Finanzen

Puma-Aktie im freien Fall: Umsatzprognose für 2025 deutlich gesenkt

Die Puma-Aktie gerät heftig unter Druck. Ein düsterer Ausblick für 2025 erschüttert Anleger und lässt den Aktienkurs abstürzen. Was steckt hinter dem plötzlichen Einbruch? Und wie will der neue CEO Arthur Hoeld den Sportartikelriesen aus der Krise führen?
25.07.2025 10:04
Lesezeit: 3 min
Puma-Aktie im freien Fall: Umsatzprognose für 2025 deutlich gesenkt
Die Puma-Aktie rutscht dramatisch ab: Anleger sind enttäuscht über die gesenkte Umsatzprognose für 2025 (Foto: dpa). Foto: -

Puma-Aktie rutscht um ein Fünftel ab

Der neue Puma-Chef Arthur Hoeld hat die jüngsten Hoffnungen auf eine rasche Erholung des Geschäfts enttäuscht. "Angesichts der anhaltenden, geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheiten geht Puma davon aus, dass sowohl branchenweite als auch unternehmensspezifische Herausforderungen die Geschäftsentwicklung im Jahr 2025 weiterhin erheblich beeinträchtigen werden", erklärte der Konzern überraschend am späten Donnerstagabend in Herzogenaurach. Die frühere Erwartung eines währungsbereinigten Umsatzanstiegs in diesem Jahr wurde zurückgezogen.

Stattdessen drohen rückläufige Umsätze. Die Puma-Aktie verlor in den ersten Minuten des Börsenhandels 20 Prozent ihres Werts. Hoeld übernahm die Leitung des Sportartikelherstellers im Juli, nachdem sich Puma Anfang April wegen enttäuschender Geschäftszahlen von Arne Freundt getrennt hatte. Der neue CEO, der zuvor bis Oktober 2024 im Vorstand von Adidas für den weltweiten Vertrieb zuständig war, steht nun vor erheblichen Herausforderungen. Bereits zuvor hatten globale Handelskonflikte und eine zurückhaltende Konsumstimmung belastet. Zudem türmt sich unverkaufte Ware in den Lagern. In solch kritischen Zeiten räumen neue Chefs oft gründlich auf, indem sie zunächst alle negativen Entwicklungen offenlegen.

Puma-Aktie leidet unter schwachem Quartal und höheren Lagerbeständen

Die schwache Umsatzlage im zweiten Quartal wird sich laut Unternehmen auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen und die Lager weiter füllen. Neben der US-Zollpolitik macht Puma ein nachlassendes Markeninteresse sowie Veränderungen im Vertriebsmix und der Vertriebsqualität zu schaffen. Die Puma-Aktie steht daher weiterhin unter Druck. Insbesondere die Märkte Nordamerika, Europa und Großchina entwickelten sich zuletzt negativ.

Im zweiten Quartal sank der Konzernumsatz währungsbereinigt um 2,0 Prozent auf rund 1,94 Milliarden Euro. Ohne Währungseinflüsse betrug das Minus sogar 8,3 Prozent. Vor Zinsen und Steuern fiel – auch ohne Sondereffekte – ein operativer Verlust von 13,2 Millionen Euro an. In diesem Umfeld erwartet die Konzernführung 2025 einen Rückgang des bereinigten Umsatzes im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Zuvor war ein moderates Wachstum im einstelligen Prozentbereich geplant gewesen. Auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) droht ein Verlust. Bislang hatte Puma zwischen 445 und 525 Millionen Euro angepeilt. Allein die US-Zölle könnten das Ebit 2025 um rund 80 Millionen Euro mindern.

Puma-Aktienkurs bricht ein – Investitionspläne werden gekürzt

Infolge der trüben Aussichten senkt Puma die Investitionssumme. Anstatt wie geplant 300 Millionen Euro sollen nur noch 250 Millionen Euro ausgegeben werden. Laut UBS-Analyst Robert Krankowski verdeutlichen die jüngsten Entwicklungen die verschärfte Wettbewerbslage im Markt. Die Puma-Aktie spürte die schlechten Nachrichten sofort: Der Kurs stürzte in den ersten Minuten des Handels um fast 20 Prozent auf 20,09 Euro ab.

