Politik

Trump-Krise: Rebellion im Herzen der MAGA-Bewegung

Donald Trump sieht sich mit der größten internen Rebellion seiner Amtszeit konfrontiert. Der Epstein-Skandal droht, seine Machtbasis in der MAGA-Bewegung zu zerschlagen. Lesen Sie, wie eine Verschwörung zur größten Trump-Krise wurde – und warum der Fall auch geopolitisch brisant ist.
31.08.2025 08:27
Aktualisiert: 31.08.2025 08:47
Lesezeit: 1 min
Trump-Krise: Rebellion im Herzen der MAGA-Bewegung
Trump-Krise eskaliert: Seine treuesten Anhänger wenden sich ab (Foto:dpa) Foto: Mark Schiefelbein

Trump-Krise: Verschwört sich die MAGA-Bewegung gegen den US-Präsidenten?

Donald Trump steht vor der vielleicht größten Herausforderung seiner politischen Karriere. In den eigenen Reihen formiert sich Widerstand – ausgelöst durch den Skandal um den verstorbenen Sexualverbrecher Jeffrey Epstein. Ausgerechnet Trumps treueste Anhänger verdächtigen den früheren Präsidenten, eine Verschwörung zu vertuschen. Der Vorwurf: Trump blockiere die vollständige Offenlegung der Epstein-Akten und schütze womöglich Personen aus dessen Umfeld. Die Enttäuschung unter MAGA-Anhängern ist so tief, dass prominente Unterstützer wie Tucker Carlson, Joe Rogan und mehrere republikanische Abgeordnete öffentlich auf Distanz zu Trump gehen.

Das US-Justizministerium hatte Anfang Juli verkündet, dass die Ermittlungen gegen Epstein abgeschlossen seien und keine weiteren Erkenntnisse ans Licht kommen würden. Diese Entscheidung führte zu einem Aufschrei unter Trump-Fans, die seit Jahren fordern, die vollständige „Klientenliste“ Epsteins offenzulegen. Trumps Regierung hatte dies im Wahlkampf 2024 versprochen – doch nun wähnt sich die Basis betrogen.

Epstein-Skandal: Machtverlust durch mangelnde Transparenz

Der Druck auf Trump wächst, auch institutionell: Ein Kongressausschuss hat das Justizministerium bereits zur Herausgabe der Akten vorgeladen. Erste Materialübergaben laufen. Der politische Schaden aber ist bereits angerichtet. Bei republikanischen Veranstaltungen wird Trump offen ausgepfiffen. Laut einer Umfrage der University of Massachusetts geben 81 Prozent der Amerikaner Trump die Schuld an der Blockade der Veröffentlichung.

Das Misstrauen verstärkte sich, als Trumps Anwalt und Vize-Generalstaatsanwalt Todd Blanche Ghislaine Maxwell besuchte – Epsteins inhaftierte Komplizin. Kurz darauf wurde sie in ein komfortableres Gefängnis verlegt. In einem veröffentlichten Mitschnitt sagte Maxwell, Trump habe sich nie unangemessen verhalten – doch statt zu beruhigen, verstärkte dies nur die Zweifel.

Für Trumps Gegner und einstige Unterstützer sieht es zunehmend nach Vertuschung aus. Viele betrachten seine jüngsten außenpolitischen Initiativen – etwa Treffen mit Putin – als Ablenkungsmanöver. Zwei Kongressabgeordnete wollen Anfang September sogar eine Abstimmung zur Offenlegung sämtlicher Epstein-Dokumente erzwingen – mit Unterstützung von Missbrauchsopfern.

Verschwörung als Schwert und Bumerang

Trumps Aufstieg war eng verknüpft mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien – vom Obama-Geburtsmythos bis zur Clinton-Pizzagate-Kampagne. Der Kampf gegen einen angeblich pädophilen Elitenzirkel war für viele MAGA-Anhänger eine der zentralen Motivationen, Trump zu wählen. Nun wenden sich diese Überzeugten gegen ihren einstigen Hoffnungsträger – ausgerechnet wegen mangelnder Transparenz im Fall Epstein.

Die Trump-Krise zeigt eine paradoxe Dynamik: Der Mann, der politische Macht durch das Spiel mit Misstrauen und dunklen Andeutungen gewann, wird nun selbst Opfer derselben Logik. Ob es Beweise für Trumps Beteiligung an den Verbrechen Epsteins gibt, bleibt offen. Doch der Vertrauensbruch allein genügt, um seine Bewegung zu spalten.

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