Finanzen

Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy

Siemens Energy hat Anleger mit Rekordzahlen und einem starken Auftragseingang überrascht, die Siemens Energy-Aktie klettert am Freitag kräftig. Doch trotz boomender Nachfrage und aufgehobener Prognosen bleibt eine entscheidende Unsicherheit bestehen: Kann der Konzern seine ambitionierten Wachstumsziele in einem zunehmend angespannten Energiemarkt wirklich erreichen?
14.11.2025 11:15
Lesezeit: 3 min
Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy
Die Anleger jubeln über die Rekordzahlen, die Siemens Energy-Aktie steigt (Foto: dpa). Foto: Britta Pedersen

Siemens Energy-Aktie legt zu: Historischer Rekordgewinn setzt starkes Signal an Anleger

Die Siemens Energy-Aktie steht derzeit sinnbildlich für die beeindruckende Erholung des Energietechnikkonzerns, der nach Jahren der Turbulenzen einen historischen Rekordgewinn verbuchen konnte. Siemens Energy erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 1,7 Milliarden Euro und meldete zugleich einen deutlichen Anstieg von Umsatz und Auftragseingang. Der weltweite Energiehunger, getrieben durch Elektroautos und Datenzentren, sorgt für eine ungebrochene Nachfrage. Auch der Rekordauftragsbestand von 138 Milliarden Euro unterstreicht den kräftigen Wachstumskurs.

Der Umsatz kletterte im vergangenen Geschäftsjahr um 15 Prozent auf 39 Milliarden Euro, während der Auftragseingang um 19 Prozent beziehungsweise rund 17 Prozent auf insgesamt 58,9 Milliarden Euro zulegte. Die Siemens Energy-Aktie reagierte darauf mit deutlichen Kursaufschlägen: Sowohl im frühen Handel als auch nachbörslich legte sie zeitweise mehr als zehn Prozent zu. Der Siemens Energy-Aktienkurs profitierte zudem von der Ankündigung, dass der Konzern erstmals seit 2021 wieder eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie ausschütten will.

Auch die mittelfristigen Ziele hebt Siemens Energy spürbar an. Für die Jahre 2025 bis 2028 erwartet der Konzern ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum im hohen Zehnerprozentbereich. Die Ergebnismarge vor Sondereffekten soll bis 2028 sogar auf 14 bis 16 Prozent steigen statt der zuvor anvisierten 10 bis 12 Prozent. Diese Zahlen signalisierten den Anlegern Stabilität und weckten neues Vertrauen, was wiederum die Siemens Energy-Aktie zusätzlich stützte und den Siemens Energy-Aktienkurs weiter beflügelte.

Siemens-Tochter Gamesa bleibt Risikofaktor mit Perspektive

Ein wichtiger Faktor bleibt dabei die Siemens-Tochter Siemens Gamesa, deren Probleme den Konzern in den vergangenen Jahren stark belastet hatten. Zwar verzeichnete die Windkraftsparte auch im jüngsten Quartal vor Sondereffekten noch einen Verlust von 303 Millionen Euro, doch bekräftigt das Management, dass die Siemens-Tochter im Geschäftsjahr 2026 die Gewinnschwelle erreichen werde. Damit würde ein zentraler Risikoherd entschärft, was nicht nur die Gesamtbilanz stabilisiert, sondern auch die Attraktivität der Siemens Energy-Aktie stärkt.

Getragen wird das Wachstum weiterhin vom Gas- und Netztechnikgeschäft. Besonders das vierte Quartal zeigte starke Zuwächse, die den Auftragseingang nochmals deutlich erhöhten. Siemens Energy profitiert damit von der global steigenden Stromnachfrage, die sowohl konventionelle als auch erneuerbare Erzeugungskapazitäten erfordert. Die Siemens Energy-Aktie profitiert von diesem breit aufgestellten Portfolio ebenso wie von den strategischen Fortschritten im Konzern. Die Siemens Energy-Aktie gilt daher für viele Anleger als strategisch attraktiv. Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus von 11 bis 13 Prozent.

