Deutschland

Von der Leyen will Kampf-Drohnen mieten

Verteidigungsministerin von der Leyen will bewaffnungsfähige Drohnen leasen. Davon profitiert voraussichtlich der israelische Drohnen-Hersteller IAI, von dem die Bundeswehr seit mehreren Jahren unbewaffnete Aufklärungs-Drohnen für den Afghanistan-Einsatz mietet.
02.07.2014 11:38
Lesezeit: 1 min

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will für die Bundeswehr Drohnen leasen, die sich bei Bedarf auch bewaffnen lassen.

Würden deutsche Truppen in einen Kampfeinsatz entsandt, könne das Parlament im Mandat über eine Bestückung der Drohnen mit Raketen entscheiden, sagte die CDU-Politikerin der Süddeutschen Zeitung. Sie positionierte sich damit erstmals im Streit darüber, ob die neuen Drohnen für die Bundeswehr bewaffnet werden sollen oder nicht. Am Mittwoch will sich die Ministerin in einer aktuellen Stunde des Bundestags äußern.

Von der Leyens Äußerungen lassen eine Entscheidung für den israelischen Drohnen-Hersteller IAI wahrscheinlicher erscheinen, bei dem die Bundeswehr für den Afghanistan-Einsatz schon seit Jahren reine Aufklärungsdrohnen des Typs Heron mietet. Diese unbemannten Fluggeräte können keine Waffen tragen und werden von Airbus gewartet.

Sollte der Leasingvertrag erneut verlängert werden, könnte die Bundeswehr die neueren IAI-Drohnen des Typs Heron TP mieten, die bewaffnet werden können. Als Alternative bietet sich der Predator des US-Konzerns General Atomics an, der ebenfalls Waffen tragen kann.

Die Heron TP hat nach Angaben aus Sicherheitskreisen den Vorteil, dass die Israelis den Deutschen tiefen Einblick in die technischen Details zu geben bereit sind. Bei einer amerikanischen Drohne wäre dies wohl nicht der Fall. Unter anderem am mangelnden Einblick in die Technik scheiterte im vergangenen Jahr die Entwicklung der großen Aufklärungsdrohne Euro Hawk, die auf einem US-Fluggerät beruht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.