Politik

Russland liefert Gas für die Ukraine ab Juni nur gegen Vorkasse

Russland macht ernst: Nachdem die Ukraine ihre Gasrechnung vom April noch nicht gezahlt hat, wird Gazprom ab Juni nur noch gegen Vorkasse liefern. Die Ukraine hat unterdessen 3 Milliarden Dollar vom IWF erhalten.
09.05.2014 10:17
Lesezeit: 1 min

Russland macht im Streit über ausstehende Gasrechnungen der Ukraine Ernst. Ab Juni würden Lieferungen in das Nachbarland nur noch gegen Vorkasse erfolgen, teilte Energieminister Alexander Nowak mit. Sollte die Regierung in Kiew die Vorauszahlungen an den Staatskonzern Gazprom versäumen, könnte Russland früheren Drohungen zufolge das Liefervolumen drosseln. Mit seiner jüngsten Mitteilung konkretisierte der Minister nun die Forderungen: Gazprom werde der Ukraine vor dem 16. Mai eine vorläufige Rechnung schicken, hieß es am späten Donnerstagabend. Im Juni würde dem Land dann nur die Gasmenge geliefert, die es schon vor dem 31. Mai bezahlt hat.

Bereits bei früheren Streitigkeiten mit der Ukraine hatte Russland die Versorgung gedrosselt, so dass schließlich auch weniger Gas in das übrige Europa gelangte. Die EU deckt gut rund ein Drittel ihres Gas- und Ölverbrauchs mit Lieferungen aus Russland, rund die Hälfte davon strömt durch Pipelines in der Ukraine. Gazprom hatte am Mittwoch erklärt, die Ukraine habe auch ihre Gasrechnung vom April nicht bezahlt und stehe nunmehr mit 3,5 Milliarden Dollar bei den Russen in der Kreide. Gazprom verlangt von der Ukraine den höchsten Kubikmeterpreis in Europa.

Die Ukraine hatte in dieser Woche vom Internationalen Währungsfonds (IWF) Hilfen in Höhe von rund 3,2 Milliarden Dollar erhalten. Die ist die erste Tranche eines Programms, mit dem der IWF der Ukraine binnen zwei Jahren mit insgesamt 17 Milliarden Dollar unter die Arme greifen will.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....