Gemischtes

Taxifahrer demonstrieren gegen Internet-Konkurrenz

Lesezeit: 1 min
11.06.2014 14:13
Taxifahrer in ganz Europa riefen am Mittwoch zu Demonstrationen gegen Mitfahr-Apps auf. Die Branche fühlt sich durch die neue Konkurrenz in ihrer beruflichen Existenz bedroht. Die Smartphone-Apps von Uber und Wundercar vermitteln Mitfahrgelegenheiten zwischen Privatpersonen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Taxifahrer aus ganz Europa demonstrieren am Mittwoch gegen die neue Konkurrenz aus dem Internet in Form von Smartphone-Apps. Sie fühlen sich von Diensten wie Uber und Wundercar in ihrer Existenz bedroht und wollen sich bei einem europaweiten Aktionstag Gehör verschaffen.

In Deutschland wird in Berlin, Hamburg und Köln demonstriert. Zudem sind Kundgebungen in London, Paris, Madrid und Mailand geplant, wie Heise berichtet. In Berlin riefen Taxifahrer zu einer Protestfahrt auf, an der laut Veranstalter bis zu 1000 Taxis teilnehmen werden.

„Wir wehren uns mit allen Mitteln gegen die ungesetzliche Konkurrenz in Form von Uber und Co. Der Rechtsbruch dieser Unternehmen besteht nicht darin, dass sie das Internet nutzen, um Beförderungsleistungen anzubieten. Der Rechtsbruch besteht darin, dass diese Fahrten an nichtberechtigte Konkurrenten vermittelt werden“, sagte Michael Müller, Präsident des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands BZP.

Das US-Unternehmen Uber vermittelt Mitfahrgelegenheiten per Smartphone-App, ohne selbst über einen Fuhrpark zu verfügen. In Berlin wurde der Dienst Ende April per Gerichtsbeschluss verboten. Dennoch bewerteten Investoren die Firma kürzlich mit einem Wert von 18 Milliarden Dollar. Sie investieren enorme Summen in das Unternehmen aus dem Silicon Valley, weil sie davon ausgehen, dass sich dieses Geschäftsmodell gegenüber dem klassischen Taxigewerbe durchsetzen wird (mehr hier).

„Uber vermittelt gezielt an illegale Anbieter, das ist ein Missbrauch. Die Taxi- und Mietwagenunternehmen in Deutschland dagegen vermitteln ihren Fahrgästen legale Dienstleistungen nach den genannten Kriterien“, so der BZP-Präsident weiter.

Auch das Hamburger Startup Wundercar baut sein Geschäftskonzept auf der Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten zwischen Privatpersonen auf. Die Mitfahrer zahlen dabei nur die Betriebskosten der Fahrt und geben anschließend ein freiwilliges Trinkgeld. Dennoch untersagten die Hamburger Behörden der Firma den weiteren Betrieb, da sie darin eine unerlaubte Konkurrenz zum staatlich regulierten Taxi-Markt sehen (hier).

„Private Fahrer haben nun mal keine Zulassung auf dem Taximarkt – und sie zahlen in der Regel keine Steuern auf diese Fahrten, sind oft nicht für die Beförderung versichert, unterziehen sich keinen regelmäßigen Gesundheitschecks und legen oftmals keine Prüfungen über ihre Ausbildung und den technischen Zustand des Autos ab“, sagte Taxi-Verbands-Chef Müller.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schnelle Übersetzungen per DeepL: Das deutsche Einhorn der Künstlichen Intelligenz
16.09.2024

Lichtblicke am deutschen Technologie-Horizont schimmern immer wieder mal durch - und oftmals ganz unverhofft. Das Startup „DeepL“ ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
16.09.2024

Viele Anleger wollen an der Börse reich werden. Doch ist das wirklich der Königsweg? Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben mehrere...

DWN
Finanzen
Finanzen Größere Summe anlegen: Wie investiert man 100.000 Euro in Aktien?
15.09.2024

Trotz der Bedeutung von Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau investieren die meisten Deutschen immer noch nicht in Einzelaktien...

DWN
Panorama
Panorama Virtuelle Wiesn: Ohne Bier, aber mit Karussell-Gefühl - mehr als ein Spiel
15.09.2024

Am 21. September startet in München wieder das Oktoberfest. Viele möchten gern dorthin, können es aber nicht schaffen. Für diese...

DWN
Politik
Politik Fahrlässige Sicherheitspolitik? Aufrüstung der Bundeswehr laut Experten viel zu langsam
15.09.2024

Die Bestände der Bundeswehr sind bis 2021 stetig gesunken und steigen seitdem nur sehr langsam. Deutschland steht vor großen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weniger Verkäufe, zu wenig Innovation: Demontiert sich Deutschlands Automobilbranche selbst?
15.09.2024

Werksschließungen, Stellenabbau und die Angst vor China: Deutschlands Autobauer scheinen in der Krise zu stecken. Doch warum hat die einst...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehr Druck auf den Büromarkt: Firmen reduzieren Flächen wegen Homeoffice
15.09.2024

Keine Entlastung für den ohnehin schon sehr angespannten Büroimmobilienmarkt: Unternehmen verkleinern ihre Büroflächen aufgrund des...

DWN
Politik
Politik OECD: Deutschland überzeugt bei Investitionen in frühkindliche Bildung
15.09.2024

Jährlich vergleicht eine OECD-Studie die Bildungssysteme der Industriestaaten. Deutschland ist bei frühkindlicher Bildlung vorne mit...