Politik

Verschärfte Krise: Portugal verkündet neue Sparmaßnahmen

Lesezeit: 1 min
08.09.2012 01:13
Portugals Premier hat am Freitagabend neue Sparmaßnahmen verkündet: Arbeiter und Angestellte müssen höhere Sozialversicherungsbeiträge zahlen, der öffentliche Dienst muss die Löhne kürzen, Unternehmensgewinne und Reiche sollen stärker besteuert werden.
Verschärfte Krise: Portugal verkündet neue Sparmaßnahmen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Angesichts der sich verschärfenden Krise hat der portugiesische Premier Pedro Passos Coelho am Freitagabend in einer TV-Ansprache drastische neue Sparpläne verkündet: So müssen alle Arbeiter und Angestellten künftig 18 Prozent an Sozialversicherungsabgaben zahlen, statt bisher 11 Prozent. Denn Mitarbeitern im öffentlichen Dienst wird ein Gehalt der 14 Gehälter gestrichen. Coelho erklärte nicht, wie das rechtlich funktionieren solle: Erst im Juli hatte ein Gericht die geplante Streichung der 13. und 14. Monatsgehalts für rechtwidrig erklärt, weil eine solche Regelung dem Gleichheitsgrundsatz widerspreche.

Im Gegenzug zur Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge sollen die Abgaben von Unternehmen gesenkt werden. Coelho hofft, dass die Unternehemn dann mehr Leute einstellen und dazu beitragen, dass die Arbeitslosigkeit von 15 Prozent dadurch gesenkt werden könne.

Unternehmensgewinne und die Vermögen der Reichen sollen ebenfalls stärker besteuert werden, hier nannte der Regierungschef jedoch keine Details.

Offenbar werden diese Kürzungen von der Troika aus IWF, EZB und EU gefordert, die derzeit in Lissabon weilt und mit den Portugiesen über die nächste Tranche des Hilfspakets verhandelt. Die Troika scheint zu verlangen, dass es härtere Maßnahmen gibt, damit weitere 4,3 Milliarden Euro ausgezahlt werden können.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Panorama
Panorama Bundesverfassungsgericht: Zustimmung zur geplanten Reform
13.09.2024

Ein breites Parteienbündnis setzt sich dafür ein, die Widerstandskraft des Bundesverfassungsgerichts zu stärken. Dies geschieht vor dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Störung bei Kartenzahlungen: Leider kein Einzelfall - was wirklich passiert ist
13.09.2024

Über mehrere Stunden hinweg war das System für Kartenzahlungen in Deutschland betroffen, bevor am Donnerstag-Nachmittag Entwarnung...

DWN
Politik
Politik Putin: Einsatz von Präzisionswaffen wäre Nato-Kriegsbeteiligung
13.09.2024

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht den möglichen Einsatz westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief im russischen Territorium...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bahn: DB Schenker wird an dänische DSV verkauft
13.09.2024

Das dänische Transportunternehmen DSV übernimmt die Logistiksparte der Deutschen Bahn, DB Schenker, für einen Betrag von 14,3 Milliarden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flugtaxis laut Studie zu teuer und auch nicht unbedingt CO2-ärmer
13.09.2024

Sie haben sich noch gar nicht durchsetzen können, nun kommen E-Hubschrauber und Flug-Taxis auch aus Umwelterwägungen in Verruf. Die...

DWN
Politik
Politik Merz: Deutschland soll Zurückweisungen drei Monate lang testen
13.09.2024

Nach dem Abbruch der Gespräche zwischen der Regierung und der CDU/CSU über Maßnahmen zur Reduzierung irregulärer Migration, schlägt...

DWN
Politik
Politik Spionage und Sabotage haben Hochkonjunktur: Militärgeheimdienst warnt vor Russen
13.09.2024

Der Militärgeheimdienst MAD stellt Fähigkeiten zur Landes- und Bündnisverteidigung wieder ins Zentrum. Die Abwehr von Ausspähungen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Steigende Nachfrage treibt Goldpreis auf Rekordhoch
12.09.2024

Der Goldpreis hat am Donnerstag stark zugelegt und ein neues Allzeithoch erreicht - dank der Aussicht auf weiter sinkende Zinsen. Sollten...