einer tiefen Krise. In der Nationalversammlung blockieren sich die politischen Lager...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zweitwichtigste Weltwährung: Euro-Kurs trotzt Trump-Chaos und Krypto-Risiken
09.09.2025

Der Euro behauptet seine Rolle als zweitwichtigste Weltwährung. Doch wachsende Risiken, Trumps Dollar-Chaos und die Konkurrenz durch...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagens Namenschaos – Rettung oder letzter Trick im Poker um Elektroautos?
09.09.2025

Volkswagen verabschiedet sich vom bisherigen Namensschema seiner Modellreihen. Künftig sollen neue Elektroautos klassische...

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung von Premier François Bayrou scheitert bei Vertrauensfrage
08.09.2025

Frankreichs Regierung unter Premier François Bayrou ist an der Vertrauensfrage gescheitert. Ein krachendes Votum zwingt Präsident...