Politik

Globale Angst: Kapitalflucht aus Russland und China

Lesezeit: 1 min
09.08.2012 23:38
Während die westlichen Investoren sich aufgrund der Schuldenkrise gern in Richtung der Schwellenländer bewegen, um zu investieren, kehren die einheimischen Investoren ihren Ländern den Rücken. In den vergangenen Monaten haben große Mengen inländischen Kapitals Russland und China verlassen.
Globale Angst: Kapitalflucht aus Russland und China

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die einen wollen rein und die anderen können es gar nicht erwarten, raus zu kommen. In den vergangenen Monaten haben weiterhin viele westliche Investoren aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs in Europa und den USA den Weg in die so genannten Emerging Markets gesucht. China verfügt Devisenreserven von mehr als 3 Billionen Dollar und Russland von mehr als 512 Milliarden Dollar. Doch die Chinesen und Russen selbst versuchen derzeit eher, ihr Geld außer Landes zu schaffen.

Der stellvertretende, russische Wirtschaftsminister Anrej Klepach teilte Anfang der Woche mit, dass die Regierung ihre Prognose über die Nettokapitalabflüsse für dieses Jahr auf 50 Milliarden Dollar verdoppeln wird. Ökonomen rechnen hingegen mit einer Kapitalflucht in Höhe von 65 Milliarden Dollar. Bereits 2011 haben 80,5 Milliarden Dollar Russland verlassen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in China ab. Die chinesische Devisenbehörde teilte mit, dass sich die Kapitalbilanz des Landes hin zu einem Minus von 71,4 Milliarden Dollar im zweiten Quartal des Jahres bewegt habe. Im ersten Quartal gab es noch ein Plus von 56,1 Milliarden Dollar.

Die russische und die chinesische Regierung sehen darin noch kein großes Problem, immerhin kommen ja ausländische Gelder ins Land. Aber John-Paul Smith von der Deutschen Bank ist skeptisch. „Die Geschichte legt nahe, dass die Einheimischen ein viel besseres Verständnis vom Stand der Dinge in einem Land haben“, sagte er Reuters. Die ausländischen Investoren sollten vorsichtiger sein. Angesichts des Abschwungs der chinesischen Wirtschaft und der politischen Instabilität in Russland und China, die immer stärker von Protesten herausgefordert wird, sind die Emerging Markets nicht grundsätzlich ein solides, wachstumsreiches Gefilde.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...