Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi soll ein Jahr Sozialdienst in einer Anstalt für behinderte Senioren leisten. Dieser Vorschlag kommt von den Mailänder Justizbehörden und richtet sich an den Vorsitzenden des Gerichts. Am Donnerstag wird entschieden, ob Berlusconi statt einem einjährigen Hausarrest eine alternative Strafe erhält.
Nimmt der Richter den Vorschlag an, müsste Berlusconi einmal in der Woche halbtags in dem Heim arbeiten. Zudem sind die Auflagen für die Bewegungsfreiheit lockerer als beim Hausarrest. Der Kontakt zu anderen Personen wäre einfacher. Denn unter Hausarrest könnte Berlusconi nur die engsten Angehörigen und seine Rechtsanwälte treffen. Für weitere Gesprächspartner müsste Berlusconi erst bei Gericht um Erlaubnis fragen, berichtet die Presse.
Unter den Verbänden, die Berlusconi während des Sozialdienstes aufnehmen würden, gehört auch einer, der sich für Opfer von Justizfehlern einsetzt. Als ein solches sieht sich Berlusconi selber (hier).
Ein Sozialdienst würde den Hausarrest um zwei Monate verkürzen. Allerdings sind noch weitere Verfahren gegen den Ex-Premier anhängig, etwa wegen Amtsmissbrauch, Sex mit einer Minderjährigen und Bestechung eines Senators.