Finanzen

IWF: Japan verlangt höhere Brandmauer von Europa

Lesezeit: 1 min
17.04.2012 11:51
Die japanische Regierung will 60 Milliarden Dollar zusätzlich in den IWF einzuzahlen, um die Schlagkraft des Fonds zu erhöhen. Allerdings müsse Europa seine eigene Schutzmauer noch einmal erhöhen. Europa habe noch nicht genug aus eigener Kraft getan, kritisiert der japanische Finanzminister.
IWF: Japan verlangt höhere Brandmauer von Europa

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell

Spanien: Zinssätze für kurzfristige Bonds fast verdoppelt

Am Dienstag sagte Japan 60 Milliarden Dollar für die Aufstockung des Internationalen Währungsfonds zu. Das Land ist damit die erste nicht-europäische Nation, die die Schlagkraft des IWF erhöht, um die europäische Schuldenkrise zu bekämpfen. Der japanische Finanzminister Juni Azumi sagte, Japan hoffe, Tokios Beitrag werde andere Länder ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen. Allerdings, fügte er hinzu, sei es schwierig, Zusagen aus allen Ländern zu erhalten. Europa müsse mehr aus eigener Kraft tun. „Ich glaube nicht, dass Europa genug eigene Anstrengungen unternommen hat“, sagte Juni Azumi bei einer Pressekonferenz. „Ich muss Europa dringend auffordern, seine eigene Brandmauer weiter aufzupeppen.“

Von Freitag bis Sonntag findet in Washington das G20-Treffen statt, bei dem es unter anderem um die geplante Aufstockung des IWF gehen soll. Anfang der Woche sagte die IWF-Chefin Christine Lagarde der italienischen Zeitung Il Sore 24 Ore „Ich hoffe wirklich, diese Woche werden wir die kritische Masse von mehr als 400 Milliarden Dollar erreichen.“. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete vergangene Woche unter Verweis auf G20-Beamte, dass die wichtigsten Volkswirtschaften zwischen 400 und 500 Milliarden Dollar bereitstellen werden (mehr hier).

Christine Lagardes angepeilte 400 Milliarden Dollar sind jedoch nur zwei Drittel des Betrages, den sie im Januar als notwendig erachtet. Grund für den verringerten Umfang der Aufstockung war die kurzfristige Beruhigung der Finanzmärkte nach den Tendern der EZB und den politischen Beschlüssen zum Fiskalpakt sowie zur Aufstockung des ESM. Doch die sich zuspitzende Lage in Spanien wird auch beim G20-Treffen ein Thema sein (die Zinssätze haben wieder eine kritische Grenze erreicht – mehr hier).

Neben Japans 60 Milliarden Dollar haben die Mitglieder der Eurozone 200 Milliarden Dollar zugesagt und die anderen EU-Länder zusätzliche Beiträge in Höhe von 50 Milliarden Dollar. Die USA haben angesichts ihrer eigenen hohen Verschuldung und der Wahlen Ende des Jahres kein Interesse an einer Aufstockung der IWF-Mittel - Kanada ebenfalls nicht. Die Schwellenländer China, Brasilien und Russland sind durchaus dazu bereit, versuchen jedoch im Gegenzug mehr Einfluss zu erhalten.

Mehr zum Thema

Italien: Beamte zweigen EU-Gelder für Villen und Luxusautos ab

Spanien: Regierung streicht Förderkredite für die Industrie

Hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa: Gefahr von Unruhen steigt


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...