Etwas mehr als eine Woche nach der EZB-Ratssitzung, bei der sich Draghi und die Ratsmitglieder nicht dazu durchringen konnten, Sofortmaßnahmen anzukündigen (hier), muss die EZB nun ihre Wachstumsprognose für die Eurozone nach unten korrigieren. In ihrem monatlichen Bericht geht die EZB davon aus, dass die Wirtschaft des Währungsraumes in diesem Jahr stärker schrumpfen wird als angenommen. Die Bank rechnet mit einer Kontraktion von 0,3 Prozent – zuvor war es 0,2 Prozent. Aber auch im kommenden Jahr ist von keiner wirklichen Erholung der Wirtschaft zu sprechen. Die EZB reduzierte ihre Wachstumsprognose für 2013 von 1 Prozent auf lediglich 0,6 Prozent.
„Die Risiken für die Konjunkturaussichten der Eurozone befinden sich noch immer auf der Abwärtsseite“, kommentiert die EZB die Vorhersagen für die Wirtschaft. Diese Risiken hängen, so die EZB insbesondere mit den Spannungen zwischen einigen Finanzmärkten der Eurozone und ihren Auswirkungen auf die Realwirtschaft zusammen. Aber auch mit einem möglicherweise erneuten Anstieg der Energiepreise.
Gerade in dieser Woche haben die aktuellen Wirtschaftsdaten verdeutlicht, dass die Schuldenkrise immer stärkere Auswirkungen auf die großen Wirtschaften der Eurozone hat. Neben Spanien und Italien (hier), verzeichneten auch Frankreich und vor allem Deutschland schlechte Konjunkturdaten im Juni (mehr hier). Frankreichs Zentralbank rechnet sogar mit einer Rezession (hier).