Finanzen

Rezession in Griechenland verschärft sich

Die griechische Wirtschaft ist im zweiten Quartal noch stärker gesunken als angenommen. Das verschlechtert die Situation der Regierung immens vor allem angesichts des bevorstehenden Troika-Berichts. Die Regierung hofft nun darauf, EU-Ratspräsident van Rompuy bei seinem heutigen Besuch von der Notwendigkeit einer Lockerung des Sparprogramms überzeugen zu können.
07.09.2012 12:49
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Gauweiler: Regierung muss gegen Entscheidung der EZB rechtlich vorgehen

Die Nachrichten der griechischen Statistikbehörde an diesem Tag sind alles andere als aufbauend. Die Talfahrt der griechischen Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal noch beschleunigt. Das BIP ist preisbereinigt auf jährlicher Basis um 6,3 Prozent gefallen. Das ist noch stärker als die vorläufigen Schätzungen von 6,2 Prozent Kontraktion. Im ersten Quartal lag der Rückgang bereits bei 7,5 Prozent. Somit hat sich die Rezession in Griechenland noch verschärft.

Die Konsumausgaben sanken der Behörde zufolge um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die Bruttoanlageinvestitionen gingen sogar um 19,4 Prozent zurück. Was dafür spricht, dass die griechischen Unternehmen weiter ihre Produktion zurückfahren werden.

Die schwierige Lage der griechischen Wirtschaft, die von dem Sparprogramm der Regierung zusätzlich geschwächt wurde und auch nach der Verabschiedung des neuen 11,6 Milliarden-Sparpakets zusätzlich unter Druck geraten wird, wirkt sich auch auf die Staatseinnahmen aus. Die Steuereinnahmen werden deutlich zurückgehen, so dass der Abbau des Defizits ebenfalls ins Wanken geraten wird.

Zwar versucht die griechische Regierung, zumindest eine zeitliche Lockerung bei der Umsetzung des Sparprogramms zu erreichen, doch der erwartete Troika-Bericht verheißt nichts Gutes. Nun setzen die Griechen ihre Hoffnungen auf den heutigen Besuch des EU-Ratspräsidenten Herman van Rompuy.

Weitere Themen

Verfassungsklage: Mehrheit der Deutschen für Erfolg der ESM-Gegner

Deutschland: Nach Zwischenhoch droht im Herbst Einbruch bei Exporten

Spanische Industrie fährt Produktion stark zurück

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...

DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt "Aufstehen, hingehen, machen": Thomas Hintsche verkauft seit 30 Jahren gegrillte Würstchen auf dem Markt
08.08.2025

Seit 30 Jahren verkauft Thomas Hintsche Bratwurst, Steak, Buletten und mehr auf dem Markt. Seine Grillskills hat er perfektioniert, kennt...