Unternehmen

Steuergelder: EU bewilligt Moldawien 100 Millionen-Kredit

Die EU hat am Dienstag 101 Millionen Euro an Krediten für Moldawien bewilligt. Die Gelder sollen in die Reform der öffentlichen Finanzen und die Landwirtschaft fließen. Doch die Autonome Region Gagausien des Landes ist gegen den EU-Kurs. Sie droht mit der Abspaltung.
15.08.2014 02:41
Lesezeit: 1 min

Die EU-Kommission hat am Dienstag ein Maßnahmen-Paket für Moldawien verkündet. Das Land soll Finanz-Hilfen in Höhe von 101 Millionen Euro erhalten.

64 Millionen Euro sollen in die Reform der Landwirtschaft fließen. Die restlichen 37 Millionen Euro sollen im Rahmen der Reform der öffentlichen Finanzen verwendet werden, meldet der EUObserver. Zwischen 2014 und 2020 soll Moldawien insgesamt 120 Millionen Euro für die landwirtschaftliche Entwicklung erhalten.

Ende Juni wurde zwischen der EU und Moldawien ein Assoziations-Abkommen geschlossen. Russland hatte nach der Unterzeichnung des Abkommens Einfuhrbeschränkungen gegen Fleischprodukte aus Moldawien verhängt. Außerdem besteht bereits ein Wein-Embargo. Deshalb hat die EU die Mengen-Kontingente für den zollfreien Import von Fleisch und Wein aus Moldawien verdoppelt, berichtet die Wiener Zeitung.

Moldawien, das seit 1991 unabhängig ist, grenzt an Rumänien und hat rund drei Millionen Einwohner. Seit 1992 schwelt ein Konflikt mit dem abtrünnigen östlichen Landesteil Transnistrien, in dem auch russische Soldaten stationiert sind. Im November finden Parlamentswahlen statt. Die oppositionelle kommunistische Partei lehnt den EU-Kurs der Regierung ab.

Doch auch die Gagaus-Türken Moldawiens sind unzufrieden mit dem EU-Kurs der Regierung, meldet die ETH Zürich. Der Chef der ethnischen Minderheit Mihail Formuzal ist besorgt um die Beziehungen mit Russland. Die Gagaus-Türken leben in der Autonomen Region Gagausien. Zuvor hatte Formuzal Chinisau mit der Spaltung gedroht, falls die Zentralregierung sich zu sehr gen EU orientieren sollte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wöchentliche Höchstarbeitszeit geplant: Schub für die Wirtschaft oder kontraproduktiv?
04.06.2025

Steht der 8-Stunden-Arbeitstag auf der Kippe? Die Bundesregierung will statt einer täglichen Höchstarbeitszeit eine wöchentliche...

DWN
Politik
Politik Trump zündet den Handelskrieg – doch Europa hat das bessere Spiel
03.06.2025

Donald Trump droht mit Strafzöllen, doch Europas Antwort steht längst: Mit stabilen Finanzen und strategischem Kurs könnte die EU zum...

DWN
Politik
Politik Vergessener Kontinent: Afrikas Fluchtkrisen- Milliarden fehlen für humanitäre Hilfe
03.06.2025

Fluchtkrisen in Afrika schneiden bei medialer Aufmerksamkeit, Hilfsgeldern und politischem Engagement besonders schlecht ab. Kamerun ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Rücksetzer nach Kurssprung – was Anleger jetzt wissen müssen
03.06.2025

Der Goldpreis ist auf Richtungssuche – trotz Krisen und Zinssorgen. Was steckt hinter der aktuellen Entwicklung, und wie sollten Anleger...

DWN
Politik
Politik Krim-Brücke: Ukrainischer Geheimdienst SBU meldet Angriff auf Kertsch-Brücke
03.06.2025

Die Krim-Brücke ist erneut Ziel eines spektakulären Angriffs geworden. Doch wie schwer sind die Schäden wirklich – und was bedeutet...

DWN
Politik
Politik Ehemalige US-Generäle zur Operation der Ukraine in Russland: Militärische Leistung, die dem Trojanischen Pferd gleichkommt
03.06.2025

Mitten in die Verhandlungen trifft Russland ein Schlag, der tief sitzt: Eine ukrainische Drohnenoffensive zerstört rund 40 strategische...

DWN
Politik
Politik Brüssels Pensionsflop: Milliardenvision scheitert kläglich
03.06.2025

Mit großem Tamtam gestartet, nun ein Desaster: Der EU-weite Rentenplan PEPP sollte Milliarden mobilisieren – doch kaum jemand macht mit....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ungenutztes Potenzial auf dem Arbeitsmarkt: Rekordteilzeit in Deutschland
03.06.2025

Teilzeit-Weltmeister Deutschland hat noch einmal nachgelegt: Die Teilzeit-Quote stieg im ersten Quartal auf einen neuen Rekord. Wie viele...