Finanzen

Rheinmetall-Aktie im Aufwind: Europas größte Munitionsfabrik nimmt Betrieb auf

Die Rheinmetall-Aktie rückt in den Fokus der Anleger: Mit der Eröffnung von Europas größter Munitionsfabrik in Deutschland setzt der Konzern ein starkes Signal für Wachstum und strategische Dominanz in der Rüstungsindustrie.
28.08.2025 15:38
Aktualisiert: 28.08.2025 15:38
Lesezeit: 1 min

Rheinmetall-Aktie aktuell stabil

Am Donnerstag klettert die Rheinmetall-Aktie nur leicht im Frankfurter Börsenhandel. Zum Handelsstart in den USA verbuchte das Papier des Düsseldorfer Rüstungskonzerns ein Plus von annähernd 0,15 Prozent bei rund 1.640 Euro.

Die Analysten empfehlen die Rheinmetall-Aktie überwiegend zum Kauf, angesichts der Kursziele ist offenbar auch noch mächtig Luft nach oben: Deutsche Bank Research beispielsweise beließ den fairen Wert für Rheinmetall-Aktien nach Zahlen zum zweiten Quartal bei 1.950 Euro. Die Privatbank Berenberg ist noch positiver eingestellt und gibt ein Rheinmetall-Kursziel von 2.100 Euro aus. Bei dem Autozuliefer- und Rüstungskonzern beeinträchtigten Lieferverzögerungen den Wachstumsprozess, schrieb George McWhirter in einer am 8. August vorliegenden Studie. Aussagen im Rahmen einer Telefonkonferenz zeigten, dass das Potenzial für Rüstungsaufträge aus Deutschland beim DAX-Wert höher sei als bislang gedacht.

Munitionsgigant in Niedersachsen – Rheinmetall baut Vormachtstellung aus

Damit diese Rüstungsaufträge in Zukunft noch schneller erfüllt werden können, hat Rheinmetall in Unterlüß bei Hannover offiziell die größte Munitionsfabrik Europas eröffnet. Mit einer Investition von rund 500 Millionen Euro will der Rüstungskonzern die deutsche Verteidigungsfähigkeit massiv stärken – und gleichzeitig seine internationale Marktposition ausbauen. Die Anlage reagiert auf die geopolitischen Verschiebungen der vergangenen Jahre und markiert einen Meilenstein in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens.

Die neue Fabrik, die bereits im zweiten Quartal 2025 in den Probebetrieb ging, besteht aus zwei Kerneinheiten: einer Produktionslinie für 155-mm-Artilleriegeschosse und einer weiteren für Beladung, Montage und Verpackung. Ab 2027 soll sie auf Volllast bis zu 350.000 Schuss jährlich liefern. Auch Raketenartillerie wird ab 2026 gefertigt. Über 500 neue Arbeitsplätze entstehen, weitere Projekte sind in Planung.

Rheinmetall-Aktie profitiert von Expansion: Deutschland als Rüstungshub Europas

Die Waffenproduktion ist zum Kernsegment von Rheinmetall geworden. Im ersten Halbjahr 2025 erzielte der Konzern allein in diesem Bereich 724 Millionen Euro Umsatz. Parallel zum Standort Unterlüß baut Rheinmetall Fertigungsstätten für 155-mm-Munition in Spanien, Ungarn, Litauen und Bulgarien auf – Gespräche mit Lettland laufen. In Weeze entsteht zudem ein Werk zur Produktion von F-35-Komponenten.

Für die Bundesrepublik bedeutet die Eröffnung einen geopolitischen und wirtschaftlichen Impuls. Neben der militärischen Kapazitätssteigerung bringt der Aufbau industrieller Rüstungsinfrastruktur langfristige Standortvorteile. Die Rheinmetall-Aktie profitiert davon: Investoren werten den Fabrikbau als Zeichen für stabiles Wachstum und strategische Marktführung. Auch in der Ukraine will Rheinmetall ein Munitionswerk errichten, zusätzlich zum bereits laufenden Panzerreparaturzentrum. Bürokratische Verzögerungen und fehlende Mittel bremsen jedoch das Projekt. Kiew strebt eine Verdopplung der geplanten Kapazitäten an.

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Politik
Politik Mike Pompeo über China und Russland: Die wahre Bedrohung für den Westen
23.12.2025

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo entwirft ein Bild globaler Machtverschiebungen, in dem Abschreckung und strategische Klarheit...

DWN
Politik
Politik Nato-Chef Rutte: Wie sich ein Angriff Russlands verhindern lässt
23.12.2025

Ein Nato-Generalsekretär, der von Gefahr spricht, wählt seine Worte nicht leichtfertig. Mark Rutte zeichnet das Bild eines Russland, das...