Politik

Investor: EZB wird trotz Inflations-Gefahr in großem Stil Geld drucken

Die EZB wird die Gefahr einer starken Inflation in Kauf nehmen, um angeschlagene Euroländer zu entlasten. Der unbeschränkte Ankauf von Staatsanleihen könnte bereits in den kommenden 90 Tagen starten, glaubt der Investor Bill Fleckenstein.
28.08.2012 00:06
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Merkel: „Euro-Krise tritt in entscheidende Phase ein“

Investoren erwarten, dass die Europäische Zentralbank kurz davor steht, ähnlich wie die US-Notenbank, die Geldmenge in Europa massiv zu erhöhen: „Die Quintessenz ist, dass die EZB freiwillig oder weil die Märkte sie dazu zwingen, eine Begründung und die Techniken entwickelt, um wie die Fed zu werden“, schreibt Bill Fleckenstein in seiner Investment-Kollumne des Informationsdienstes MSN.

Er rechnet damit, dass die EZB bereits innerhalb der kommenden 90 Tage beginnen wird, deutlich mehr Geld zu drucken. Die Interventionen der EZB würden dann mit dem Quantitative Easing der Federal Reserve vergleichbar sein.

Fleckstein glaubt, dass dies einige der Probleme in der Eurozone lösen könnte, auch wenn dadurch eine neues Problem entstünde: Die Gefahr einer starken Inflation in der Eurozone.

Als Argument dass eine europäisches Quantitative Easing kurz bevorsteht, sieht Fleckenstein die Ankündigungen Mario Draghis, alles Mögliche zu unternehmen, um den Euro zu erhalten (mehr hier). Dies könnte durch den unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen geschehen, sollten die Zinsen angeschlagener Euroländer eine bestimmte Marke überschreiten.

Der Widerstand gegen solche automatischen Interventionen der EZB bröckelt inzwischen selbst bei deutschen Währungsexperten, deren oberstes Prinzip der Währungspolitik lange die Wertstabilität des Euros war. Nun können sie sich auch eine faktische Vergemeinschaftung der Schulden über die EZB vorstellen: „Nur eine Währung, an deren Bestand es keine Zweifel gibt, ist eine stabile Währung", sagte etwa das deutsche Mitglied im EZB-Direktorium, Jörg Asmussen, in einer Rede vor Vertretern der Bundesbank.

Mehr Themen:

Weil Fed zögert: Händler erwarten Gold-Rally

„Code Red“: Bank of America erwartet Börsen-Crash

„Rechenfehler“: Spanien findet neues Milliarden-Loch im Haushalt

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Milliardenpläne in der Arktis: Konkurrenz für Suez- und Panamakanal
09.08.2025

China und Russland treiben gemeinsam ein Milliardenprojekt in der Arktis voran, das den Suez- und Panamakanal umgehen könnte. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen So werden Sie reich mit Autos: Warum Oldtimer besser sind als Aktien
09.08.2025

Oldtimer als Kapitalanlage? Zwei Autoprofis erklären, warum Klassiker und Supersportwagen echte Geldmaschinen sind – und welche Modelle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...