Parallel dazu warnt Siemens-Energy-Chef Christian Bruch vor langen Lieferzeiten bei Gasturbinen, die derzeit etwa vier Jahre betragen. Er bezeichnete den geplanten Bau neuer Gaskraftwerke als "Fotofinish" und mahnte, dass die Bundesregierung die ausgeschriebenen acht Gigawatt rechtzeitig ab 2026 vergeben müsse. Da Deutschland bis 2038 aus der Kohleverstromung aussteigt, gewinnen flexible Kapazitäten stark an Bedeutung. Diese energiepolitische Dynamik wirkt sich ebenfalls positiv darauf aus, wie Anleger die Siemens Energy-Aktie einschätzen.

Auch der Beschäftigungsanstieg bildet die positive Entwicklung ab: Weltweit erhöhte sich die Mitarbeiterzahl von 99.000 auf 103.000, in Deutschland von 26.000 auf 27.000. Gleichzeitig bleibt der Blick nach vorn ambitioniert. Für das nächste Geschäftsjahr plant Siemens Energy einen Gewinn zwischen drei und vier Milliarden Euro – eine Verdopplung im Vergleich zum Rekordjahr. Anleger werten dies als weiteres Signal, dass die Siemens Energy-Aktie langfristig Potenzial besitzt und der Siemens Energy-Aktienkurs strukturell unterstützt bleibt. Auch kurzfristig zeigt sich die Siemens Energy-Aktie robust.

Siemens Energy zahlt wieder Dividende

Die Rückkehr zur Dividendenzahlung nach vier Jahren sendet ebenfalls ein starkes Zeichen. Vorstandschef Bruch sprach von einem klaren Signal an die Aktionärinnen und Aktionäre. Mit einem Rekordauftragsbestand von 138 Milliarden Euro und einem verbesserten Finanzergebnis sind die Voraussetzungen günstig, dass die Siemens Energy-Aktie weiterhin im Fokus institutioneller Investoren bleibt. Gleichzeitig stärkt die Entwicklung das Vertrauen in die Siemens-Tochterbereiche, die zunehmend zu einer stabilen Konzernperformance beitragen sollen.

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sprechen ebenfalls für anhaltendes Wachstum. Der stetig steigende Bedarf an Netzinfrastruktur, die globale Elektrifizierung und der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien schaffen ein Umfeld, in dem Siemens Energy seine Stärken ausspielen kann. Für Anleger bleibt die Siemens Energy-Aktie damit ein Spiegel der Transformation der Energiewirtschaft. Entscheidend wird sein, wie schnell technologische Kapazitäten erweitert werden und wie konsequent Siemens Energy seine ambitionierten Ziele umsetzt.

Siemens Energy-Aktie: Analystenmeinungen und aktuell Kursziele

Im frühen Freitagshandel an der Frankfurter Börse kletterte die Siemens Energy-Aktie zeitweise mehr als 2,2 Prozent auf ein Tageshoch von 112,20 Euro. Im weiteren Handelsverlauf vor dem Mittag schmolzen die Gewinne dann wieder etwas ab. Direkt nach Zahlenvorlage legten mehrere Analysten ihre aktualisierten Einschätzungen zu Siemens Energy vor und gaben damit ein vielschichtiges Bild über Chancen und Risiken. Während alle auf den jüngsten Zwischenbericht reagieren, ziehen sie unterschiedliche Schlüsse, die für die Siemens Energy-Aktie wichtige Orientierung liefern in den kommenden Monaten.

JPMorgan bestätigte am 14.11.2025 ein neutrales Votum mit einem Kursziel von 91,50 Euro. Analyst Akash Gupta hob die besser als erwarteten Ziele bis 2028 hervor und sieht rund 20 Prozent Luft nach oben beim bereinigten Ebit. RBC bekräftigte am selben Tag ein Outperform-Rating mit einem Kursziel von 130 Euro und verwies auf eine starke Auftragslage sowie Spielraum im mittleren Zehn-Prozent-Bereich. Jefferies blieb bei Buy und 134 Euro Kursziel, betonte voll aufgeladene 2028er-Ziele. UBS hielt trotz positiver Reaktionserwartung an Sell und 38 Euro fest. Für die Siemens Energy-Aktie entsteht ein Meinungsspektrum.

Die Einschätzungen zeigen, wie unterschiedlich die Analysten die Perspektiven einschätzen. Während einige deutlichen Spielraum sehen, bleiben andere vorsichtig. Für die Siemens Energy-Aktie ergibt sich daraus ein ausgewogenes Bild, das künftig stark vom Erreichen der Ziele bis 2028 abhängen dürfte in mehreren Marktszenarien und Umfeldern.

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