Politik

Griechenland insolvent: Nur noch Gehälter der Beamten und Renten werden bezahlt

Lesezeit: 1 min
16.08.2012 01:38
Griechenland ist nun auch faktisch zahlungsunfähig: Die griechische Regierung hat einen umfassenden Zahlungs-Stopp verhängt. Öffentliche Leistungen in Milliardenhöhe werden nicht mehr erbracht - obwohl sie im Budget vorgesehen sind. So möchte sich Athen bis zum Jahresende retten.
Griechenland insolvent: Nur noch Gehälter der Beamten und Renten werden bezahlt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Griechenland ist de facto insolvent: Um keine Gehälter und Renten kürzen zu müssen, hat die griechische Regierung aufgehört, offene Rechnungen zu bezahlen. Es gibt einen inoffiziellen Zahlungs-Stopp. Nur noch die Gehälter der Beamten und die Renten dürfen weiterhin ausgezahlt werden.Unternehmen aus der Privatwirtschaft müssen dagegen auf die Bezahlung für ihre Leistungen warten. Nur so kann Griechenland den Vorgaben der Troika einem Bericht von Kathimerini zufolge wenigstens annähernd entsprechen.

Das Jahresbudget Griechenlands umfasst 108 Milliarden Euro. Bis Ende Juli waren aber gerade einmal 40,9 Milliarden Euro ausgegeben. Daten aus dem griechischen Finanzministerium zeigen, dass im ersten Halbjahr 4,4 Milliarden Euro weniger ausgegeben wurden, als veranschlagt. Gleichzeitig stiegen die Schulden des Staates bei Versorgern und Dienstleistern um 15,4 Prozent. Davon besonders betroffen ist unter anderem das Gesundheitssystem, dem der Staat insgesamt fast 4,5 Milliarden Euro schuldet. Die Versorgung der Bürger kann so nur noch schwer aufrecht erhalten werden.

Das öffentliche Investitionsprogramm wurde praktisch eingefroren. Statt 4,2 Milliarden Euro wurde nur gut die Hälfte investiert. In den ersten sechs Monaten zahlte Griechenland zwei Milliarden Euro an Krediten nicht wie geplant zurück.

Die Leidtragenden dieser Strategie, die Defizitziele zu erreich sind die Unternehmen, die für erbrachte Leistungen nicht entschädigt werden und Bürger deren Versorgung nicht mehr gewährleistet ist.

Erst diese Woche hat Griechenland um einen weiteren Aufschub der Fristen für die Sparmaßnahmen gebeten (mehr hier).

Die Regierung wird dennoch von Parlamentsabgeordneten unter Druck gesetzt, die Renten und Beamtengehälter unter keinen Umständen zu reduzieren. Andernfalls drohen sie damit, der Regierung ihre Unterstützung zu entziehen (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Händler setzen auf Apps und Bonusprogramme: So sparen Verbraucher mit digitalen Treueangeboten
23.12.2024

Die großen Handelsketten wie Lidl, Rewe und Penny gehen neue Wege, um Kunden langfristig an sich zu binden. Mit Apps und Treueprogrammen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr 2025: Neue Regierung bis Ostern?
23.12.2024

Kurz, kalt und knackig: So wird der Wahlkampf 2025. Wie lange es danach dauert, bis Deutschland wieder gut regiert wird, ist schwer...

DWN
Politik
Politik Steuerverschwendung: Regierung verschleudert massiv Steuergelder auch ans Ausland - ohne jede Prüfung
23.12.2024

Angeblich muss die Politik künftig unbegrenzt Schulden machen, weil der Staat zu wenig Geld hat: Doch Deutschland hat kein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Stromnetz als Supergau - Dunkelflaute macht Wahnsinnspreise kurzfristig real
23.12.2024

Der Strompreis an der Pariser Strombörse erreichte letzte Woche einen außergewöhnlich hohen Stand. Wie Energieexperten dies erklären -...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ex-VW-Chef Winterkorn lehnt Richter als befangen ab
23.12.2024

Im Strafverfahren zur Dieselaffäre hat der frühere VW-Chef Martin Winterkorn den Vorsitzenden Richter für befangen erklärt. Er...

DWN
Panorama
Panorama Russland: Ölkatastrophe könnte 200.000 Tonnen Boden verseuchen
23.12.2024

Zwei Tanker sind vor mehr als einer Woche im Schwarzen Meer verunglückt, seither läuft Öl aus. Die Folgen für die Umwelt zeigen sich...

DWN
Finanzen
Finanzen EU: 13,5 Milliarden Euro für Deutschland
23.12.2024

Mehr saubere Energie und Digitalisierung: Deutschland erhält 13,5 Milliarden Euro aus Brüssel – und weitere Finanzhilfen könnten...

DWN
Panorama
Panorama Privater Gebrauchtwagenmarkt: Diese Vorteile bieten Privatkäufe für Käufer und Verkäufer
23.12.2024

In einer aktuellen Analyse haben die Experten des Internetportals AutoScout24 den Privatmarkt für Gebrauchtwagen untersucht. Laut einer...