Finanzen

IWF fordert Schuldenerlass für Griechenland

Lesezeit: 1 min
07.08.2012 11:10
Der IWF setzt die europäischen Gläubiger unter Druck und drängt auf einen Schuldenschnitt für Griechenland. Sollte dies nicht geschehen droht der Währungsfonds seine Finanzhilfe an Griechenland zunächst einzustellen.
IWF fordert Schuldenerlass für Griechenland

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Als wäre der IWF nicht an dem Bailout-Programm Griechenlands beteiligt gewesen, versucht er nun den schwarzen Peter für die dramatische wirtschaftliche und soziale Lage des Landes auf die europäischen Gläubiger abzuwälzen. Der strikte Sparkurs könne aufgrund der Rezession nicht eingehalten werden. IWF-Beamte beharren deshalb darauf, dass die Schulden des Landes auf ein „nachhaltiges“ Niveau gesenkt werden müssten, bevor der Währungsfonds weitere Milliarden zur Verfügung stellen werde. Demzufolge wäre es das einfachste aus Sicht des IWF, wenn die europäischen Gläubiger auf einen Teil ihrer Schulden verzichten würden, so berichteten es Quellen dem WSJ.

Diese Forderung des IWF dürfte auf heftigen Widerstand stoßen. Allein Deutschland hat Griechenland bereits 127 Milliarden Euro geliehen und ein wie auch immer gearteter Schuldenerlass müsste vom Bundestag beschlossen werden. Genau aus diesem Grund hatte man auf europäischer Ebene überlegt, die Zentralbanken der Eurozone, einschließlich der EZB, an einem Schuldenschnitt zu beteiligen, um die Staaten außen vor lassen zu können (das könnte aber sogar eine Rekapitalisierung der EZB notwendig machen – mehr hier).

Wie stark der vom IWF geforderte Schuldenschnitt jedoch ausfallen soll, wurde nicht gesagt. Dem WSJ zufolge drängen einige IWF-Beamte darauf, die Verschuldung Griechenlands auf etwa 100 Prozent bis 2020 zu drücken. Vorgesehen war eine Senkung des griechischen Defizits auf 120 Prozent. De IWF selbst lehnt aber einen eigenen Erlass von Schulden gegenüber Griechenland strikt ab.

Die Situation in Griechenland ist der Troika zufolge katastrophal und so wirklich glaubt keiner der internationalen Gläubiger an das Versprechen der griechischen Regierung, die Sparmaßnahmen diesmal wirklich umzusetzen (hier). „Wenn das jetzt wieder einmal nur falsche griechische Versprechungen sind, werden die laufenden Zahlungen gestoppt und Griechenland ist raus aus der Eurozone“, so ein Insider.



Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...