Fast jede zweite Kommune ohne E-Auto-Ladepunkte
Knapp 45 Prozent der Kommunen in Deutschland besitzen keine öffentlich nutzbare E-Auto-Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch hervor. 4.923 der insgesamt 10.978 Kommunen in Deutschland haben demnach keinerlei öffentlich zugängliche E-Auto-Ladepunkte.
"Dass es in nahezu jeder zweiten Kommune im Land keine Lademöglichkeit für ein E-Auto gibt, ist ein peinliches Versagen der Verkehrswende", sagte Bartsch der "Rheinischen Post" (Freitag). Damit Menschen auf Elektromobilität wechseln, müsse neben Preis und Reichweite des Fahrzeugs auch die landesweite E-Auto-Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge "top" sein. "Wenn in den Bundesländern bis zu Dreiviertel der Kommunen ohne Ladepunkt sind, wird der ländliche Raum erneut inakzeptabel benachteiligt", betonte der Linken-Politiker.
Rheinland-Pfalz hat schwächste Ladeinfrastruktur
Bei größeren Orten mit mehr als 5.000 Einwohnern ist die Abdeckung deutlich besser als in kleinen Gemeinden: Dort sei fast jede Kommune (98 Prozent) "mit mindestens einem öffentlich zugänglichen Ladepunkt ausgestattet", so das Verkehrsministerium. In Berlin, Hamburg und Bremen sowie das Saarland und Nordrhein-Westfalen gibt es eine vollständige Ausstattung (je 100 Prozent). Am schlechtesten aufgestellt ist Rheinland-Pfalz: Lediglich rund jede vierte Kommune (26,5 Prozent) verfügt dort über öffentliche Ladepunkte.
Aus der Antwort des Ministeriums geht außerdem hervor, dass der Bund seit Beginn der staatlichen Förderung bis Ende Juli etwa 9,5 Milliarden Euro für die Förderung von E-Autos investiert hat. Dennoch gehe es "der deutschen Autoindustrie so schlecht wie nie", sagte Bartsch. "Eine Ursache ist die vernachlässigte E-Auto-Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge."


