Politik

Staat zahlt keine Gehälter: Griechische Ärzte drohen mit massiven Streiks

Die Ärzte des Nationalen Trägers für Gesundheitsleistungen in Griechenland warten noch immer auf ihr Geld für das erste Halbjahr. Die Organisation hat immense Schulden und der Staat plant weitere Kürzungen der Gesundheitsausgaben. Nun drohen die Ärzte, mindestens einen Monat nicht zu arbeiten.
07.08.2012 23:25
Lesezeit: 1 min

Der Nationale Träger für Gesundheitsleistungen EOPYY ist stark angeschlagen. EOPYY hat unbeglichene Verpflichtungen gegenüber Ärzten, Apothekern, Pharmakonzernen und privaten Kliniken in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Nun drohen die neuen Kürzungspläne der Regierung die finanzielle Situation des nationalen Trägers weiter zu verschlechtern. Die Troika will die Gesundheitsausgaben um 1,2 Milliarden Euro kürzen, 800 Millionen Euro davon werden auf die EOPYY entfallen.

Doch die Schwierigkeiten beim EOPYY können schnell zum nationalen Problem werden. Die Gewerkschaft der Ärzte des EOPYY hat nun das Gesundheitsministerium aufgefordert, bis zum 20. August den Ärzten des EOPYY die geschuldeten Gelder aus dem ersten Halbjahr 2012 zu bezahlen und einen schriftlichen Zeitplan für die Tilgung der Altschulden bei der gesamten Ärzteschaft vorzulegen.

Der EOPYY hat den Ärzten seit März dieses Jahres weder für die Durchführung von medizinischen Leistungen noch für Arztbesuche Geld gezahlt. Das entspricht in etwa 230 Millionen Euro, so Bloomberg. Bezahlt das Gesundheitsministerium die Gelder für die Ärzte des EOPYY nicht, werden die Ärzte ihre Arbeitsverträge bis mindestens zum 2. September aussetzen, so die Gewerkschaft.

Der gesamten Ärzteschaft schuldet die EOPYY nach eigenen Aussagen für 2010 und 2011 noch 570 Millionen Euro. Ganz abgesehen von den Schulden gegenüber den Pharmakonzernen und Apotheken. Die Gewerkschaft der Ärzte geht sogar davon aus, dass die Schulden des EOPYY möglicherweise gar nicht mehr überschaubar sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...