Politik

EU-Wahl: In Katalonien dominieren die Separatisten

In Katalonien erhält die Regionalpartei Esquerra Republicana die meisten Stimmen, während Spaniens regierende Volkspartei starke Verluste erleidet. Damit wird die Diskussion um Kataloniens Unabhängigkeit neu angefacht.
28.05.2014 03:03
Lesezeit: 1 min

Der Graben zwischen Katalonien und Spanien wird tiefer. Das wurde mit den EU-Wahlergebnissen von Sonntag noch einmal deutlich. So wählten mehr als 55 Prozent der katalanischen Wähler für Parteien, die ein Referendum über die künftige Situation der Region, unterstützen. Im Gegensatz dazu haben Spaniens regierende Volkspartei (PP) sowie die oppositionellen Sozialisten starke Stimmverluste in der Region erlitten.

Mit 24 Prozent der Stimmen hatte die Linkspartei Esquerra Republicana (ERC) den höchsten Anstieg an Stimmen. ERC ist die größte politische Partei in Katalonien. Oriol Junqueras, der Leiter des ERC, sieht das Ergebnis als einen weiteren Schritt zur Unabhängigkeit Kataloniens an, so die Financial Times. Bei den Wahlen 2009 hatte die Linkspartei lediglich 9 Prozent an Stimmen für sich gewinnen können.

Convergència i Unió (CiU), die derzeit regierende Partei in Katalonien, erhielt 22 Prozent der Stimmen und damit nur den zweiten Platz. Experten glauben, dass das Wahlergebnis vom Sonntag den politischen Druck auf die katalanische Partei Convergència Democràtica de Catalunya (CDC) und ihren Anführer, Artur Mas, erhöht. Mit dem EU-Wahlergebnis ist die CiU gezwungen mit Artur Mas die Führungsposition zu teilen.

Die rechtsgerichtete Partei, Ciutadans, setzt mit 6 Prozent der Stimmen der katalanischen Unabhängigkeit entgegen. Die Wählerstimmen kamen vor allem von ehemaligen PP- Wählern.

Die PP ist Spaniens größte politische Kraft, allerdings erreichte sie weniger als 10 Prozent bei der katalanischen Abstimmung. Sie ist jetzt nur noch die fünftgrößte Partei in einer Region, die 20 Prozent der Wirtschaftsleistung Spaniens ausmacht. Die oppositionellen Sozialisten gewannen nur 14 Prozent der Stimmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.