Kurssturz bei der SMA Solar-Aktie – Unternehmen erwartet 2025 jetzt Verlust
Die SMA Solar-Aktie geriet am Dienstag bereits vorbörslich massiv unter Druck. Nachdem der Wechselrichterhersteller für Solaranlagen am Vorabend seine Prognosen senken musste, verlor das Papier auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs fast 20 Prozent. Damit droht der Kurs auf das Niveau von Ende Juni zurückzufallen und der Versuch einer Bodenbildung zu scheitern.
Und auch zum Start in den Börsenhandel am Dienstag rutschte der SMA Solar-Aktienkurs zeitweise annähernd 18 Prozent ab auf weniger als 15,70 Euro. Damit büßte das Papier des Wechselrichterproduzenten in den vergangenen 12 Monaten annähernd 20 Prozent an Wert ein.
Wegen der anhaltend schwachen Marktentwicklung im Bereich Privat- und Gewerbeanlagen erwartet das Unternehmen für das laufende Jahr nun einen operativen Verlust. Ein Händler sprach von einer "weiteren Gewinnwarnung". Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies betonte, dass sich die verschlechterte Lage nicht nur auf 2025, sondern auch auf die Folgejahre beziehe. "Trotz aller Restrukturierungsbemühungen bleibt der strukturelle Druck bestehen", so ein Börsianer.
Gewinnwarnung und verschärfte Maßnahmen
SMA Solar musste eingestehen, dass die erwartete Umsatzentwicklung in der Division Home & Business Solutions sich im Laufe des dritten Quartals nochmals deutlich verschlechtert hat. Deshalb will der Konzern die bereits eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen erweitern. Bis Ende 2027 sollen dadurch jährliche Einsparungen von mehr als 100 Millionen Euro erzielt werden.
Die Maßnahmen belasten die Bilanz zunächst erheblich: Für 2025 werden Einmalaufwendungen zwischen 170 und 220 Millionen Euro erwartet. Zugleich rechnet SMA Solar nun mit einem EBITDA-Verlust zwischen 30 und 80 Millionen Euro. Zuvor hatte das Unternehmen noch mit einem Plus von 70 bis 80 Millionen Euro gerechnet.
Auch beim Umsatz werden kleinere Brötchen gebacken. Für das laufende Jahr erwartet SMA Solar nur noch 1,45 bis 1,50 Milliarden Euro, nach zuvor avisierten 1,50 bis 1,55 Milliarden Euro. Die schwache Nachfrage in Kombination mit dünnen Margen sorgt damit für erheblichen Druck auf den SMA-Aktienkurs.
Schwache Nachfrage drückt SMA Solar-Kursentwicklung
Der Wechselrichterhersteller kämpft seit Monaten mit einer anhaltenden Nachfrageschwäche. Zusätzlich setzt Konkurrenz aus Asien das Unternehmen unter Druck. Schon im Mai hatte SMA Solar seine Erwartungen gesenkt und auf die volatile US-Zollpolitik verwiesen.
Die SMA Solar-Kursentwicklung zeigt damit ein deutlich verschlechtertes Chance-Risiko-Verhältnis. Marktbeobachter betonen, dass ein Einstieg in den Titel aktuell wenig attraktiv erscheint.
Analystenreaktionen: Jefferies sieht Unterbewertung
Das Analysehaus Jefferies reagierte umgehend auf die Gewinnwarnung und belässt die SMA Solar-Aktie auf "Underperform" mit einem Kursziel von 16 Euro. Analyst Constantin Hesse sieht die neuen Ziele klar unter den Konsensschätzungen. Bereits zuvor habe SMA vor weiteren Risiken im zweiten Halbjahr gewarnt, was sich nun bestätigt habe.
Diese Einschätzung dürfte die Stimmung am Markt zusätzlich belasten und die SMA-Aktienkurs-Dynamik weiter eintrüben.
SMA Solar-Aktie: Ausblick für Anleger
Die erweiterte Restrukturierung umfasst eine Anpassung des Produktportfolios, eine stärkere Nutzung internationaler Standorte und eine effizientere Servicestrategie. Ziel ist es, die Kostenstruktur zu verbessern und jährlich über 100 Millionen Euro einzusparen. Ob diese Maßnahmen die SMA Solar-Kursentwicklung langfristig stabilisieren können, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die SMA Solar-Aktie steht nach der Gewinnwarnung und dem angekündigten Verlust für 2025 massiv unter Druck. Anleger sollten sich der hohen Unsicherheit bewusst sein.
Aktuell überwiegen die Risiken, und die Zukunft der SMA Solar-Aktie hängt entscheidend davon ab, ob es dem Unternehmen gelingt, die Nachfrage wieder anzukurbeln und die Kosten nachhaltig zu senken.