Finanzen

Österreich: Staatliche Hilfe auch für Privatbanken

Lesezeit: 1 min
30.08.2012 23:05
Über sogenanntes Partizipationskapital können österreichische Banken ihr Eigenkapital aufbessern. Dies können auch Banken in Anspruch nehmen, die nicht verstaatlicht wurden.
Österreich: Staatliche Hilfe auch für Privatbanken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die österreichischen Banken reagieren auf die Probleme in den südosteuropäischen Märkten und auf die Folgen der Krise in der Eurozone. Sie bauen ihre Kapitalstruktur offenbar umfassend um: „Es gibt eine klare Umverteilung der Anlage-Portfolios. Die Banken haben in der Vergangenheit Portfolios von Anlagewerten angehäuft, die nicht Teil ihres Kerngeschäfts sind und diese werden nun abgestoßen“, sagte Helmut Ettl von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) vor Journalisten beim Europäischen Forum Alpach. Die Banken würden nun daran arbeiten, ihr Kapital zu optimieren, sagte Ettl.

Die Österreichische Volksbanken AG, die kürzlich teilweise verstaatlich wurde, hat sich bereits von einigen belasteten Anteilen getrennt. Dazu gehörten unter anderem ihr Beteiligungen in Osteuropa. Wie der Nachrichtendienst Bloomberg berichtet, könnte sich auch die Bawag Psk, die zum Cerberus-Konzern gehört, von ihrer Leasing-Abteilung trennen. Dies sollen Informanten aus dem Bankumfeld Bloomberg mitgeteilt haben.

Um ihr Eigenkapital schneller verstärken zu können, haben einige Banken sogenanntes Partizipationskapital aufgenommen. Dabei handelt es sich um staatliches Kapital in zwei Kategorien: Banken die als gesund eingestuft werden, müssen solange sie Partizipationskapital der Republik halten jährlich eine Dividende von mindestens 9,3 Prozent ausschütten und nur ausnahmsweise auf 8 Prozent reduziert werden kann, wenn danach 110 Prozent des ursprünglichen Kapitals zurückgezahlt werden und das neue Kapital einen bestimmten Anteil von Privatkapital aufweist. Während eine Bank Partizipationskapital hält, darf sie an andere Anteilhaber keine Dividenden über 17,5 Prozent ausschütten.

Angeschlagene Banken dürfen hingegen gar keine Dividenden ausschütten, wenn sie über staatliches Partizipationskapital verüfgen.

Partizipationskapital haben Bawag, Erste Group Bank AG und Raiffeisen Bank International AG aufgenommen. Ettl zeigte sich aber zuversichtlich, dass diese Banken die Staatsgelder zurückzahlen werden, sobald die Umstrukturierung des Kapitals erfolgt ist, zitiert Bloomberg den Vizechef der FMA.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...