Damit blieb der Puma-Aktienkurs noch über dem Jahrestief vom April, das durch die Ankündigung neuer US-Zölle ausgelöst worden war. Bereits im März hatte der Puma-Aktienkurs nach einer Gewinnwarnung um 25 Prozent nachgegeben. Dieser Einbruch hinterließ bis heute eine deutliche Kerbe im Chartbild der Puma-Aktie.

Puma-Aktie: Kursziele und Analystenmeinungen

Die Analystenmeinungen zur Puma-Aktie fallen derzeit unterschiedlich aus, zeichnen jedoch ein insgesamt verhaltenes Bild. Die Experten von Jefferies & Company stufen die Puma-Aktie mit "Hold" ein und sehen ein Kursziel von 34 Euro. Sie betonen die bestehenden Herausforderungen, erkennen jedoch auch Stabilisierungspotenzial. Die UBS hingegen zeigt sich pessimistischer und empfiehlt, die Puma-Aktie zu verkaufen. Mit einem Kursziel von 23 Euro verweist die Bank auf strukturelle Risiken, etwa durch die US-Zölle und die schwächelnde Nachfrage in Kernmärkten. Neutral positioniert sich J.P. Morgan: Auch hier wird das Potenzial der Marke nicht abgestritten, doch kurzfristige Belastungen dominieren die Bewertung. Ihr Kursziel liegt bei 31 Euro. Insgesamt bewegt sich die Puma-Aktie in einem schwierigen Umfeld aus geopolitischen Unsicherheiten und verändertem Konsumentenverhalten. Anleger stehen nun vor der Frage, ob eine Bodenbildung gelingt – oder ob die Puma-Aktie noch weiteres Abwärtspotenzial in sich trägt. Klar ist: Die Lage bleibt angespannt.

Die Unsicherheit rund um die Zukunftsaussichten belastet die Puma-Aktien erheblich, und Analysten sehen in der aktuellen Situation einen Wendepunkt. Die Entwicklung der Puma-Aktie bleibt auch im zweiten Halbjahr ein kritischer Indikator für den Gesamtzustand der Branche. Anleger beobachten den Puma-Aktienkurs daher mit großer Aufmerksamkeit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Covestro-Überrnahme genehmigt: Abu Dhabi wird vom Ölreich zum Chemieriesen
26.11.2025

In Abu Dhabi gilt die Chemieindustrie als Zukunftsmodell. Zentraler Baustein der Vision: Die Übernahme des Leverkusener...

DWN
Politik
Politik Nach AfD-Einladung: Deutsche Bank kündigt "Familienunternehmer" den Mietvertrag
26.11.2025

Der Verband „Die Familienunternehmer“ lädt einen AfD-Politiker ein. Daraufhin beendet die Deutsche Bank einen Mietvertrag. Der Verband...

DWN
Politik
Politik Brandmauer-Debatte: Erster Wirtschaftsverband offen für Gespräche mit AfD - Rossmann verlässt Familienunternehmer
26.11.2025

Die Brandmauer-Debatte hat die Wirtschaft erreicht: Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen, um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mut statt Stillstand: Warum Deutschland beim Digitalpakt 2030 liefern muss
26.11.2025

Zwanzig Jahre Digitalpolitik und Milliarden Euro an Fördermitteln später ist Deutschland immer noch digitalen Anfänger. Verantwortung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft kritisiert Bundesregierung: Unternehmen bewerten aktuelle Politik überwiegend schlecht
26.11.2025

Eine Erhebung des BDA zeigt: Die Wirtschaft in Deutschland ist mehr als unzufrieden mit der aktuellen Regierung. Drei Viertel der deutschen...

DWN
Politik
Politik Rentenreform untragbar: Wirtschaft läuft Sturm gegen 480 Milliarden Euro Mehrkosten bis 2050
26.11.2025

Aus der Wirtschaft kommt harte Kritik an den Rentenplänen der Bundesregierung, die für die Stabilisierung des Rentenniveaus sorgen...

DWN
Politik
Politik EU USA Handel: Wie Washington die EU mit Digitalforderungen unter Druck setzt
26.11.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Brüssel und verknüpfen den Zollstreit plötzlich mit Europas Digitalregeln. Washington fordert...

DWN
Politik
Politik USA und Ukraine einig über Friedensplan: Moskau bestätigt Pläne über Witkoff-Besuch
26.11.2025

US-Präsident Donald Trump will Tempo bei den Ukraine-Verhandlungen und schickt seinen Sondergesandten Steve Witkoff nach Moskau. Russland...