Nach langem Zögern hat sich die FPÖ-Parteispitze von EU-Mandatar Andreas Mölzer als Spitzenkandidat für die EU-Wahl verabschiedet. Er sei als Kandidat nicht mehr tragbar.
In einer Aussprache mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache habe er „nachdrücklich festgehalten, dass Aussagen wie die von Andreas Mölzer getätigten keinesfalls tragbar und daher auch mit der Kandidatur zu einer so wichtigen Position unvereinbar seien“, so der FPÖ-Generalsekretär zum österreichischen Standard.
Mölzer erklärt per Aussendung: „Nicht der anhaltende Druck der gesamten politisch korrekten Medienlandschaft des Landes und die geheuchelte Empörung des politischen Establishments der Republik, auch nicht die von der ultralinken Jagdgesellschaft organisierte Hetze zwecks strafrechtlicher Verfolgung meiner Person veranlassen mich dazu. Es ist der offensichtliche Vertrauensverlust in meiner Partei, der mich dazu bewegt.“
Der FPÖ-Mann hatte zuvor die EU mit dem Dritten Reich verglichen und sie als „Negerkonglomerat“ bezeichnet. Er überlege nun, mit einer eigenen Liste anzutreten.
Für die anderen Parteien kommt der Rückzug viel zu spät. Für Vizekanzler Michael Spindelegger sei die FPÖ „wochenlang eine klare Stellungnahme zu Mölzers Verfehlungen schuldig geblieben und hat es verabsäumt, sich umgehend zu distanzieren“.
Die ursprüngliche Entscheidung von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache für Mölzer habe bereits „unserem Land schweren Schaden zugefügt“. Zudem bleibe die FPÖ eine „extrem rechte Partei, die sich mit der Abgrenzung zum NS-Terrorregime und zu Rassismus schwertut“, kritisiert die SPÖ den Rückzug.