Finanzen

Märkte verunsichert: Bundesregierung und EZB dementieren Bond-Kauf ab gewissem Zinssatz

Lesezeit: 1 min
20.08.2012 15:02
Das Bundesfinanzministerium bestreitet Pläne, dass die EZB Anleihen ab einem bestimmten Zinssatz kaufen wolle, um die Refinanzierungskosten für etwaige Länder zu senken. Und auch die EZB versuchte, die Berichte herunter zu spielen. Damit schickten sie einige wichtige Aktien-Indizes und den Euro erneut in den Keller.
Märkte verunsichert: Bundesregierung und EZB dementieren Bond-Kauf ab gewissem Zinssatz

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Sozialdemokraten in den Niederlanden wollen aus dem Euro aussteigen

Zunächst hatte die Nachricht, die EZB plane den Kauf von Staatsanleihen diverser Länder, sobald deren Risikoaufschlag eine bestimmte Schwelle erreicht habe, für eine positive Reaktion am Markt gesorgt. Ziel dieser Käufe sei es, wie bereits beim ersten Anleihenkaufprogramm der EZB, die Zinskosten der Länder zu senken. Doch die an den Märkten positiv aufgenommene Nachricht hielt nicht lang stand.

„Ich kenne solche Pläne nicht, davon habe ich nichts gehört“, sagt der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Kotthaus, in Berlin. Ein solches Instrument wäre rein abstrakt „sehr problembelastet“. Auch die Bundesbank hatte erneut ihren Widerstand gegen den Ankauf von Anleihen bekräftigt. Darüber hinaus meldete sich jedoch auch die EZB zu Wort. „Es ist absolut irreführend, über solche Entscheidungen zu berichten, die noch nicht getroffen wurden und auch, wenn sie individuelle Ansichten wiederspiegeln, die noch nicht im EZB-Rat diskutiert wurden“, teilte die EZB mit.

Der Euro fiel daraufhin im 0,25 Prozent und auch europäische Indizes wie der FTSE Eurotop 100 Index, der MSCI Euro Index und der spanische IBEX 35 Index sanken deutlich. Wenngleich die Stellungnahme der EZB kein klares Nein zu diesem Plan ist. Immerhin verwies die Europäische Zentralbank nur darauf, dass es „irreführend“ sei, darüber zu berichten.

Mehr zum Thema

Griechenland: Regierung will EZB-Kredite sofort bedienen

Spanisches Regierungsmitglied kündigt Hilferuf aus Madrid an

Rösler will alles tun, um die Euro-Zone zu stabilisieren


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Netanjahu Haftbefehl: Deutschland und die rechtliche Zwickmühle
22.11.2024

Der Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu erschüttert die internationale Bühne. Deutschland sieht sich in einem schwierigen Spagat:...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch kürzt 5.550 Stellen - 3.800 davon in Deutschland
22.11.2024

Bosch steht vor massiven Einschnitten: Bis zu 5.550 Stellen sollen wegfallen, davon allein 3.800 in Deutschland. Die Krise in der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2025: Nach Kurskorrektur steigt der Goldpreis aktuell - wohin geht die Reise?
22.11.2024

Der Goldpreis steht derzeit im Fokus von Anlegern und Edelmetallexperten. Gerade in unsicheren Zeiten wollen viele Investoren Gold kaufen,...

DWN
Politik
Politik Iranisches Atomprogramm: Teheran will mehr Uran anreichern
22.11.2024

Droht der Iran dem Westen mit neuen Atomwaffen? Die IAEA warnt, Teheran wehrt sich – und eskaliert die Urananreicherung. Jetzt könnten...

DWN
Politik
Politik Dauerbaustelle Autobahn: Sie stehen hier im Stau, weil sich Verkehrsminister Volker Wissing verrechnet hat
22.11.2024

Wenn man im Sommer entspannt durch Frankreich oder Italien über die Autobahnen gleitet, fragt man sich jedesmal aufs Neue: Warum müssen...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform kommt: Lauterbachs Reform passiert den Bundesrat
22.11.2024

Karl Lauterbach freut sich: Der Bundesrat hat das sogenannte "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz" gebilligt, das Herzensprojekt des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...